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Haarausfall

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

12.10.2011 | 06:44 Uhr

Sehr geehrte Frau Grüne,
ich bin 47 Jahre alt und leide seit ungefähr einem Jahr sehr unter Haarausfall und schwach nachwachsenden Haaren.
Juni 2010 hatte ich eine Gebärmutterentfernung wegen Myomen/überstarken Blutungen, bemerkt habe ich im Herbst, dass die Haare immer weniger wurden.
Haus- und hautärztlich abgeklärt wurden Eisenspeicher (der zunächst zu niedrig war, aber seit einigen Monaten bei 90 liegt) und Schilddrüse (immer wieder etwas schwankend, aber innerhalb der Norm, 2004 hatte ich eine teilweise Schilddrüsen-OP wegen kalter Knoten).
Währenddessen nahm ich diverse ärztlich angeratene Mittel (Pantostin, Biotin, Priorin, Zink) und ähnliches wie Inneov Haarfülle, Coffeinhaltiges Haarwasser, ohne eine merkliche Verbesserung festzustellen. Im Gegenteil habe ich seit Mitte Juni stärkeren Haarausfall.
Vor kurzem wurden die Hormone untersucht, die alle postmenopausale Werte zeigen, Testosteron ist im Normalbereich. Meine Frauenärztin verschrieb mir Cimicifuga, da eine HET nicht möglich ist (Faktor-V Leiden und familiäre Brustkrebsvorbelastung). Kann dieses pflanzliche Präparat tatsächlich helfen, wenn der Haarausfall hormonell bedingt ist? Was kann ich sonst tun? Sind andere pflanzliche Östrogene (Soja, Leinsamen usw) hilfreich? Ich hatte vermutet, dass, da ja auch der Progesteronwert niedrig ist, Progesteron mir helfen könnte, las aber jetzt in einer älteren Antwort Dr. Dosslers, dass Progesteron postmenopausal zu Testosteron umgewandelt wird - also eher zu meiden wäre?
Ich hoffe, dies ist nicht zu unübersichtlich - im voraus herzlichen Dank!
Anna

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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12.10.2011, 09:51 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Anna,

Cimifuga wird den Haaraufall leider nicht beeinflussen können.
Eher geeignet sind bei hormonell bedingtem Haaraufall Mittel, die direkt auf die Kopfhaut aufgetragen werden (östrogenhaltig oder 5-alpha-Reduktasehemmer) Fragen Sie nochmals beim Hautarzt nach.

MfG Dr. Grüne

Expertin-Grüne
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12.10.2011, 09:52 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Tippfehler ... Cimicifuga ... sollte das heißen

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12.10.2011, 10:18 Uhr
Antwort

Liebe Frau Dr. Grüne,
ich benutze ja bereits Pantostin, seit etwa einem halben Jahr, der Haarzustand verschlechtert sich trotzdem immer weiter. Können hormonhaltige Nahrungsmittel hilfreich sein? Und was halten Sie von Hormon-Yoga?
Danke im voraus!
Anna

Expertin-Grüne
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13.10.2011, 07:38 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Anna,

Problem ist oft der lange Haarzyklus - ob eine Maßnahme wirkungsvoll ist, bemerkt man erst nach etwa 4 Monaten. Das ist eine lange Zeit, in der es noch nicht zu einer Besserung kommt.
Daher sollten Sie eine begonnene Maßnahme zunächst sehr konsequent durchführen.
Phytohormone haben eine wenig kalkulierbar Wirkung, von daher ist der Effekt kaum vorherzusagen.

MfG Dr. Grüne

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13.10.2011, 12:56 Uhr
Antwort

Hallo,

ich bin zwar kein Experte, aber weiß aus Erfahrung, dass Progesteron sehr gut gegen Haarausfall hilft.
Ich benutze nur sehr wenig PROGESTOGEL.

Viel Erfolg!

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13.10.2011, 14:35 Uhr
Antwort

Hallo Anna ,

sorry für mein Einmischen , aber möchte Dir gern
einige Tipps geben.

Ganz wichtig , die genaue Abklärung des HA >
diffus oder hormonell ?!

Wenn Hormonell bedingt (was laut Ang. zu Vermuten),
kann bei leichtem HA die Einnahme von Cimicifuga und
gleichzeitiger topischer Anwendung von Cimi - Haartonikum
schon helfen. Beides über etwa 6 Monate, um Beurteilen zu
können, ob wirkt. Parallel dazu, Sojamilch, Leinsamen.....

Auch Priorin solo, oder in Kombi mit o.a. Therapie kann helfen.
Nachteil bei Kombi, du weißt nicht was geholfen. Ist aber
denke ich, dass geringste Übel ;-)

Härteres Geschütz: topisches Mittel mit Minoxidil (Regaine
für Frauen ) die Wirkung ist sehr gut !
Nachteil : verträgt nicht jeder ( Propylenglycol kann Reizungen
der Kopfhaut verursachen).
Außerdem, tritt meist das gefürchtete Shedding auf > es fallen
zu Beginn der Therapie noch mehr Haare aus (ist aber ein
Zeichen dafür, das Mittel gut anschlägt) ! Die Haare wachsen
anschließend , in aller Regel wieder nach. Haar wird sogar wieder
dichter .

Lieber Gruß

von kleine Hexe

P.S. Bitte immer auf die Schilddrüse achten ; gute Einstellung
ist ein Muss !

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13.10.2011, 22:10 Uhr
Antwort

Hallo,
und danke für Deine Antwort. iIch hatte auch schon an Progesteron gedacht, habe aber irgendwo hier gelesen, dass Progesteron vom Eierstock aus Vorstufen hergestellt wird, aus denen, wenn der Eierstock seine Funktion einstellt, fast ausschliesslich Androgene gebildet werden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das korrekt verstanden habe, das hiesse ja für mich (postmenopausal), dass Progesteron gerade falsch wäre, oder? Ist Deine Situation vergleichbar?
LG Anna

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13.10.2011, 22:26 Uhr
Antwort

Hallo kleine Hexe,
dankeschön für die lange Antwort und die vielen Tipps!
Mein Problem ist wohl mittlerweile auch, dass ich nach über einem Jahr der Ursachensuche immer verwirrter bin und mich immer hilfloser fühle. Nach wirklich zahlreichen Arztbesuchen ist die Schilddrüse wieder im Lot (seit 10 Monaten), der Eisenspeicher voll, ich habe diverse ärztliche Ratschläge und hilflose Antworten (Man muss sich mit so Vielem abfinden oder machen Sie sich doch Extensions rein, wenn es Sie stört) auf meine Fragen durch, und nun bin ich also bei der Wechseljahresproblematik angekommen.
Hast Du Erfahrungen mit Lebensmitteln, die Phytoöstrogene enthalten? Wieviel davon sollte man täglich essen? Ich versuche es momentan mit ungefähr einem Sojaprodukt pro Tag (Joghurt oder Tofu), 1-2 Tl. Leinsamen, etwas Granatapfelkernöl.
Vor Regaine habe ich ziemlichen Respekt, bisher traue ich mich da nicht ran. Ich habe kürzlich etwas über ein Mittel namens Maxilene gelesen, das ebenso helfen soll. Aber seltsamerweise ist darüber kaum etwas zu finden, kennst Du es?
Entschuldige, dass ich jetzt mit so einem Redefluss antworte (wahrscheinlich ist das hier im Expertenrat eigentlich nicht der Ort dafür...), aber ich freue mich so, so viele Ratschläge für meine Situation zu bekommen.
Ganz herzlichen Dank!!
Anna

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