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Gebärmutterentfernung

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

11.03.2010 | 02:42 Uhr

Hallo Dr.Dossler,
mir wurde Anfang Februar die GM entfernt. Alles ist gut verlaufen und fast verheilt.
Meine Frage dazu: Die GM hat bei Normalgröße angeblich ein Gewicht von 50-80g.
Mein FA meinte auch laut Ultraschall,sie hätte Normalgröße.
Bei der OP wurde sie vaginal entfernt.
Aber um sie rauszubekommen,mussten
sie die GM zerstückeln und in Teilen abtragen,weil sie vergrößert war und ein Gewicht von 200g auf die Waage brachte.
Wieso sieht man das eigentlich vorher weder beim FA noch im KH auf dem Ultraschall?

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11.03.2010, 03:43 Uhr
Antwort

Hallo,
tja, da fragen Sie mich nach der Qualität der Ultraschalldiagnostik und der Sensibilität der untersuchenden Hände Ihres FA; und die kann ich nicht beurteilen.
Ich müsste auch die Ultraschallbilder im einzelnen sehen - aber das ist nicht meine Aufgabe.
Immerhin ist die Gebärmutter nach einem Morcellement (als solches wird die Zerstückelung der Gebärmutter bezeichnet) bereits blutleer, sodass sie leichter imponiert als sie früher war, als sie noch im Unterleib saß und gut durchblutet war.
Das heißt bei einem Gesamtgewicht von jetzt 200 Gramm war die Gebärmutter etwa um das Dreifache vergrößert - also richtig vorstellen, dass einem das entgeht bei der gynäkologischen Untersuchung, kann ich mir nicht.
Im übrigen ist es nichts Aufregendes, wenn man die Gebärmutter bei einer vaginalen OP manchmal in Einzelteilen rausbasteln muss.
Jetzt verraten Sie mir aber doch mal, warum denn überhaupt die OP erforderlich war??????
Haben Sie das komplette Ergebnis der Pathologie gelesen oder evt. in Kopie?
Dann schreiben Sie das doch bitte mal hier in einen Brief ab.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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11.03.2010, 04:31 Uhr
Antwort

Hallo nochmal
Vorab noch ein Satz von mir.Hatte die letzten 3Mon.starke Blutungen,2Myome-die nicht entfernt werden konnten,weil sie im Bindegewebe saßen,kleinere Zysten innerhalb der GM.
Ergebnis der Pathologie:
Immunhistochemisch werden die gefäßartigen Strukturen innerhalb des subserösen Knotens von einem Epithel mit kräftiger Expression von Pan-Zytokeratin (Klon MNF-116)ausgekleidet.Der Endothelmarker CD31 wird lediglich in den begleitenden Gefäßen,jedoch nicht in diesen Strukturen expremiert.
Abschließend:
Uterus mit regelrechter Zervix,sezernierendem Endometrium,ausgeprägter Adenomyosis uteri interna und einem subserös gelegenen Adenomatoid-Tumor.
Weiterhin ergibt sich kein Anhalt für Malignität.
Können sie damit was anfangen bzw.kurz übersetzen?Damit´s eine nicht Fr.Doktorauch versteht.
Hab den Abschlussbrief bekommen,mit der Antwort-alles in Ordnung.
Dankeschön im voraus.

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11.03.2010, 06:53 Uhr
Antwort

Hallo,
also bei der Beschreibung dürfte die Größenangabe der Gebärmutter durch den FA sich allein auf den Gebärmutterkörper bezogen haben, der Rest werden die Myome sein, die ja wohl offensichtlich auch vorher bekannt waren.
Im OP-Bericht steht nichts von der Gesamtgröße der Gebärmutter drin (wir haben das früher immer gemessen, auch, um die eigenen Befunde zu kontrollieren); aber wichtig ist das sicher nicht.
Adenomatoid-Tumore sind eher seltene, aber völlig gutartige Tumore, meist innerhalb der Gebärmutter nahe dem Eileiterabgang zu finden. Man erkennt sie manchmal im Ultraschall als helle (oder dunkle) Kugelstrukturen in der Nähe der Eileiterabgänge. Sie sind von außen nicht von großen Polypen zu unterscheiden, buckeln die Gebärmutterschleimhaut regelrecht vor, was die Ursache Ihrer starken Blutungen war.
Diese immunhistochemischen Zusätze sind gemacht worden, um den Tumor zuzuordnen. Ich denke mir, dass weitere Erklärungen dazu nicht zwingend sind und den Rahmen etwas sprengen (falls Sie das interessiert, dann können Sie das aber auch noch im Internet recherchieren).
Unter Adenomyosis interna wird im Allgemeinen heute das verstanden, was wir früher unter Endometriosis interna verstanden haben: Gebärmutterschleimhaut wächst in die Gebärmutterwand ein und verursacht ein Dickenwachstum der Gebärmutterwand (außerdem starke Blutungen und oft Regelschmerzen).

Der Satz: Kein Hinweis für Malignität bedeutet:
Alles gutartig! Sekt auf den Tisch und Prost!

Ihr
TomDoc

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16.03.2010, 09:25 Uhr
Antwort

Hallo Dr.Dossler,
möchte mich noch ganz herzlich für ihre verständliche Antwort bedanken.Damit kann ich was anfangen.

Die OP ist nun fast 6Wochen her.
Die Fäden lösen sich ja selbst auf.Im KH sagten die Ärzte in den nächsten 2-3Wochen hätt ich noch Fadenmaterial in der Einlage.Vor 1 1/2Wochen konnte aber mein FA sie aber noch sehen.Ist das von Frau zu Frau verschieden ,liegt´s am Heilungsprozess?

Die letzten beiden Tage zieht und zwickt es im Unterleib.Kann das am bevorstehenden Wetterumschwung liegen,denn da meldet sich meine Kaiserschnitt-Narbe auch immer?
Schöne Grüße

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16.03.2010, 10:48 Uhr
Antwort

Hallo,
ja, die Wundheilung ist tatsächlich sehr individuell.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine verzögerte Wundheilung meist zu einer noch besseren Narbenbildung führt.
Allerdings sollte das Wundgebiet doch ab und zu noch kontrolliert werden: manchmal bilden sich im Narbengebiet Granulationen (im Volksmund gerne als wildes Fleisch bezeichnet). Und diese Granulationen sollte man mit ALBOTHYL abtupfen oder mit einem Infrarot-Koagulator oberflächlich behandeln, dann herrscht Ruhe im Karton.
Dieses Ziehen im Unterleib ist jetzt meist ein Zeichen, dass sich die Narben beginnen zu verfestigen. Es dauert dann noch eine Weile, bis die Narben wieder an Elastizität gewinnen.
Also ganz ähnlich, wie die Hautnarbe nach einem Kaiserschnitt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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