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Estalis sequi - alternativ Präparat

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

20.12.2010 | 11:03 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,
mein Frauenarzt hatte mir vor ca. 4 Wochen Estalis sequi 50/250 (Hormonpflaster) verschrieben. Ich hatte viel zu häufig meine Regelblutung und Zwischenblutungen, deshalb sollte ich dieses Pflaster nehmen. Nach 2 1/2 Wochen Anwendung bekam ich Bauchschmerzen und Blutungen, die bis heute andauern (11 Tage). Ich habe nun festgestellt,dass mir die Apotheke nicht Estalis sequi 50/250 sondern Estalis 50/250 (ohne sequi) ausgehändigt hatte -Estalis Sequi ist vom Markt genommen. In der Zwischenzeit weiß ich, dass Estalis sequi ein Zweiphasenpflaster ist. Nun habe ich dieses fälschlicherweise ausgegebene Estalis (ohne sequi) gestern abgesetzt und meine Blutungen und Bauchschmerzen wurden schlagartig besser. Ich möchte aber gerne ein Alternativpräparat nehmen, das Estalis sequi 50/250 entspricht. Ich bin auch beunruhigt, ob ich mit diesem falschen Pflaster nun gesundheitliche Schädigungen (Gebärmutter etc.) davontragen habe. Ich wäre Ihnen für eine Antwort sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen

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20.12.2010, 01:16 Uhr
Antwort

Hallo,
es ist sicher sehr ärgerlich, dass die Apotheke nicht darauf geachtet hat und vor allem, Sie nicht darauf hingewiesen hat, dass es dieses verordnete Präparat nicht mehr gibt; denn schon ein Telefon-Rückruf mit Ihrem Frauenarzt hätte eine Rezeptänderung möglich gemacht (z.B. Ihnen wäre das wirkidentische FEM 7 combi 50/250 ausgehändigt worden).
Dass die Arztsoftware manchmal hinter der aktuellen Pharmasoftware hinterherhinkt, ist nicht der Fehler Ihres Arztes, da die Arztsoftware monatlich ein Update erhält während das bei der Apothekersoftware m.W. täglich erscheint.
...
Im Prinzip haben Sie aber mit der Therapie nichts grundsätzlich Falsches gemacht; denn eine 4 wöchige Therapie mit einem Östrogen/Gestagen-Dauerpräparat schafft es meist, die Schleimhaut einmal richtig ausreifen zu lassen.
Also: gesundheitliche Schäden hat das falsche Präparat bestimmt nicht angerichtet.
Dass Sie jetzt das Präparat abgesetzt haben, ist völlig richtig.
Nach einer Pause von 8 Tagen könnten Sie dann mit dem richtigen Präparat neu beginnen.
Gehen Sie jetzt nochmal zu Ihrem Arzt und bitten Ihn um ein alternatives Kombipflaster.
Vielleicht hat er sogar ein Muster und nimmt die übrigen Pflaster für eine andere Patientin zurück.
Aber eigentlich muss man der Apotheke wirklich den Vorwurf machen, hier nicht auf das Rezept geachtet zu haben und beim FA nachgefragt zu haben!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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20.12.2010, 03:23 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre Antwort - das beruhigt mich erst einmal sehr. Leider ist mein Frauenarzt so überlaufen, dass man ihn nicht ans Telefon bekommt, in die Sprechstunde durfte ich auch nicht wegen Überfüllung und die Auskünfte der Sprechstundenhilfen sind nicht befriedigend. In der Zwischenzeit hat die Apotheke das Nachfolgepräparat genannt: Sequidot-2-Phasen transdermale Matrixpflaster. Was mich hier irritiert ist der Hinweis im Beipackzettel: Die Behandlung soll bei Frauen frühestens 1 Jahr nach der Menopause erfolgen. Ich hatte aber bisher noch meine Regel? Darf ich dann trotzdem dieses Präparat nehmen? Im Beipackzettel steht auch: Frauen, die bereits eine kontinuierlich kombinierte Estrogen-Gestagen-Therapie erhalten, können direkt auf Sequidot umgestellt werden. Soll ich trotzdem die von Ihnen genannten 8 Tage warten? Es ist wirklich sehr nett, dass Sie sich auch ein paar Tage vor dem Weihnachtsfest noch Zeit nehmen.
Herzliche Grüße

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20.12.2010, 03:50 Uhr
Antwort

Hallo,
ein Zweiphasenpräparat ist gerade richtig für Frauen, die noch die Periode haben.
Einphasenpräparate sind bei vorhandener Regel meist völlig ungeeignet.
Sie sollten daher erst nach der Menopause zum Einsatz kommen also 1 Jahr nach dem Ende der letzten Periode.
...
Eine Sprechstundenhilfe darf keine medizinisch relevanten Auskünfte erteilen. Dazu fehlt ihr einfach die Kompetenz.
Selbst die Interpretation von ausgedruckten Laborbefunden ist eine Sache des Arztes.
...
Ich kann nicht beurteilen, wie Ihre Regel zur Zeit ist, kenne keinen gynäkologischen Befund und bin nicht Ihr behandelnder Arzt, der für die Verordnung und die Einnahmefolge verantworltlich ist.
Daher kann ich nur allgemein antworten und würde so raten, wie ich das in meiner Praxis gemacht habe:
1 Woche nichts nehmen und dann mit dem neuen Präparat beginnen. So müssten Sie am besten wieder in einen Zyklus kommen
Da ja das SEQUIDOT auch für jeweils 4 Wochen ausgelegt ist, müsste die nächste normale Regel nach Abschluss dieser Packung in der ersten Phase der nächsten Sequidot-Packung erfolgen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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