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Hormone erstmals mit 64 Jahren möglich

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

06.10.2016 | 17:11 Uhr

Hallo,

ich bin 64 Jahre alt und habe bis heute keine Hormone genommen. Ich Leide auch unter Depressionen / Ängsten, die ich aber bis vor 3 Jahren gut im Griff hatte.

Seit 3 Jahren treten die Beschwerden wie Hitzewallungen, Stimmungstief, Muskelschmerzen, weinerlichkeit alle 14 Tage bzw. auf. Das macht mir sehr zu schaffen.

Der Neurologe hat die Medikamente umgestellt - ohne Erfolg

Ich habe alles auf die Psyche geschoben. Kann es sein, dass es auch in meinem Alter noch von Wechseljahren kommen kann.

War bei meinem FA der weder einen Hormonstatus gemacht noch eine Meinung dazu hatte. Hat mir aber Hormone verschrieben zum ausprobieren. Kann ich in diesem Alter noch Hormone nehmen? Ich bin Raucher und habe hohe Triglycerid-Werte.

Aufgrund einer starken Mastophatie habe ich früher auf Hormone verzichtet.

Vielleicht können sie mir einen Rat geben.

Danke

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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06.10.2016, 18:37 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Mokka,

ein Hormonstatus würde Sie nicht weiter bringen, denn hier ist kein anderes Ergebnis als ein alterstypischer Hormonmangel zu erwarten.

Verstimmungen/Depressionen können mit dem wechseljahrsbedingten Hormonausfall zu tun haben. Wenn allerdings die Menopause, also die letzte Blutung, schon sehr lang zurückliegt, ist es unwahrscheinlich, dass diese Problematik jetzt eine neue Rolle spielt.

Eine systemische Hormontherapie sollte bei Frauen über 60 Jahren nur in Ausnahmefällen nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung verordnet werden. Bei möglicherweise vorbestehender koronarer Herzerkrankung/Bluthochdruck ist von einem erhöhten Herzinfarktrisiko auszugehen.

Wenn dennoch bei einer Raucherin und zudem mit erhöhten Triglyceriden behandelt werden soll, sollten nur transdermale Hormonpräparate zum Einsatz kommen (in Gel, Spray oder Pflasterform).

viele Grüße!

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07.10.2016, 09:25 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grün,

danke für ihre Antwort.

Meine FA hat mir Famenita 200 mg und Lenzetto (Estradiol) gegeben.

Wie hoch ist das Risiko wenn ich es einmal für 3 Monate ausprobiere, um zu sehen ob sich etwas ändert?

Beginn das Risiko für Thrombose, Infarkt etc. sofort mit der Einnahme?

Vielen Dank für eine weitere Antwort.

LG - Mokka

 

Expertin-Grüne
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07.10.2016, 17:05 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Mokka,

das ist eine vergleichsweise nebenwirkungsarme Therapie, da sie wegen der transdermalen Anwendung des Östrogens den ersten Leberstoffwechsel umgeht und damit wenig Einfluss auf Gerinnungsfaktoren und Butfette hat. Das naturidentische Progesteron ist diesbezüglich ebenfalls sehr günstig. Von daher ist eine solche Behandlung sicherlich vertretbar.

Grundsätzlich sind die genannten Risiken von Beginn an vorhanden, in den ersten Anwendungmonaten sogar besonders.

viele Grüße!

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07.10.2016, 19:20 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Dr. Grün,

herzlichen Dank für Ihre Antwort.

Ich werde mir noch einmal Gedanken machen, ob ich die Hormone nehme.

LG - Mokka:ROSE:

Expertin-Grüne
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08.10.2016, 18:28 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Mokka,

das ist nicht so einfach zu entscheiden - wenn allerdings die Beschwerden ausgeprägt sind, ist diese an den natürlichen Hormonen orientierte Therapie sicherlich vertretbar und damit einen Versuch wert.

viele Grüße!

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