Sehr geehrtes Experten Team,
stehe am Anfang von den Wechseljahren, nun würde mich interessieren wie lange man sich mit dem Thema Ausschabung, Schleimhautaufbau usw. beschäftigen muss!
Wird dieses Thema mit der letzten Periode oder mit den Wechseljahren beendet?
Freue mich sehr von Ihnen zu lesen und danke vorab für die Bemühungen
Hallo Ratte,
insbesondere in der akuten Phase der Wechseljahre kommt es vor dem völligen Erliegen der Hormonproduktion in den Eierstöcken häufig zu einem hormonellen Ungleichgewicht. Es werden weiterhin Östrogene produziert, die ein Schleimhautwachstum anregen, aber der Eisprung und ein nachfolgender Anstieg der Progesteronbildung bleiben aus.
Typische Folge dieser Stiuation der sogenannten relativen Östrogendominanz ist ein vermehrter Gebärmutterschleimhautaufbau, welcher wiederum zu auffälligen Blutungen und/ oder zur Notwendigkeit einer Ausschabung führt.
Mit der völligen Erschöpfung der Eierstockfunktion ist diese Problematik aber nicht endgültig abgeschlossen. Auch an anderen Körperstellen können Östrogene gebildet werden, z.B. im Unterhautfettgewebe, die ein Schleimhautwachstum anregen, welches vor allem bei längerem Bestehen Zellveränderungen aufweisen kann. Von daher sind besonders Blutungen in der Postmenopause, also Jahre nach der letzten Regelblutung, häufig Anlass zu Ausschabungen.
Risikofaktoren dafür sind unausgewogene Hormontherapien, völliges Fehlen eines Progesteron- bzw. Gestagenzusatzes in der Behandlung und Übergewicht.
mit freundlichen Grüßen
Dr. Grüne
Hallo Frau Dr. Grüne,
zuerst einmal ganz herzlichen Dank für die schnelle Antwort!
Ich bin über ihre Ausführung, die ich leider von meinem Frauenarzt in dieser Weise so nicht erhalten habe, mehr als zufrieden und weiß jetzt zumindest besser Bescheid!
Macht es Ihrer Meinung nach Sinn, auch wenn sich Zwischenblutungen einstellen, die überschüssige Schleimhaut mit Progesteron (die mir von meinem Arzt verschrieben wurde) abzutragen?
Sind in den Wechseljahren Zwischenblutungen normal?
Nochmals "herzlichen Dank" und viele Grüße
Ratte
Hallo Ratte,
freut mich!
Und: ja, das macht Sinn! Progesteron fehlt ja in den WJ zuerst, es wandelt die vorhandene Schleimhaut um und begünstigt die vollständige Abblutung. Man nennt das auch "hormonelle Ausschabung".
Wegen der nur noch unregelmäßigen Eisprünge und inkonstanten Hormonspiegel kommen Blutungsstörungen, auch Zwischenblutungen, in den Wechseljahren häufig vor, man könnte sie also fast als "normal" ansehen. Trotzdem bedarf das im Einzelfall natürlich der Abklärung.
viele Grüße nochmal
Dr. Grüne
Liebe Frau Dr. Grüne,
dass heißt auch wenn ich Zwichenblutungen habe, weiterhin Progesteron zu cremen? oder sollte ich mich an einen Zyklus halten?
Ich will Ihnen nicht auf die Nerven gehen, aber ich kann mit Worten nicht ausdrücken wie glücklich ich bin, dass Sie sich Zeit genommen haben für mein Anliegen! Danke
Hallo Ratte,
in Cremeform wird Progesteron nicht gut aufgenommen. Es wirkt besser, wenn es geschluckt oder vaginal eingeführt wird. Wenn die Schleimhaut hoch aufgebaut ist, ist eine Anwendung (trotz Zwischenblutungen) über die Dauer von mindestens 12-14 Tagen erforderlich, um die erforderliche Transformationsdosis an der Schleimhaut zu erreichen.
Solange noch ein Zyklus vorhanden ist, ist die zyklische Anwendung sinnvoll, in der Hormontherapie nach der letzten Regelblutung kann es, wenn erforderlich, ohne Unterbrechung angewendet werden.
Fragen Sie am besten gezielt bei Ihrem Arzt noch einmal nach.
Beste Grüße
Dr. Grüne
Herzlichen Dank für die ausführliche Information und Ihre Bemühungen!
Hallo Ratte,
es freut mich, wenn wir hier mit Informationen weiterhelfen können.
Melden Sie sich gern wieder bei weiterem Bedarf.
LG Dr. Grüne
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