Sehr geehrter Dr.Dossler,
ich bin seit Jahren eine stille Mitleserin ihres Expertenrates.
Jetzt habe ish selber ein großes Problem.Im Juni 2009 hatte bei mir eine Dauerblutung angefangen.Daraufhin bekam ich Primolut Nor für 12 Tage.Anschließend Norethhisteron 1mg (36 Tabletten). Diese wurden dann abgesetzt,worauf ich dann eine sehr starke mit Blutkoagel Blutung bekam. Als diese Blutung beendet war,ging es 8 Tage später wieder los.Im Oktober 2009 hatte ich dann eine Ausschabung.Laut Befund Östrogendominanz.Mir wurde wieder Primolut verordnet.Blutung nach Ausschabung wurde aber auf das Medikament schlimmer.Wieder zum Arzt.Hormonspiegel -Östrogen 20. 4 Wochen vorher -Östrogen 50.Er verordnete mir Femoston conti,worauf die Blutung stoppte und ich wieder am Leben teilnehmen konnte.Leider bekomme ich alle 27 Tage eine sehr starke Blutung mit viel Schleimhaut.Heute nacht war es besonders schlimm,sodass ich noch heute meinen Frauenarzt aufsuche.Aber ich habe Angst.Ich will übermorgen in den Urlaub fahren und weiss noch nicht wie.Er meinte nämlich wenn Femoston conti nicht hilft,käme nur eine Gebärmutterentfernung in Frage,und das auch nur per Bauchschnitt.Weil ich Verwachsungen von Blindarm und Kaiserschnitt habesowie eine vergrößerte Gebärmutter.Ist eine OP mit Goldnetz
vielleicht noch ein Ausweg? Ich bin richtig verzweifelt.alle Hormone scheinen nicht anzuschlagen.Haben Sie Vielleicht noch einen Rat?
Entschuldigen Sie die Länge meines Briefes.
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag
Liebe Grüße
Dany
Femoston conti-Starke Blutung
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo,
das feingewebliche Ergebnis zeigt eindeutig die Ursache Ihrer Blutungen (und wohl auch der Vergrößerung der Gebärmutter, wobei mir immer noch die Angabe stark vergrößert nichts sagt: bei einer Ausschabung wird die Sondenlänge der Gebärmutter IMMER mit gemessen und im Bericht angegeben und die würde mehr über die Vergrößerung aussagen).
Ihre Schleimhaut steht unter Östrogendominanz, das heißt unter einem ständigen Wachstumsreiz, weil das antagonistisch wirkende, weil die weitere Zellvermehrung hemmende, Progesteron fehlt.
Das PRIMOLUT-Nor ist ein Nortestosteron-Derivat, das nicht nur einen Gelbkörperhormoneffekt entwickelt, sondern aus dem im Laufe der Verstoffwechselung (=Metabolisierung) bei manchen Frauen wieder Östrogen entsteht.
Das meint der Pathologe mit seinem Hinweis die klinisch angegebene Gestagenmedikation hat nicht zu einer erkennbaren Transformation geführt,sodass hier eine Dosiserhöhung erwogen werden sollte.
Sicher löst die Entfernung der Gebärmutter Ihre Blutungsproblematik und wenn die Gebärmutter wirklich deutlich vergrößert ist, ist das auch der beste Rat; aber sie löst nicht das Problem Ihrer Östrogendominanz, das man aber später einfacher z.B. mit natürlichem Progesteron lösen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Vielen Dank ,für Ihre ausführliche Antwort.Ich hatte in meiner Angst,vergessen nachzufragen,wie groß die Gebärmutter ist.
Jedenfalls werde ich mich morgen im Krankenhaus mal informieren.
Hoffentlich lässt sich die Gm nicht nur per Bauchschnitt operieren.
Aber,das werde ich auch noch schaffen.Wenn ich darf,werde ich mich dann wieder bei Ihnen melden.
Danke,das es Sie gibt.
Liebe Grüße
Dany
Antwort
Hallo Dany,
da ich ja leider nicht weiß, wie groß die Gebärmutter ist, hier aber doch ein Tipp:
heutzutage wird in modernen Kliniken meist über den Bauchnabel operiert, wobei der Gebärmuttermund erhalten bleibt, da er anatomisch ein eigenes Organ ist (klingt komisch, ist aber so).
Die OP nennt sich LASH (=Laparoskopische-Abdominale-Supravaginale-Hysterektomie).
Auch sehr große Gebärmütter lassen sich auf diese Weise minimal-invasiv operieren (Hauptsache, Sie gehen in eine Klinik, in der diese OP-Methode bereits gemacht wird!).
Es lohnt, sich nach dieser OP-Variante zu informieren.
Bis bald
Ihr
TomDoc
Antwort
Lieber Dr. Dossler ,
vielen vielen Dank.
Ich weiß das in dieser Klinik ,diese Lash gemacht wird.
Aber,wenn der Gebärmutterhals erhalten wird,hat man da nicht noch leichte Blutungen? Weil auf Blutungen habe ich ehrlich gesagt keine Lust mehr.Wäre schön wenn Sie mir noch einmal antworten könnten.
Vielen Dank für Ihre Zeit.
Dany
Antwort
Hallo Dany,
man hat erkannt, dass wenn der Gebärmutterhals erhalten bleibt (oder zumindest der Muttermund), die Nervenversorgung des Beckenbodens nicht gestört ist, sodass die Patientinnen nicht über sexuelle Nachteile nach der OP klagen und laut Statistik auch im Alter Beckenbodensenkungen deutlich seltener auftreten.
Aber erörtern Sie das doch bitte mit dem operierenden Arzt.
Wenn an der Klinik die LASH angeboten wird, dann stehen die Leute dort auf einem sehr hohen operativen Level.
Auch die TLH = komplette laparoskopische Hysterektomie, bei der die komplette Gebärmutter entfernt wird, ist ja auch eine minimal-invasive Variante.
Also, toi-toi-toi und bis bald
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo Dr.Dossler,
ich wurde am 24.02.2010 operiert und bin seit 02.03.2010 wieder zu Hause.Mir geht es ganz gut,bis auf Blähungen etc.
Ich bin froh das ich diesen Schritt gemacht habe.
Hier der Bericht:
Diagnose: Uterus myomatosus mit Blutungsstörung
Nebendiagnosen: Migräne
z.n.Sectio 1988 wegen BEL
z.n. Abrasio 10/09
Therapie: LSK Hysterektomie mit Morcellement und ausgedehnter
Adhäsiolyse im kleinen Becken am 24.02.2010
Histologie: 301g schwerer morcellierter Uterus myomatosus mit mehreren kleineren Fybromyomen sowie florider Adenmomyosis interna.Ein fortgeschritten unregelmäßig proliferiertes Corpusendometrium.Unauffällige Schleimhaut von Endo-und Ektozervix.Kein Anhalt für Malignität.
Ultraschall: 13x7 cm mehrknolliger Uterus myomatosus.Er schlecht abgrenzbar.Beide Ovarien norm. groß und unauffällig.
Labor vom
23.02/25.02.2010:
Parameter Ergebnis Einheit Norm Werte
Hb 11,8/10,6 g/dl 12,0-16,0
Leukozyten 8,3/10,8 x1000/ul 4,3-10
Trombozyten 281/250 x1000/ul 142-424
Kreatinin 0,8/0,7 mg/dl 0,5/1,0
Die übrigen Laborwerte waren referenzwertig.
Die stationäre Aufnahme der 47 jährigen IIG,IP erfolgte zur geplanten Hysterektomie wegen Metromenorrhagien und Hypermenorrhoen sowie Z.n frustaner Gestagentherapie.Bei großem Uterus myomatosus und IP mit Z.n Sectio war bereits die laparoskopische Hysterrektomie geplant gewesen.Nach Aufklärung über OP ,Komplikationsmöglichkeiten u.Risiken führten wir den o.g. Eingriff durch.Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelrecht.Bei der Nachuntersuchung ist der Scheiden stumpf reizlos in Abheilung,keine pathologischen Resistenzen tastbar.Nähte in situ.Nierensonographie bds. kein Anhalt für Harnstau.Die Entlassung erfolgte bei Wohlbefinden mit Verhaltensmaßregeln.Meine OP war 3 Stunden lang.Morgen muss ich zu meinem Gyn und hoffe das soweit alles OK ist.Vielleicht könnten Sie mir diesen Bericht schon vorab etwas erklären.Vielen lieben Dank für Ihre Zeit und einen wunderschönen Abend.
LG Dany
Antwort
Hallo Dany,
na endlich weiß ich, wie groß die Gebärmutter war!
Also mit einem Gewicht von 300 Gramm (und das immerhin schon blutleer, da die Gebärmutter in Stücken entfernt wurde (ist bei einer Laparoskopie normal!) war die Gebärmutter gut 3 mal so schwer wie normal.
Also etwa doppelt-Mannsfaustgroß würde ich sagen.
Da war die OP wirklich unbedingt sinnvoll!
Also: jetzt erholen Sie sich schön und dann bis bald!
Und wenn Sie noch Fragen haben: ich bin da!
Ihr
TomDoc
Antwort
Vielen lieben Dank für Ihre Superschnelle Antwort.
Es ist schön zu wissen ,dass es Sie gibt.
Mal sehen was mein Gyn morgen meint.
Wenn ich noch Fragen habe,melde ich mich bestimmt wieder bei Ihnen.
Schönen Abend
Dany
Antwort
Hallo Doc,
hätte noch eine Frage.Wie lange dauert dieser gelbe Ausfluss
an?.Mein Gyn meinte kann noch dauern.Soweit war alles OK.
Habe am 14.April nächste Nachuntersuchung.
Da meine Blase ab und zu mal drückt ,trinke ich Blasentee und Fencheltee für die Blähungen.Hoffe damit kann ich nichts falsch machen.Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.
LG Dany