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Gynokadin-Gel und Utrogest

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

30.03.2010 | 11:21 Uhr

Ich hatte bisher noch Regelblutungen (schon immer unregelmäßig). Da ich starke Beschwerden habe (Angst, Panik, Schwitzen, Zittern)und ein Wechseljahresstatus zu erkennen war (E1 101,2 ng/l, E2 38,6 pg/ml, Progesteron 1,8 ng/ml), hat mir meine Gynäkologin Gynokadin-Gel (2 Hübe morgens) und Utrogest-Kapseln (1 abends oral) verschrieben, trotz ihrer Bedenken wegen meiner angeborenen Thrombose-Neigung (Faktor VIII-Erhöhung, schon 2 mal Thrombose gehabt). Ich soll beides 21 Tage nehmen, dann mit beidem eine Pause von 7 Tagen machen, um eine Blutung zu ermöglichen. Heute (2. Tag der Pause) geht es mir wieder sehr schlecht. Kann ich das Gynokadin-Gel nicht durchgängig nehmen? Kann ich Utrogest nach der Pause auch vaginal nehmen? Ich freue mich auf Ihre Antwort.

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30.03.2010, 01:33 Uhr
Antwort

Hallo,
grundsätzlich kann UTROGEST auch vaginal angewendet werden.
Zum Thrombose-Risiko: da dieses Risiko (nicht nur bei angeborenen Gerinnungsstörungen) nach den WJ, also mit dem Abfall der körpereigenen Hormone, ansteigt, ist es eigentlich klar, dass von der Zufuhr natürlicher, also körpereigener Hormone wahrscheinlich kein höheres Risiko ausgehen kann.
Dass die Östrogen-Therapie durchgehend angewendet werden kann, ist ebenfalls bekannt. Es ist lediglich sinnvoll, während der Regel die Östrogendosierung etwas abzusenken, ganz ähnlich dem natürlichen Abfall der natürlichen Östrogenbiulkdung in dieser Zyklusphase.
Sprechen Sie bitte über diese Möglichkeit mit Ihrer FÄ.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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07.04.2010, 02:04 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,
zunächst vielen Dank für Ihre Antwort. Ich hatte meine Fragen auch meiner Gynäkologin gestellt, bekam aber nur die Antwort Pause ist Pause und Wenn orale Einnahme auf der Packung steht, dann müssen Sie Utrogest auch oral einnehmen.
Ich habe in dieser 7tägigen Pause Gynokadin drastisch reduziert, bin aber nicht ganz ohne ausgekommen. Utrogest habe ich natürlich weggelassen. Eine Blutung ist allerdings nicht eingetreten, nur 2 Tage lang etwas Ausfluss. Muss ich eine Untersuchung machen lassen, wenn in der nächsten Pause und auch danach wieder keine Blutung eintritt? Ab wann kann ich davon ausgehen, dass ich nun endgültig keine Regelblutungen mehr bekomme?
Und noch eine Frage: Kann die vaginale Anwendung von Utrogest meinem Mann beim Verkehr schaden?
Schon jetzt besten Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüße.

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07.04.2010, 02:29 Uhr
Antwort

Hallo,
Ihre Gynäkologin ist so kooperativ und flexibel wie ein russischer Panzer.
Ich weiß ja nicht, was im aktuellen Beipackzettel drinsteht; aber in der Roten Liste wird nicht erwähnt, dass Utrogest oral, vaginal, rektal oder transdermal engewendet werden soll. Lediglich die Behandlungsdauer wird bei einer zyklischen Therapie angegeben.
Aber selbst da steht es jedem Arzt frei (wenn er die entsprechenden Kenntnisse besitzt), die Therapie (wie jede andere Therapie) frei zu gestalten.
In Kinderwunsch-Zentren wird UTROGEST fast ausschließlich vaginal (oder rektal) angewendet, weil es dann weniger müde macht.
Der Hinweis auf Thrombose-Risiken im Beipackzettel bezieht sich grundsätzlich auf ALLE (!) Gestagene. Es wird leider nicht differenziert zwischen synthetischen Gestagenen und natürlichem Progesteron.
Sollte die Menstruation ausbleiben und sich im Ultraschall zeigen, dass keine Schleimhaut mnehr gewachsen ist, dann gilt das als Hinweis darauf, dass die Therapie monophasisch und ohne Pause durchgeführt werden kann.
Utrogest kann Ihrem Mann nicht schaden; es wäre nur sinnvoll, es dann nicht abends anzuwenden (falls Sie abends Sex haben wollten), sondern morgens.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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31.05.2010, 11:25 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,
nach 3 Zyklen mit Gynokadin und Utrogest hat sich immer noch keine Blutung eingestellt. Ich habe seit einigen Wochen keine Panikattacken mehr gehabt, aber immer noch unbestimmte (und unbegründete) Angstzustände, Zittern, Engegefühle und Schlaflosigkeit, mache inzwischen eine Psychotherapie. Versuche mit Mirtazapin und Paroxetin mussten abgebrochen werden, da ich die Mittel überhaupt nicht vertragen habe, d. h., sie vertrugen sich wohl nicht mit dem Metoprolol, das ich schon seit ca. 15 Jahren nehme und immer gut vertragen habe. Das Gynokadin habe ich auf 1 Hub reduziert, merke keinen Unterschied zu den vorher genommenen 2 Hüben.
Sollte ich aus Ihrer Sicht versuchen, Gynokadin wegzulassen und nur Utrogest zu nehmen? Utrogest hilft wenigstens etwas gegen die Schlaflosigkeit. Könnte ich Gynokadin einfach wieder nehmen, wenn der Versuch fehlschlägt und es mir insgesamt schlechter gehen sollte?
Mit bestem Dank für Ihren Rat
und freundlichen Grüßen

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31.05.2010, 18:09 Uhr
Antwort

Hallo,
der sinnvollere Versuch wäre, zunächst das UTROGEST auf die empfohlenen 2 Kapseln abends zu erhöhen und die Gynokadin-Menge beizubehalten.
Und dann in 14 Tagen noch mal schreiben!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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