Hallo, Hr. Dr. Dossler,
ich stehe z. Zt. mitten im Leben, bin 48 Jahre alt, 168 cm groß, wiege 77 kg. Meine Kinder sind aus dem Haus (28/23) und der Enkel wird bald 1 Jahr alt. Soweit so gut alles schön - wenn mich in den letzten Monaten nicht einige Dinge (körperlich/psychisch) aus der Bahn gehauen hätten. Bin eine starke Frau (mit einer Seele aus Quark). Angefangen hat alles mit starken Blutdruckschwankungen (KH/Rettungsstelle: tolle Werte 190/100, Puls 69 alles andere i.O. nach 2 Std. war der Spuk vorbei, gehen Sie zum Arzt - Blutdruck überprüfen). Langzeitmessung September 2010 (133/83), lt. Kardiologin alles im grünen Bereich, bei Bedarf wenn solche Panikattacken kommen Bisoprolol 5mg. Ich wollte es genau wissen, also zur Gyn - Hormonstatus 04.11.2010 mit nachfolgenden Daten:
TSH, basal: 1,260 mU/l (0.4-4.00)
FT3: 5,22 pmol/l (2.76.-6.45)
FT4L 14,3 pmol/l (11.5-22.7)
LH 8.79 U/l
FSH 38.0 U/l
LF/FSH-Quotient: 0,231
Oestradiol 32,0 pg/mol
Progesteron 0.34
DHEA-Sulfat 192 yg/dl
Globulin 46.2 nmol/l
Testosteron 2.27 nmol/l
Freier Androgen Index 4,91
Prolaktin 20.08 yg/l
Androstendion 1.26 ng/ml
Befund: peri- bzw. postmenopausale Hormonkonstellation mit deutlich erhöhten Gonadotropinen. Empfehlung Hormonersatztherapie
So, da waren sie also meine Werte. Meine Gyn: Utrogest und Remifemin - Sie sind also in den Wechseljahren. Ja und, das habe ich mir fast schon gedacht. Aber was habe ich, welche Hormone sind zuviel? Habe nach Remifemin Blutdruckerhöhung bekommen abgesetzt. Im Monat Dezember 2010 23./24.12.2010 Regel nur gezeigt weiter nichts. Heute 10.01.2011 beginnt die Regel vielleicht mals richtig mit leichter Schmierblutung. Davor wie seit einem viertel Jahr Panikattacken, extreme Brustspannungen, das Gefühl auf Aufgedunsensein, Wassereinlagerungen, extreme Stimmungsschwankungen (mein lieber Schatz weiß schon gar nicht mehr wie er sich mir gegenüber verhalten soll). War heute in der Apotheke und denke probiers jetzt mal mit Mönchspfeffer - habe so den Verdacht das ein Mangel an Gelbkörperhormonen besteht?!?
Ich weiß, daß diese unsere Zeit der Frauen einen enormem Umbruch im Körper bedeutet und es keine Krankheit ist. Man versucht, mit gesunder Ernährung und Sport dem entgegen zu wirken. Rauchen habe ich vor 2 Jahren aufgegeben - seit September 6 Kilo abgenommen. Aber irgendwie bin ich jetzt am Ende all meiner Versuche. Haben Sie einen guten Rat, der mich so einigermaßen wieder in eine gute hormonelle Bahn bringt. Aber bitte nur mit pflanzl. Empfehlungen.
Einen schönen Abend wünscht mariellchen62
Gelbkörperschwäche - was ist los?!?
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo,
bitte schicken Sie mir die Hormonwerte nochmal zu und diesmal bitte,bitte mit den Normalwerten des Labors, sonst kann ich die Werte schlecht interpretieren, da es sehr unterschiedliche Laborverfahren gibt.
Am wievielten Zyklustag wurde die Hormonanalyse durchgeführt?
Wurde auch das SHBG mitbestimmt?
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Guten Morgen, Hr. Dossler,
Entschuldigung Entschuldigung Entschuldigung, ich habe bereits im Forum mitbekommen, daß Sie die Normalwerte benötigen, habe es einfach bei den ganzen Zahlen vergessen. Werde Ihnen gern heute Abend die gewünschten Angaben zukommen lassen. Einen angenehmen Arbeitstag wünscht mariellchen62
Antwort
Guten Abend, Hr. Doc, endlich Feierabend und nun schnell meine Angaben:
Blutabnahme war am 11. Zyklustag
LH 8.79 U/l
Folikelphase 1.10-11.6
mittelzyklisch 17.0-77.0
lutealphase <14.7
perimentstrual <12.0
postmenopause 11.3-39.8
FSH 38.0 U/l
Folikelphase 2.80-11.3
Folikelphase 1-3d 3.00-14.4
Mittelzyklisch 5.80-21.0
Lutealphase 1.20-9.00
Postmenopause 21.7-153
LF/FSH-Quotient: 0,231
Quotient: <2.0
Oestradiol 32,0 pg/mol
Folikelphase <160 (median 42)
Mittelzyklisch 34-400 (median 133)
Lutealphase 27-246 (median 93)
Postmenopause behandelt: <93
Postmenopause unbehandelt: <30
Progesteron 0.34
Folikuläre Phase: 0.33-1.2 (median 0.67)
Luteale Phase 0.72-17.8 (median 4.8)
Postmenopause: bis 1.0 (median 0.4)
DHEA-Sulfat 192 yg/dl
32 - 240
sexualhormonbindendes Globulin 46.2 nmol/l - das ist wohl das SHBG, welches Sie meinen
Frauen (nicht schwanger) 18.0-114
normaler Zyklus 18.4-1.44
Postmenopause 20.2-142
Hirsutismus 19.9- 84.8
Testosteron 2.27 nmol/l
Frauen (alle) 0.31-4.51
Prämenopausse 0.31-3.78
Ovulation 0.31-3.78
Postmenopause 0.42-4.51
Freier Androgen Index 4,91
normaler zyklus <8.50
Postmenopause <6.60
Hirsutismus 1.70-20.6
Prolaktin 20.08 yg/l
1.0 - 25.0
Androstendion 1.26 ng/ml
0.30-3.30
Komme mir grade vor, wie eine medizinische Schreibkraft, hoffe aber Sie können mit den Werten etwas anfangen. Meine Blutung ist heute gut durchgekommen, ich freue mich. Weil meine Gyn. hat mir mal gesagt, so lange eine Frau noch blutet, gehts dem Körper gut.
Freue mich auf Ihre antwort und wünsche einen angenehmen Abend.
Gruß mariellchen 62
Antwort
Hallo Mariellchen,
am 11.Zyklustag ist das Progesteron normalerweise immer niedrig, da es erst nach dem Eisprung gebildet wird. Daher ist der Wert bei Ihnen, der am 11.Tag abgenommen wurde, völlig normal ist.
Ihr Östradiolwert ist niedrig und das FSH gering erhöht. Das sind also Hinweise auf den Beginn Ihrer WJ, so würde ich das auch interpretieren.
Ob Sie noch einen Eisprung und eine nachfolgende Gelbkörperphase haben, könnten Sie anhand einer BT-Kurve beweisen; allerdings kann es sein, dass Ihr Eisprung auch nur noch ab und zu stattfindet, sodass auch die Regel nur noch sehr unregelmäßig kommt.
Falls Sie statt der Basaltemperaturkurve den Gelbkörperhormonwert kontrollieren möchte, dann sollte das etwa am 20.-24.Zyklustag gemacht werden.
Haben Sie im Zusammenhang mit den Blutdruckattacken noch irgendwelche anderen Symptome oder eventuelle Zusammenhänge, die Ihnen aufgefallen sind?
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Guten Morgen, Hr. Dossler,
vielen Dank für die ausführliche Beurteilung meiner Werte. Es hat schon etwas Beruhigendes, wenn man eine Erklärung für die Symptome hat. Wie verhält es sich denn jetzt mit pflanzl. Präparaten - kann ich es mal mit Mönchspfeffer probieren (auch wg. der Befindlichkeiten vor der Regelblutung)?
Was meine Blutdruckattacken betrifft, muss ich leider eingestehen, daß mich die Angst in solche Situationen treibt. Ob beim Autofahren, bei bevorstehenden Ereignissen (Flugzeug usw.) o.ä. Manchmal auch aus heiterem Himmel, einfach so auf der Couch. Von innen heraus ein fieses Gefühl, Hitze, Schwindel, Hilflosigkeit. Dann BD-Messgerät raus und los geht der Kreislauf, bis zur Entscheidung: ab in die Rettungsstelle. Ich kann Ihnen nicht sagen, warum das so ist. Hatte vor 20 Jahren bereits eine tolle Therapeutin, die mir geholfen hat. Gibt es evtl. einen zusammenhang mit den WJ, die so etwas wieder verstärken können? Lt. Kardiologin herzgesund. Mein Mann hat gesagt: Mädel Du mußt mal körperlich an Deine Grenzen gehen, damit Du merkst, daß Dir nichts passiert. Mach ich ja auch beim Sport, aber wenns brenzlig wird und mein Herz mal etwas doller ackern muss - dann ist sie wieder da - die angst. Ich hatte ja erwähnt - die Seele aus quark - nein dahinter sollte man sich nicht verstecken.
Wünsche Ihnen einen schönen Tag. Gruß mariellchen62
Antwort
Hallo,
probieren können Sie alles, auch Mönchspfeffer; aber vor allem sollten Sie den wirklich zutreffenden Rat Ihres Mannes befolgen und medizinisch überwachten Ausdauersport beginnen, am besten in einem ärztlich überwachten Fitness-Zentrum.
Ein Arzt mit der Zusatzbezeichnung Sportmedizin dürfte Ihnen hier die besten Tipps geben können.
Wurden vom Internisten bzw. im Krankenhaus in so einer Bluthochdroucksituation auch mal die Katecholamine (das sind die Hormone und Neurotransmitter Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin) bestimmt?
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo, Hr. Dr.
bin ja bereits im Fitness angemeldet. Bin dort im miha-Zirkel (Ausdauer/Kraft), aber wie gesagt an der Regelmäßigkeit haperts. Werde heute gleich nach meinem Dienst den Angriff wagen. Bin optimistisch, daß alles wieder gut wird - Ihre unterstützenden und erklärenden Informationen motivieren. Danke.
Diese Katechomaline - was sagen diese Werte über den Körper aus und wenn, muß sowas medikamentös behandelt werden? Lb. Grüße mariellchen62
Antwort
Hallo,
also die bestimmt man eigentlich, wenn man vermutet, dass die überschießend-reaktiv in der Nebenniere gebildet werden (z.B. bei akuten Stresssituationen) oder dauernd (bei bestimmten Bluthochdruckerkrankungen.
Es gibt sehr seltene endokrinologische Erkrankungen, die mit plötzlichem RR-Anstieg einhergehen und die nichts mit den WJ, nichts mit Stress oder sonstigem zu tun haben.
Aber deswegen geht man ja als Patient bei Blutdruckproblemen zum Internisten: der sollte das schon genau wissen und abgeklärt haben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
