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Femoston 1/10 oder Zoely

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

17.02.2017 | 23:30 Uhr

Liebe Frau Dr. Grüne,

ich bin 51 Jahre und laut Hormonstatus schon mitten in den Wechseljahren. Ich hatte außer Unruhe und leichte Schlafstörungen und sehr selten leichte Hitzewallungen keine schwerwiegenden Symptome. Seit 8 Monaten nehme ich Femoston und vertrage die Hormone sehr gut. Ich bin ruhiger geworden und kann gut einschlafen. Seit 7 Monaten habe ich nun eine Beziehung und sehe meinen Partner sehr unregelmäßig und fast immer habe ich dann meine Tage. Dies ist für uns beide nicht ganz so angenehm und meine Frauenärztin hat mir nun die Pille Zoely verschrieben, da ich somit auch die Periode verschieben kann. 

Femoston ist ein Zweiphasenpräparat, die Pille Zoely hat Östrogen und Gestagen in einer Tablette. Wo liegen denn hier die Unterschiede beim Östrogen und auch Gestagen und wie wirkt sich das unter Umständen auf meinen Körper aus? Der Unterschied der Empfängnisverhütung durch Zoely ist mir bewußt, aber kann es sein, dass ich mit dieser neuen Hormonkombination wieder Einschlafstörungen bekommen werde?

Lieben herzlichen Dank für Ihre Antwort!

Illy100

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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18.02.2017, 08:59 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Illy,

der Unterschied ist tatsächlich hauptsächlich in der Verhütungswirkung zu sehen. Das von Beginn an enthaltene Gestagen hemmt die Eizellreifung zuverlässig. Ein Wiederauftreten der Schlafstörungen würde ich nicht erwarten, da ja das Hormondefizit in vergleichbarer Weise ausgeglichen wird wie zuvor - allenfalls in der Phase mit den gelben, wirkstofffreien Dragees, die Sie aber auch weglassen können.
Alternativ könnte man auf Femoston conti umsteigen, wenn man bei der bewährten Substanzkombination bleiben möchte. Das ist allerdings nicht zur Verhütung zugelassen.

viele Grüße!

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18.02.2017, 13:19 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne,

ich bin ja erst seit gestern hier im Forum und möchte mich erstmal ganz herzlich für Ihre schnelle und sehr ausführliche, sehr gut verständliche und hilfreiche Antwort bedanken:)

Für mich ist nicht die Empfängisverhütung die erste Priorität sondern die Möglichkeit meine Tage verschieben oder gar aussetzen zu können. Ich sehe meinen Partner eben leider sehr unregelmäßig und mit Femoston hatte ich teilweise sogar 2x meine Periode während einer Packungseinnahme. Selbstverständlich sollte die Wahl der Hormone auch für meinen Körper die beste Wahl sein. 

Ihr Vorschlag mit Femoston conti wäre dann eine Alternative zu Zoely oder würde ich dies zusätzlich einnehmen und kann ich mit Femoston Conti auch meine Periode regulieren bzw. hemmen?

Liebe Grüße 

Ilona

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18.02.2017, 13:50 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Grüne,

ich habe gerade kurz die empfohlene Femoston Conti gegoogelt und bin darauf gestoßen, dass man erst nach 12 Monaten ohne Periode dieses Präparat einnehmen sollte. 

Ich habe gestern Abend mit der ersten Pille Zoely angefangen. Leider hat mir eine meiner Freundinnen von den Horrorgeschichten, die rund um diese Pille im Internet existieren, berichtet. Nun bin ich einfach schlichtweg verunsichert was hier die beste Wahl ist:)

Herzliche Grüße

Ilona 

Expertin-Grüne
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19.02.2017, 10:36 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Illy,

Zoely ist ein gut verträgliches Präparat. Bedenken Sie, dass Nutzer, die gute Erfahrungen machen, das meist nicht im Internet kommunzieren. Diejenigen, die unangenehme Nebenwirkungen verspüren, haben üblicherweise den weit größeren Mitteilungsbedarf. Es ergibt sich also in Nutzerforen immer ein stark verzerrtes Bild.

Eine kontinuierliche Hormontherapie soll wegen möglicher Zwischenblutungen erst nach längerer Blutungsfreiheit eingesetzt werden. Damit ist die Blutungsfreiheit im natürlichen Zyklus gemeint, nicht die Blutungen unter sequentieller Hormontherapie oder Pille. Es könnte also mit 51 Jahren durchaus einen Versuch wert sein, ob eine durchgängige Therapie ohne Blutungen bereits gelingt.

viele Grüße!

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20.02.2017, 23:32 Uhr
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Liebe Frau Grüne,

vielen Dank für Ihre Antwort, die mich sehr beruhigt hat. 

Leider plagen mich seit 2 Tagen auffällige Blähungen und mein Bauch rumort vor allem nach der Pilleneinnahme.  Kann dies im Zusammenhang mit  der Pillenumstellung auf Zoely seit 4 Tagen stehen Oder bin ich einfach überempfindlich?

Stimmt es, dass Zoely zum Teil auch gegen Wechseljahresbeschwerden eingesetzt wird? Ich konnte dies bei Dr.ED lesen. 

Herzliche Grüße

Ilona

Expertin-Grüne
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22.02.2017, 16:29 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Ilona,

Zoely ist ja den Wechseljahrspräparaten sehr ähnlich, von daher ist diese Pille auch geeignet, Hormonmangelzustände auszugleichen.

Blähungen sind eigentlich in Zusammenhang mit der Pilleneinnahme ungewöhnlich, zumal wenn sie unter dem vormaligen Hormon-Präparat nicht aufgetreten sind. Das könnte auch ein zufälliges Zusammenkommen mit der Umstellung sein.

viele Grüße!

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27.02.2017, 15:21 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne,

herzlichen Dank für Ihre Antwort!

Nun nehme ich die Pille seit circa 10 Tagen und musste die letzten 3 Tage wegen einer Blasenentzündung zusätzlich Antibiotika nehmen.

Ich konnte die letzten beiden Nächte wirklich extrem schwer einschlafen obwohl ich total müde war und im Moment keinerlei Probleme habe die ich hätte wälzen können. Kann dies vielleicht an der Hormonumstellung liegen?

Ist das Östrogen, das wohl ruhiger macht, bei der Zoely viel niedriger und was kann ich denn hier noch zusätzlich kombinieren?

Viele Grüße

Ilona

Expertin-Grüne
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28.02.2017, 12:52 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Ilona,

ich denke nicht, dass die Beschwerden in der Pille begründet sind, vielleicht eher die Kombination mit dem Antibiotikum.
Warten Sie mal am besten die ersten 1-2 Einnahmezyklen ab. Nach 10 Tagen ist noch keine wirkliche Beurteilung möglich.

viele Grüße!
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21.09.2017, 21:25 Uhr
Antwort

Guten Abend Frau Dr. Grüne,

nun nehme ich seit Februar die Pille Zoely und vertrage sie sehr gut. Leider hat sich mit meinem Freund eine Situation ergeben, die nicht ganz so einfach für mich ist.

Nun leide ich seit einigen Wochen wieder unter extremer Anspannung und bin sehr lärmempfindlich, ich schlafe auch nicht ganz so gut wie sonst. Wenn ich nur ganz geringen Trittschall vom Nachbarn höre bin ich sofort n

nervös und angespannt. Hitzewallungen habe ich aber keine. Nun hat mir mein Gynäkologe Östrogen zum Aufsprühen und Progesteron in Tablettenform gegeben. Man nimmt die Tabletten 12 Tage und macht 16 Tage Pause und dann bekommt man seine Tage wieder, aber dies will ich eigentlich nicht weil ich dann das gleiche Problem wie vor der Zoely habe. Er meinte, dass man theoretisch das Progesteron auch durchnehmen könnte, dass man evtL. Schmierblutungen bekommen könnte, aber da ich wohl noch Eizellen bilde würde er das eher nicht machen.

Wie ist Ihre Meinung diesbezüglich oder gibt es eine Möglichkeit, dass ich anders wieder ruhiger werde und nicht mehr so angespannt bin. 

Herzlichen Dank für Ihre Antwort!

Viele Grüße

Illy

 

Expertin-Grüne
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22.09.2017, 10:44 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Illy,

mit einem Hormonpräparat - welchem auch immer - werden Sie die Anspannung infolge einer persönlich belastenden Situation nicht verbessern können, so dass das kein Grund für eine Umstellung sein muss.

Andererseits sind Sie mit 51 Jahren jetzt im Alter der Wechseljahre und über kurz oder lang ist eine empfängnisverhütende Pille nicht mehr erforderlich. Daher kann man auf eine gut verträgliche Kombination umsteigen, wie Ihr Arzt das vorgeschlagen hat. Östradiol Spray/Gel/ oder Pflaster in kombination mit Progesteron entsprechen den natürlichen Hormonen. Die Applikation über die Haut schont den Leber-Stoffwechsel und senkt damit verbundene Risiken.

Da Sie Anfang des Jahres mit einer anderen Hormontherapie noch Blutungsprobleme hatten, wäre es vielliecht sinnvoll, mit dem Arzt noch einmal über den Zeitpunkt der Umstellung zu diskutieren, da Sie ja blutungsfrei bleiben möchten.

viele Grüße!

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