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Hormone extreme Mundrockenheit

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

28.05.2023 | 06:45 Uhr

Hallo Fr. Dr. Grüne, 

ich habe seit Anfang Dezember, also seit 6 Monaten, ein ungewöhnliches aber extrem belastendes Problem. Es trat auf kurz nach der 4. Biontech Impfung und der Einnahme zweier Antidepressiva hintereinander, die ich aber nach einem Monat abgesetzt habe. Ich leide seit dem unter einer extrem ausgeprägten Mundtrockenheit, die sich immer weiter verschlimmert hat. Ich habe mittlerweile so gut wie keinen Speichel mehr, selbst unter dem einzigen Medikament, was den Speichelfluss fördern soll. Aufgrund dessen schlafe ich seit Monaten extrem wenig  zwischen 2-4 Stunden, teilweise gar nicht   und habe 13 kg verloren. Mund,Zunge brennen vor Trockenheit und ich bin mittlerweile komplett am Ende. Auffällig ist auch, dass ich Anfang Dezember mit dem Auftreten der Mundtrockenheit das letzte Mal meine Periode hatte, seit dem nicht mehr. Vorher immer alle 30 Tage regelmäßig. Es wurden im März  beim Endokrinologen folgende Werte bestimmt 

Östradiol E2 23,5 pg/ml

Luteinisierendes Hormon LH 6,3 mIU/ml

Follikel stimulierendes Hormon (FSH) 9,5 mIU/ml

Dann Anfang Mai im Krankenhaus :

S-LH 1,85 IU/l

S-FSH 7,96 IU/l

S-Östradiol pg/ml 26

Der Endokrinologe sagte, es seien keine Wechseljahre, da LH und FSH dann hätten ansteigen müssen. Jetzt wurden im Krankenhaus noch niedrigere Werte gemessen aber nicht weiter darauf eingegangen. Der Endokrinologe stellte damals eine Überweisung aus für ein MRT auf der steht: Amenorrhoe, niedriges Estradiol ohne  kompensatorischen Anstieg der Gonadotropine DD Funktionell. Unklare Sicca Symptomatik Bitte um Ausschluss einer hypophysären/hypothalamsichen Pathologie. Leider habe ich erst im Juli einen MRT Termin. 

Ich habe zwei Fragen:

1. Können Sie mir sagen, was alles an Ursachen für diese Werte in Frage kommen bzw. mit welchen Erkrankungen diese Werte im Zusammenhang stehen könnten? 2. Können diese Werte und eine damit eventuell im Zusammenhang stehende Erkrankung verantwortlich für meine Mundtrockenheit sein? Wenn Ihnen noch etwas einfällt, was man untersuchen sollte, bitte ich um Mitteilung Rheumatologisch sind die Blutwerte bis auf ANA 1:320 unauffällig auch die Antikörper, die beim Sjörgen Syndrom auffällig sein könnten. Ultraschall beim Gynäkologen wurde gemacht 2 Myome und eine Ovarialzyste. Ich hoffe, Sie haben eine Idee und bedanke mich im voraus für Ihre Unterstützung. Viele Grüße 

 

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Expertin-Grüne
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28.05.2023, 09:27 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Taja,

der Endokrinologe vermutet, dass die Störung im Bereich der Hypophyse liegen könnte  (Hypophysenschwäche) und nicht durch eine Erschöpfung der Eierstöcke bedingt ist. Dort werden auch andere Hormonkreisläufe gesteuert. Wurden denn auch andere Werte aus den Bereichen der Schilddrüsenfunktion und der Cortisonstoffwechsels?

https://www.endokrinologie.net/hypophyseninsuffizienz.php

Ihr Hausarzt bzw. der Endokrinologe könnten sich bei starker Symptomatik für einen früheren MRT Termin einsetzen bzw. Sie selbst können sich dort vielleicht auf eine Abrufliste setzen lassen, falls jemand absagt.

Sinnvoll ist aufgrund der extremen Mundtrockenheit unbedingt auch eine rheumatologische Abklärung zum Ausschluss eines Sjögren-Syndroms.
Es handelt sich dabei um eine relativ häufig bei Frauen mittleren Alters auftretende chronische, autoimmune, systemisch-entzündliche Erkrankung mit unbekannter Ätiologie, die gerade dieses Symptom im Fordergrund steht. Besprechen Sie das mit Ihrem Hausarzt.

https://www.rheuma-liga.de/rheuma/krankheitsbilder/sjoegren-syndrom

viele Grüße
Dr. Grüne

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28.05.2023, 20:53 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. TSH Basal liegt bei 1,25 mIU/l im Referenzbereich Thyroxin frei fT4 bei 1,35 ng/dl Trijodthxronin frei gT3 bei 2,8 pg/ml.

Sjögren Antikörper sind negativ nur ANA bei 1: 320

Der Cortisonstoffwechsel wurde bislang nicht untersucht. Was für Werte müsste man da genau bestimmen lassen bzw. welche Untersuchungen sind da durchzuführen? Für einen früheren Termin hat sich leider bislang keiner eingesetzt. Könnte eine Hypophysesschwäche denn die Mundtrockenheit verursachen??

Vielen Dank und Liebe Grüße  

 

 

Expertin-Grüne
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29.05.2023, 09:23 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Taja,

die Hypophysenschwäche führt zu Störungen vieler Stoffwechselfunktionen.
Eine Mundtrockenheit wäre dadurch aber nicht unmittelbar erklärbar.
Leiden Sie neben der Mundtrockenheit auch an einer Trockenheit der Augen?
Nehmen Sie Medikamente ein, die hier einen Einfluss haben könnten (z.B. gegen Blasenschwäche oder Antidepressiva)?

viele Grüße
Dr. Grüne

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