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HET nach Goldnetz-Methode

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

26.07.2024 | 16:47 Uhr

Hallo liebe Docs :-)

Ich bin 44 Jahre alt und habe 3 Kids. Nach der dritten Geburt bekam ich von Jahr zu Jahr stärkere Blutungen, Kürzere Zyklen und hatte PMS direkt aus der Hölle!

Im Januar 2023 habe ich mir die Gebärmutter Schleimhaut mittels der Goldnetz-Methode veröden lassen. Seit diesem Tag hatte ich keinerlei Blutung oder PMS mehr. Den Eisprung, den ich vorher stark gemerkt hatte, spüre ich auch nur noch sehr selten.

Im März 2024 bekam ich plötzlich heftige Schmerzen im Unterleib und meine Gyn stellte eine Zyste am Eierstock fest...und dann stand mein Leben plötzlich Kopf :-)

Angefangen mit extremen Blutdruckschwankungen, weitere Zysten, schweißgebadete, kurze Nächte, Panikattacken (die ich bis dahin gar nicht kannte), innere Unruhe, Muskelschmerzen bis hin zu extremem Schwindel...

Meine Gyn riet mir zu einer HET und verschrieb mir 200mg Faminta ab Abend oral und Gynokadin nach "Gefühl". Ich probiere also nun meine Wohlfühldosis zu finden.

Was mich nun beschäftigt: inwieweit hat die Verödung Einfluss darauf? Man sollte ja mindestens 100mg Progesteron auf einen Hub Gynkadin nehmen. Oder ist das nach dem Veröden nicht mehr relevant? Mein Gefühl im Moment ist, dass ich mehr Östrogen als Progesteron brauche...aber kann ich das so dosieren? 

Ich bedanke mich ganz herzlich im Vorais und freue mich über Ihren medizinischen Rat :-)

Lg 

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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26.07.2024, 21:23 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Spotbabe,

in Ihrem Fall würde ich eine Hormonanalyse vorschlagen, um zu klären, wie weit fortgeschritten die Wechseljahre schon sind. Am Blutungsverhalten kann man das ja nicht mehr feststellen.

Auch nach eine Ablation sollte man aus Sicherheitsgründen nicht auf eine ausreichende Progesterondosierung achten, da Endometriuminseln zurückgebliebe sein könnten oder es in einigen Fällen zu einer partiellen Regeneration kommen kann. Das Progesteron hilft, eine übermäßige Stimulation zu verhindern und somit das Risiko eines übermäßigen Wachstum der Gebärmutterschleimhaut zu reduzieren.

Hat denn die Therapie bisher gegen Ihre Beschwerden geholfen?

viele Grüße
Dr. Grüne

 

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26.07.2024, 21:48 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung:-) damit helfen Sie mir schon sehr weiter!

Ich nehme im Moment nur 50mg Progesteron vaginal am Abend, da ich durch ich durch die orale Einnahme von der höheren Dosis in einen komatösen Zustand kam der bis nachmittags immer anhielt. 
Gynokadin nehme ich einen Hub und fühle mich viel besser...aber ein bisschen könnte noch gehen :-)

Ich werde es wohl mit 100mg P versuchen und dann auf 1,5 Hub Ö erhöhen...

Oder was meinen Sie dazu?

Lg 

Expertin-Grüne
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27.07.2024, 19:46 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Spotbabe,

Progesteron ist aber in dieser Phase der Wechseljahre besonders wichtig, da eine (relative) Östrogendominanz zu einem übermäßigen Schleimhautaufbau führen kann.
Das sollten Sie also keinesfalls unterdosieren.
Sie können die komplette Dosis vaginal anwenden.

viele Grüße
Dr. Grüne

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28.07.2024, 11:49 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

vielen Dank! 

Ich hab heut viel im Forum nachgelesen; vor allem bzgl. meiner vermehrten Zystenbildung an den Eierstöcken. Diese produzieren doch vermehrt Östrogen? Beim letzten US vor 4 Wochen hatte 4 Stück und eine geplatze war auch zu erkennen.

Dadurch könnte ich tatsächlich in einer Östrogendominanz sein? Hier wäre es doch sinnvoll das Progesteron zu steigern und das Gynokadin komplett wegzulassen? Den richtigen Weg zu finden ist wirklich anstrengend! Mir wurde von meiner Gyn ja 200mg P empfohlen; da ich die orale Einnahme ja aber nicht vertrage, nehme ich nun 100mg vaginal. Denken Sie ich soll es wagen und 200mg vaginal versuchen? Ich habe nur etwas Angst, dass es mir dann noch schlechter geht. 
Einen Termin zur Blutabnahme mache ich gleich morgen aus...da ich ja keine Blutung mehr habe und auch keinen erkennbaren Zyklus ist hier dann der Tag der Blutabnahme egal?

Ich bin sehr dankbar für Ihren Rat :-)

Lg 

Expertin-Grüne
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28.07.2024, 22:03 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Spotbabe,

die hormonelle Situation kann sich immer sehr schnell verändern. Wenn man Ruhe hinein bringen möchte, braucht es wahrscheinlich ein stärkeres Gestagen als Progesteron. Fragen Sie Ihren Arzt mal danach.

Das Progesteron könnten Sie ansonsten auch ohne Bedenken komplett vaginal anwenden.

viele Grüße
Dr. Grüne

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10.01.2025, 18:13 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne,

ich bräuchte bitte nochmal eine Einschätzung von Ihnen :-)

Nach einem Bluttest stellte sich im Sommer eine Östrogendominanz heraus. Ich stellte sofort das Gynokadin ein und therapiere mit 200mg Famenita vaginal abends. Anfangs zusätzlich noch 100mg morgens dazu.Es ging mir phasenweise dann besser; vor allem der furchtbare Schwindel hat sich sehr gebessert. Probleme habe ich noch sehr mit dem Magen und generell mit trockenen Schleimhäuten. 
Zudem habe ich Gelenkschmerzen und bin schnell ausgepowert.

Ich habe nun vor Kurzem einen Speicheltest machen lassen und nun stellt sich heraus, dass mein Estriolwert zu niedrig ist (Estradiol liegt im Normbereich) und Progestern meines Erachtens viel zu hoch ( 911 pg/ml). Ein Zyklus lässt sich aufgrund der Goldnetz Methode leider nicht mehr bestimmen.

Meinem Gefühl nach würde ich nun das Progesteron reduzieren und Gynokadin ganz langsam einschleichen. Was sagen Sie dazu? 
Ich habe erst Ende Februar wieder einen Termin bei meiner Gyn.

Ich supplementiere mit Magnesium, Vitamin D, Vitamin C, Vitamin B12 und Flohsamenschalen

Ich bedanke mich jetzt schon dafür, dass Sie sich Zeit für mein Anliegen nehmen und freue mich auf eine Rückmeldung von Ihnen :-)

LG

Expertin-Grüne
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11.01.2025, 11:12 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Spotbabe,

die hormonelle Situation ändert sich in dieser Lebensphase fortlaufend. Sie müssen ja davon ausgehen, noch Zyklen mit Eisprung und entsprechenden zyklischen Entwicklungen des Östrogens zu haben - auch wenn Sie aufgrund der Endometriumablation nicht mehr bluten.
Hormonspeicheltests haben wenig Aussagekraft.
Wenn Sie Symptome eines Östrogenmangels haben, kann man diese behandeln. Hilfreich zur Einschätzung wäre allerdings eine orientierende Bluthormonanalyse von FSH und Estradiol.

viele Grüße
Dr. Grüne

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