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Hormondosis noch korrekt?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

26.06.2024 | 11:27 Uhr

46 Jahre, HET seit 2019, beginnend mit Progesteron 100 mg vaginal, seit 2022 zusätzlich Gynokadin Gel 1 Hub. 183cm und 105 kg. 

Sehr geehrte Experten

Ich mache wie o.g. seit 2019 eine HET. Periode nur noch 1-2mal jährlich, meist nur ganz schwache Schmierblutungen. In den letzen 2 Jahren kam ich gut mit der Dosierung klar. Je weniger Eisprünge und Perioden ich habe, desto schlimmer werden wieder die psychischen Symptome, wie Angst, Unruhe und depressive Verstimmungen. Oftmals wechselt das 3-4 tgl. Auslöser oder Gründe dafür bestehen aus psychologischer Sicht keine, so meint es meine Therapeutin bei der ich 1 Jahr zu Verhaltenstherapie inkl. EMDR war. Sie kann das aus therapeutischer Sicht nicht verstehen und meint es läge an den Hormonen.

Begonnen habe ich die HET mit BIH 2019, 12-28 ZT Progestan, seit 2022 zusätzlich Gynokadin Gel, seit Februar 2023 beides kontinuierlich, ohne Pause, weil ich kaum noch Blutungen seit dem habe. Ich kam bis jetzt sehr gut damit klar. 

Nun zeigt sich das 100mg Progestan zu wenig sind, ich erhielt 200 mg. Ich stelle aber fest, dass wenn ich beides nehme, auch 200 mg Progestan (vaginal) zu wenig sind. Meine Gyn will keinen Hormonstatus machen mit der Begründung das unter HET keine aussagekräftigen Ergebnisse zu erwarten sind. Ich habe das Gefühl, dass ich eventuell dem Ende der Perimenopause entgegen gehe und derzeit nochmal einen deutlichen Progesteronabfall mangels Eisprünge erlebe. Ich habe zuerst nur die Hälfte Gynokadin genommen und dann mal 1-2 Tage keines, nur das Progestan und damit ging es mir dann besser, rein vom Körper-/psychischem befinden.

Ist es möglich das ich nur noch wenig Östrogen benötige und der Körper richtige Menopause geht, sich so langsam auf ein niedriges Niveau einpendeln und dies Dosis Östrogen nicht mehr benötigt wird bzw. Jetzt nochmal eine Ö-Dominanz entstanden ist? 

Hitzewallungen oder Schlafstörungen habe ich keine, bei mir steht innere Unruhe, unerklärliche nicht definierbare Angst und Stimmungsschwankungen im Vordergrund. So was ess zu Beginn auch, dann stabil und jetzt mir weniger Eisprünge und Periode wird es wieder wie am Anfang mit der Ö-Dominanz.

Ich nehme noch 

L-Thyrox 175 (keine Schilddrüse mehr, Werte gut eingestellt)

Magnesium, D3 2000 IE, Vitamin C, MSM wegen Arthrose, OPC und Zink wegen Acne inversa, welche ich seit HET habe

 

Vielen Dank 

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Expertin-Grüne
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26.06.2024, 21:46 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

ich würde eher vermuten, dass die Östrogendosis zu gering ist und mit Ihrer Ärztin besprechen, ob Sie nicht kontinuierlich auf 2 Hübe umstellen sollten.

Zudem ist zur Stabilisierung eine regelmäßige sportliche Betätigung sehr wichtig, 2 -3 x pro Woche und vermehrte Alltagsbewegung (z.B. zu Fuß gehen, Radfahren).

viele Grüße
Dr. Grüne

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26.06.2024, 23:02 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Meine Gyn hat das auch. Mit 2 hüben östrogen empfohlen, nach einer Woche musste ich aber nach Rücksprache wieder auf 1 Hub reduzieren, da alles nur schlimmer wurde. Dann hat sie auf 200 mg Progesteron erhöht, damit ging es erst besser. Nun stecke ich quasi in der Situation das sich alles irgendwie anfühlt, wie aus dem Ruder gelaufen. Ich nehme 1 Hub Östrogen, erst fühlt es sich gut an, Bach 2 Stunden plötzlich Unruhe, Panik und schwindel mit Nebel im Kopf, wie nicht ganz da zu sein. Zusätzlich geht die Konzentration und der Fokus in Keller. Dann muss ich Progestan nehmen und alles wird für ein paar Stunden besser, bevor es wieder aus dem Ruder läuft. Ich habe mich jetzt entschieden mot meiner Hausärztin zu sprechen, ob eventuell ein Psychopharmaka hilfreich wäre. 

Ich habe keine Hitzewallungen, Scheidentrockenheit oder andere Klassischen Wechseljahressymptome. Das ist das verwunderlich. Ich habe ausreichend körperliche Aktivität im Alltag, auch Entspannung. Alles etwas ungewöhnlich. Ich frage mich ob ich überhaupt die HET fortführen soll, wenn alles so aus dem Ruder Läuft. Ich bin gerade sehr verunsichert. Ich habe kaum noch Kraft das so lange noch durchhalten zu müssen. 

Einige sagen, dass es nicht die Hormone sein können, anderen sagen, dass es ja auch nach der Geburt zu psychischen Problemen wegen Hormonen kommen kann, oder durch die Pille. Ich weiß gar nicht mehr was ich glauben soll.

 

Vielen Dank für Ihre Hilfe

Expertin-Grüne
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27.06.2024, 07:06 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

auch wenn die Probleme möglicherweise zeitlich mit den Wechseljahren zusammen fallen, ist die Frage, ob die wechseljahrsbedingten Hormonveränderungen überhaupt die Ursache sind, ob als der Behandlungsansatz überhaupt der richtige ist. Es könnte ja auch ein neurologisches Problem sein oder eine Infektionsfolge? Da wäre ebenfalls zunächst der Hausarzt der richtige Ansprechpartner.

viele Grüße
Dr. Grüne

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08.07.2024, 18:19 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Dr. GRÜNE 

Ich habe Rücksprache mit meiner Ärztin gehalten, und bekam Opipramol 50 mg. Dieses habe ich nun 10 Tage genommen und vertrage es überhaupt nicht. Nach telefonischer Rücksprache mit dem Arzt soll ich es absetzen und es mit Johanniskraut +Passionsblume versuchen, da dies wohl kaum Nebenwirkungen hat und gleiche Effektivität wie ein Antidepressiva. Nun war ich in der Apotheke und lese gerade im Beipackzettel, das Johanniskraut sich nicht mit Hormonen verträgt, da steht was von Metabolismus und induzieren drin, bei Wechselwirkung. 

Betrifft das jetzt nur hormonelle Verhütung, oder auch Gynokadingel und utrogest? Ich bin verwirrt. Ich habe auch auf ihre Vermutung hin mal das Gynokadingel auf 2 Hub erhöht, womit es tatsächlich schon etwas besser wurde, aber das wechselnde auf und ab ist noch vorhanden.

Kann ich denn nun mit den BIH das Johanniskraut nehmen, oder birgt das Gefahren. 

 

Vielen lieben Dank und herzliche Grüße 

C.W.

Expertin-Grüne
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08.07.2024, 19:15 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo CW,

Johanniskraut in hoher Dosierung kann den Abbau der Hormone (und auch anderer Medikamente, die über denselben Enymkomplex in der Leber abgebaut werden) beschleunigen und damit deren Wirkung herabsetzen.

Gefährlich ist das nicht, die positive Wirkung kann nur nachlassen

viele Grüße
Dr. Grüne

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08.07.2024, 19:26 Uhr
Antwort

Könnte man das unter Umständen durch eine Dosis Erhöhung abfangen, falls es so eintritt? Also dann, statt 1-2 Hub auf 3 Hub erhöhen? Ich würde es sehr gerne mit dem Johanniskraut probieren. 

Vielen herzlichen Dank 

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08.07.2024, 19:29 Uhr
Kommentar

Bzw. die Medikamente mit Zeitverzögerung einnehmen?

Expertin-Grüne
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08.07.2024, 19:32 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo CW,

nein, die Induktion der Leberenzyme wirkt sich langfristig aus. Eine zeitversetzte Einnahme verändert dara gar nichts.
Da es nicht genau zu bemessen ist, ob und wie viel sich die Wirkung verändert, würde ich an der Dosis erst mal gar nichts machen oder eben statt Johanniskraut doch ein anderes Antidepressivum wählen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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