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Folge einer Operation/Haarausfall/Hormone

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

30.11.2009 | 01:43 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler

Meine Frage betrifft vielleicht nicht ganz Ihr Fachgebiet, aber ich weiss nicht, wen ich sonst fragen sollte. Ausserdem haben Sie mir früher schon mal einen Rat gegeben.

In zwei Wochen steht mir eine grössere Kieferoperation bevor. Eine ehemalige Patientin (33), die diese Operation ebenfalls hatte, hat mir von ziemlich starkem Haarausfall erzählt, der 3 Monate nach dem Eingriff begonnen und 9 Monate angehalten hätte.

Haarausfall ist für mich d e r Horror und ich bin ziemlich verängstigt. Wissen Sie, ob Haarausfall nach einer Narkose tatsächlich so lange und intensiv andauern kann? Frühere Narkosen von ca. 3 Stunden Dauer habe ich problemlos ohne den leisesten Haarausfall vertragen, auch die Antibiose und die Schmerzmedikation konnten meinen Haaren nichts anhaben.

Allerdings hat diese ehemalige Patientin zeitgleich mit dem Eingriff die Pille abgesetzt. Dies kann ja auch massiven Haarausfall auslösen.

Die angefragte Anästhesistin hat gesagt, dass Anästhesien, auch lange, nur extrem selten Haarausfall auslösen sollen und wenn ich zwei kürzere Anästhesien vertragen hätte, würde ich auch eine längere vertragen.

Wissen Sie Näheres?

Herzlichen Dank und liebe Grüsse

Michaela

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30.11.2009, 03:34 Uhr
Antwort

Hallo Michaela,
ich wüßte wirklich nicht, in welchem Zusammenhang die Narkose bei einer Kiefer-OP mit einem anschließenden Haarausfall haben sollte.
Ich denke wirklich, dass die Ursache bei der Patientin, die nach der OP Haarverlust bemerkt hat, tatsächlich hormoneller Natur war und z.B. mit dem Absetzen der Pille zusammenhing. Dies wäre umso wahrscheinlicher, wenn es sich bei der Pille um eine Pille mit Antiandrogenen (Diane, Valette, Belara ect.) gehandelt haben sollte.
Da Narkosemittel über die Leber und den Urin ausgeschieden werden (und über die Atemluft), würde sich ein narkosebedingter Haarasufall nur durch eine vorübergehende toxische Belastung der Leber erklären lassen (bei sehr langen OPS ist das möglich).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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30.11.2009, 04:17 Uhr
Antwort

Guten Tag Herr Dr. Dossler

Herzlichen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe nach Absenden der Anfrage noch kurzerhand die Anästhesistin angerufen und sie meinte, ein Zusammenhang Haarausfall/Narkose sei ihr nicht bekannt und in ihrer 20-jährigen Berufstätigkeit nicht vorgekommen.

Der Haarausfall ist nach 3 Monaten aufgetreten und hat 9 Monate angehalten. Sie meinte, dies sei viel zu spät, um es auf die Narkose zurückführen zu können. Sie meinte auch, dass ein Haarausfall von 9 Monaten Dauer niemals von einer Narkose kommen könne.

Ich bin somit auch wieder etwas beruhigter. (Ich habe vor dem ganzen Eingriff eine Riesenangst.)

Kann es sein, dass die Leute (wie ich auch) einfach Angst vor Narkosen haben und daher alles auf die Narkose schieben? Im Internet z.B. habe ich von jemandem gelesen, der sich die Schilddrüse hat entfernen lassen und nun Haarausfall hat. Auch diese Person hat den Haarausfall auf die Narkose geschoben, nicht auf den evtl. schlecht eingestellten Hormonspiegel.

Jedenfalls danke ich Ihnen herzlich für die Antwort und wünsche Ihnen einen schönen Abend

Freundliche Grüsse


Michaela

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30.11.2009, 05:43 Uhr
Antwort

Hallo Michaela,
auch ich habe selbst bereits einige notwendige Narkosen überlebt - die Angst vor der Narkose hat jeder, auch der Arzt als Patient.
Es ist dieses Gefühl des Ausgeliefertseins und der Hilflosigkeit, das einen so fertig macht.
Die Geschichte Ihrer Bekannten hat sicher mit der Pille zu tun und mit allem möglichen, aber nicht mit der Narkose.
Also - toi-toi-toi!
Ihr
TomDoc

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01.12.2009, 11:33 Uhr
Antwort

Hallo,

eine Narkose zieht immer Haarausfall nach sich, da die Haarwurzeln so lange die Narkose dauert unzureichend versorgt werden. Da diese sehr empfindlich reagieren, fallen einige Haare teilweise sofort oder nach einigen Wochen aus. Aber nicht alle.

Ich habe selbst die Erfahrung gemacht und weiss dies auch von vielen anderen Frauen . Ebenso hat mir dies mein Arzt bestätigt.

Viele Grüsse und keine Angst- die Haare wachsen wieder nach und
man bemerkt den Haarausfall von aussen nicht...

Alles Gute

B. G.

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01.12.2009, 13:07 Uhr
Antwort

Hallo B.G.
hier wiederspreche ich Ihnen aus 35jähriger ärztlicher Erfahrung:
unter einer Narkose kommt es in keinem Fall zu Mangelversorgungen irgendeines Körperteiles! Insbesondere nicht zu Sauerstoffmangelversorgungen; denn dann läge bereits ein schwerwiegender Narkosefehler vor.
Jedes Narkose-Ereignis ist ein hohes Stressereignis, das könnte zu vorübergehendem Haarausfall führen, und jedes Narkosemittel könnte (ähnlich wie jedes Antidepressivum) vorübergehend toxisch auf die Haarwurzel wirken.
Ich habe selbst einige auch länger dauernde Narkosen überstanden uind trotzdem sehr lange einen ziemlich dicht behaarten Kopf und Körper gehabt. Mein heute nur noch dünn behaarter Kopf hat genetische Ursachen (ich bedanke mich bei meinem Vater, Großvater und Urgroßvater) und ist nicht die Folge der Narkosen.
Ihr
TomDoc

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