Hallo Dr. Dossler,
kurz die Vorgeschichte: 2 Kinder, 45 Jahre, gerade 2 Jahre Mirena hinter mir.
Wegen der ständigen Schmierblutungen in den 2 Jahren Mirena habe ich mehrfach meinen FA aufs Ziehen angesprochen, aber er hat mich immer vertröstet. Im okt. war ich wieder da und er meinte, dass meine Gebärmutter wieder wächst und ich Dauerblutungen bekomme, wenn er die Spirale zieht. Das meine Gebärmutter im Laufe der Jahre -auch nach den Geburten - immer etwas gewachsen ist, wußte ich schon. Er meinte, dass das in den kommenden WEchseljahren und durch das Ziehen der HS wieder losgeht und das dann die Gebärmutter entfernt werden muss.
Wegen der aufkommenden wechseljahrsartigen Beschwerden (wie ich jetzt vermute durch Mirena?) bekam ich dann noch Gynokadin.
Naja, seit gestern ist die Spirale raus und Gynokadin nehm ich natürlich nicht mehr.
Was bleibt ist die riesige Angst, dass jetzt ne Dauerblutung kommt und meine Gebärmutter raus muss. Dabei war vor 2 Jahren vor Mirena alles ok. Was meinen Sie?
Wie komme ich an nen guten Frauenarzt mit nem gesunden Misstrauen der Pharma-Industrie gegenüber? Und warum machen so viele Frauenärzte so ein TamTam um das Ziehen der Spirale??
Schönen Gruß und Danke schon vorab
Gebärmutter wächst
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Anna,
das Tam-Tam um das Ziehen der „Luxus-Spirale-Mirena“ liegt wohl daran, dass kein Mensch gerne einsehen muß, dass er Geld rausgeschmissen hat.
Mit Mirena habe ich immer auf Kriegsfuss gestanden und behaupte auch heute noch, dass diese Spirale nicht so oft eingesetzt würde, wenn sie genauso teuer wäre, wie eine Kupfer-Spirale. Ich habe viele Frauen erlebt, denen diese Spirale mit allen möglichen Argumenten aufgeschwätzt worden ist, und die dann zu mir kamen, weil ich diese Spirale eben nicht (oder nur ganz ausnahmsweise und dies nach ausführlichster Erörterung des sehr ausführlichen Beipackzettels) gelegt habe.
Wenn Sie sich den Beipackzettel von Mirena noch mal vornehmen könnten, dann würden Sie nachlesen können, dass z.B. der Uterus myomatosus = Myomknoten der Gebärmutter eine von vielen Kontraindikation für diese Spirale ist !!!!!!!!!
Lesen Sie hier im Forum die vielen Briefe zum Thema Mirena! Es wird Sie wahrscheinlich sehr ärgern!
Trotzdem ist angeblich die Mehrheit der Mirena-Trägerinnen zufrieden –jedenfalls behauptet das der Hersteller- mich haben diese generellen Behauptungen nie überzeugt (und ich habe meine Praxis zum Jahreswechsel nicht an eine junge Kollegin abgegeben, weil ich keine Patientinnen mehr hatte!)
Und in Zukunft:
Wenn Sie keinen Arzt haben, der Sie rückhaltlos aufklärt, dann wechseln Sie ihn!
Sie vertrauen einem Arzt das Wichtigste an, was Sie haben: Ihre Gesundheit. Und damit hat er sorgsam umzugehen!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo !
Ich tue seit ein paar Tagen nichts anderes als im Internet zu recherchieren.... Das habe ich zwar auch vor dem Setzen getan, leider habe ich zu dem Zeitpunkt aber meinem FA noch vertraut.
Das was ich bis jetzt las deckt sich leider mit meinen Beschwerden, die mich 2 Jahre meines Lebens gekostet haben und die kein Arzt mit der HS oder den Hormonen in Verbindung gebracht hat.
Ich warte jetzt gespannt, welche Beschwerden sich auflösen. Gut, dass ich meine Nase noch nicht habe operieren lassen.
So langsam werden mir die Zusammenhänge klar und mir bleibt ehrlich der Mund offen stehen ob der Erkenntnisse.
Bleibt die Frage nach den angeblichen Dauerblutungen und der wachsenden Gebärmutter?? Auch nur ein Märchen, um mich vom Ziehen abzuhalten?
Was ich auch nicht verstehe: was interessiert es meinen FA wenn ich das Geld für die HA in den Sand setze und er sie mir ziehen soll. Gibt es ne Statistik die er ausfüllen muss? Oder kriegt er für jedes Jahr, die die HS in mir wütet eine Prämie?
Gibts ne Stelle wo ich nen FA finde, der nicht ohne Verstand alles in meinen Körper stopfen will?
Vielen Dank für ihre ehrliche Antwort.
Ich kann ihnen garnicht sagen, wie gerne ich mich persönlich mal mit Ihnen unterhalten würde.
Viele Grüße
Antwort
Hallo Anna,
ich glaube der wesentliche Vorteil eines Internet-Forums ist der, dass man sich direkt austauschen kann. Sie werden nicht in der Arztpraxis auf eine „Selbsthilfegruppe von Frauen, die Blutungsprobleme haben unter Mirena“ hingewiesen. Im Internet haben Sie diese Möglichkeit jeden Tag, Meine Tätigkeit hier sehe ich als direkte ärztliche Chance für ausschließlich beraterische Tätigkeit und Aufklärung, ohne auch nur im mindesten im Hintergrund zu haben, ob meine Aussagen meiner Praxis (die ich ja seit 19 Tagen gar nicht mehr habe) evt. schaden oder nützen könnte.
Ich habe oft Vorträge vor ein paar hundert Frauen über die Wechseljahre gehalten und da kamen am Schluß immer ein paar wichtige Fragen von irgendwelchen Mutigen, obwohl hundert Nichtmutige vielleicht noch wichtigere Fragen gehabt hätten. Hier im Forum braucht man keinen Mut, um eine Frage zu stellen. Und ich habe als „Ruheständler“ die Zeit, um mich allen Fragen zu stellen (obwohl ich weiß Gott nicht immer alle Antworten kenne – sonst wäre ich schon längst bei Günther Jauch im „Wer wird Millionär“ gelandet)
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
