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Frage zu Gestagen wegen Libido

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

04.04.2011 | 03:51 Uhr

Hallo Herr Dr Dossler
Welches Gestagen ist bei Libidostörungen besser?
Norethisteronacetat oder Dienogest?

lg Tessa

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04.04.2011, 04:59 Uhr
Antwort

Hallo Tessa,
so einfach darf man die Frage weder stellen noch kann man sie so einfach beantworten, da LIBIDO-Probleme nicht unbedingt auf einen Hormonmangel oder ein Zuviel an bestimmten Hormonen zurückzuführen sind.
Bei Frauen in den WJ sinkt mit abnehmendem Östrogenspiegel auch der Spiegel an SHBG (=Sexualhomron-Bindendes-Globulin). An dieses SHBG werden vor allem die Androgene gebunden.
Sie wissen, dass der Ausgangsstoff für das weibliche Östradiol vor allem das Testosteron ist. Fehlt das entsprechende Enzym, um aus Testosteron Östradiol zu bilden, dann steigen die männlichen Hormone an, was bei vielen Frauen in den WJ eine gesteigerte Libido bedeutet - wunderbar, um so mit den WJ besser fertig zu werden! Aber: auch Testosteron muss um und abgebaut und ausgeschieden werden. So entsteht aus dem Testosteron das Dihydrotestosteron, das potenteste Androgen überhaupt (und gleichzeitig das Schädlichste und die stärkste hormonelle Libidobremse überhaupt)). Normalerweise wird dieses Hormon aber unmittelbar nach seiner Freisetzung an das SHBG gebunden und neutralisiert und kann über die Leber und den Darm ausgeschieden werden.
Leider aber sinkt ja die SHBG-Produktion in der Leber auch parallell zur nachlassenden Östrogenbildung - ein echter Teufelskreis.
- Norethisteronacetat ist ein Nortestosteronderivat, aus dem im Organismus recht leicht über das Testosteron Östrogen gebildet werden kann (recht leicht - das bedeutet nur dann, wenn die Enzymsysteme gut funktionieren).
- Dienogest ist ein echtes Antiandrogen, also ein Hormon, dass die Androgenbildung=Bildung männlicher Hormone hemmt.
Das ist im Falle eines gesicherten Überangebots an Androgenen und einem event. sehr hohen freien DHT-Spiegel durchaus sinnvoll (oder auch bei Haut- und Haarproblemen in den WJ).
Sie sehen: so kurz die Frage auch ist: es tut sich dahinter eine ganze Welt an Möglichkeiten auf.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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05.04.2011, 03:08 Uhr
Antwort

Hallo Dr. Dossler
für mich ist das sehr verwirrend.
Nur mal ganz kurz ,da das ganze so doch etwas zu viel für mein Gehirn ist :-) .

was würden sie nun ihrer Frau raten? ;-)

Liebe Grüße Tessa

Lg Tessa

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05.04.2011, 05:19 Uhr
Antwort

Hallo Tessa,
da meine Frau eine HT mit Norethisteronacetat macht und keine Probleme hat, stellt sich diese Frage bei uns nicht.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch.
Libidoproblem lassen sich nicht nur auf ein hormonelles Phänomen reduzieren (obwohl es häufig so ist); aber dieses board ist ungeeignet, um das sehr komplexe Problem durchzuarbeiten, zu dem eine gründliche und sehr persönliche Exploration und am besten auch der Lebenspartner dazu gehören.
MfG
Ihr
TomDoc

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05.04.2011, 06:23 Uhr
Antwort

Danke Herr Dr. Dossler,

für mich würde sich die Frage auch nicht stellen, wenn die Libido nicht völlig normal wäre ganz ohne Hormone.
Aber dann stellen sich halt wieder die anderen Wechselwehwehchen ein.
Darum bin ich ja ratlos und denke dass es eben am Gestagen liegt.

Liebe Grüße Tessa

ps: auch in meiner Partnerschaft läuft alles bestens...das ist ja gerade Punkt.

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07.04.2011, 10:38 Uhr
Antwort

Danke Herr Dr. Dossler,

für mich würde sich die Frage auch nicht stellen, wenn die Libido nicht völlig normal wäre ganz ohne Hormone.
Aber dann stellen sich halt wieder die anderen Wechselwehwehchen ein.
Darum bin ich ja ratlos und denke dass es eben am Gestagen liegt.

Liebe Grüße Tessa

ps: auch in meiner Partnerschaft läuft alles bestens...das ist ja gerade Punkt.

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07.04.2011, 12:53 Uhr
Antwort

Hallo Tessa,
dann sollten Sie mir jetzt doch mal erzählen, welche HT Sie machen, bzw. gemacht haben, wielange Sie diese HT jeweils gemacht haben, ob sich zyklische Veränderungen Ihrer Libido unter der Therapie gezeigt haben etc.
Ihr
TomDoc

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07.04.2011, 15:07 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Dossler,

danke für ihre Hilfe.
Wenn ich gar keine Hormone einnehme, dann ist die Libido, so wie sie sein sollte, aber ich bekomme gleich wieder Knochenschmerzen.
Unter Femoston Conti, war sie OK, aber ich konnte wegen jedem Mist losheulen ohne Grund. Ausserdem hatte ich unter Femoston Conti das Gefühl, dass meine Gelenkschmerzen schlimmer waren als unter Lafamme oder Clionara.
Unter Lafamme 2/2 ist die Libido gleich null, dafür geht es mir sonst recht gut. Ausser Brustspannen ( Mamo wurde gerade erst gemacht und es ist alles ok).
Unter Clionara, war die Libido auch nicht super, ich hatte das Gefühl hyperaktiv zu sein und war arg Grantig und konnte nicht richtig schlafen.

Unter den 2 Phasigen Medis( femoston,Mericomb und Esalis Sequi) war die Libido im ersten teil ( Östrogenteil) super, aber ich war dauermüde und eben wieder weinerlich. Im zweiten Zyklsuteil war das wieder ok, aber die Libido wieder weg.

Unter der Natürlichen Progesteron creme 3 % hatte ich wieder diese Knochenschmerzen. ausserdem bin ich mir nicht sicher ob sie mir überaupt geholfen hat. (Ich hatte sie von einer Freundin da mein Fa nicht drauf einging)

Mein FA erscheint mir langsam genervt und meinte nur: Einen Tod müssen sie halt sterben! und ich bin am Ende.

Das wichtige ist eben: Libido, und Gelenkschmerzen. Das schwitzen ist im Moment weg, Schlafen geht auch gut.

Ich habe Hier schon den Tip gelesen, dass man Lafamme auch teilen kann.
Seit drei Wochen nehme ich nun die Hälfte der 2/2 Lafamme. Libido ist nicht besser, Brusspannen ist weg, Gelenkschmerzen gerade so erträglich.

Was würden sie mir raten?

nochmals ganz aufhören mit Allem? oder Femoston Conti teilen?

Liebe Grüße
Tessa

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07.04.2011, 16:01 Uhr
Antwort

Hallo,
haben Sie denn normalerweise noch eine Periode?
Sie sprechen von Gelenkschmerzen und an anderer Stelle von Knochenschmerzen - was ist es nun und welche Gelenke oder Knochen im Körper schmerzen?
Sind diese Schmerzen ständig, oder in Ruhe oder bei Belastung?
Waren Sie beim Orthopäden?
Wurde eine Knochendichtemessung durchgeführt?
Sie haben ungewöhnlich viele HT-Präparate ausprobiert - wie lange haben Sie es jeweils mit einem Präparat !ausgehalten?
Und seit wann machen Sie überhaupt Hormonbehandlungen?
Ihr
TomDoc

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07.04.2011, 19:17 Uhr
Antwort

puh das sind Fragen ;-)
beim Orthopäden war ich. Er hat ein Blutbild gemacht. Alles ok. sagt er.
Blutung hatte ich ohne Hormone ca 5 Monate keine mehr. Dann habe ich wieder mit Lafamme begonnen und bekam dan eine leichtere drei Tägige Blutung. unter Femoston Conti hatte ich immer so alle 4 Wochen Schmierblutungen, die dann nach dreitägigem Absetzen weg waren.
Eigentlich sind es nicht die Kochen, sondern die Gelenke. Im Rücken habe ich eh schon lange chronische Schmerzen, die aber(so glaube ich) sind die auch durch Hormone besser als ohne.
die Schmerzen in den Armen und fingergelenken verstärken sich in der Nacht. Mit Hormonen auch besser. Im Moment sind die schmerzen erträglich.
Eine Knochendichtmessung wurde noch nicht gemacht.
Die Präparate nahm ich jeweils mindesten 6 Monate.
Hormonbehandlung seit ca 4 bis 5 Jahren.
Ich habe drei kinder (das letzte bekam ich mit 39).
wie gesagt, das grösste Problem bei den Präparaten war immer der Libidoverlust.
Ich hoffe dass ich nichts vergessen habe und bedanke mich nochmals bei Ihnen.

Liebe Grüße Tessa

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