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Endometriose - Myom - Absetzen der Minipille

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

18.10.2018 | 12:49 Uhr

Liebe Frau Dr. Grüne,

Ich bin 38 Jahre und vor fast genau einem Jahr wurde mir ein 6 x 8 cm großes Myom entfernt. Dieses ist binnen nicht ganz 3 Jahre auf diese Größe gewachsen. In dieser Zeit habe ich es mit Esmya, Grünteeextrakt und einer Ernährungsumstellung versucht (vielleicht zu spät) - operiert werden musste ich trotzdem. Ich hatte keine Beschwerden, aber einen Kinderwunsch und eine Sorge bei einem weiteren Wachstum vor die Frage gestellt zu werden, ob ich meine Gebärmutter behalten möchte oder nicht (unabhängig vom Kinderwunsch halte ich sie für wichtig). Jetzt wurde wieder ein Myom bei mir gefunden. Momentan liegt es bei nur 1 cm Größe, aber ich habe Angst, dass es ebenso schnell wächst wie das andere. Zudem nehme ich seit März die Minipille wegen während der OP gefundenen Endometrioseherde. Ich hatte durch die Endometriose übrigens keinerlei Beschwerden und nehme die Pille sozusagen prophylaktisch um erneuten Herden vorzubeugen. Hier genau setzt mein Problem an. Die Meinungen zu künstlichem Gestagen sind höchst heterogen. Manche bezeichnen es als Gegenspieler des Östrogens, andere als Mithelfer bei einem potenziellen Myomwachstum, wieder andere behaupten, es ginge keinerlei Effekt von dem Gestagen aus. Ich tendiere zu einem Absetzen der Minipille, da ich Angst habe, dass es unter der Minipille weiter wächst, gleichzeitig habe ich aber die Sorge mit dem Absetzen erst recht das Myomwachstum anzuregen. Übrigens habe ich unter der Gestagenpille eine Zyste entwickelt, daher auch Schmierblutungen während 3 Monate. Noch eine medizinische Ergänzung: Ich habe eine latente Hypothyreose (gut eingestellt und symptomfrei), nach vorangegangenem Entititätswechsel (vormals Morbus Basedow). Ich weiß nicht, inwieweit sich das Absetzen der Pille ungünstig darauf auswirkt. Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen. Ein Wachsen des Myoms und damit das Risiko einer neuerlichen Op möchte ich unbedingt verhindern. Herzlichen Dank! Liebe Grüße, Andrea

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Expertin-Grüne
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18.10.2018, 23:40 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Andrea,

vor allem Östrogene fördern das Wachstum von Myomen. Daher würde ich davon ausgehen, dass von den Hormonen im natürlichen Zyklus ein wesentlich größerer Einfluss ausgeht, als von der Minipille, die ja ein Eizellwachstum verhindert und damit die Östrogenspiegel relativ gleichbleibend niedrig hält. Gleiches gild für die Endoemtrioseaktivität. Auf die gut eingestellte Schilddrüsensituation hätte das Absetzen der Pille keinen wesentlichen Einfluss.
Wenn Sie Kinderwunsch haben, sollten Sie diesen nicht zu lang aufschieben.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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19.10.2018, 06:52 Uhr
Antwort

Liebe Frau Dr. Grüne,

 

danke für Ihre Antwort. Nach Ihrer Erfahrung: Sehen Sie die Gefahr eines verstärkten Myomwachstums nach Absetzen der Minipille? Ich bin einfach etwas skeptisch, da mein Myom zugleich mit der Einnahme wohl zu wachsen begonnen hat, heißt, in der Messung davor war es noch nicht vorhanden. Mir geht es im wesentlichen darum das Myom längstmöglich klein zu halten, da Kinderwunsch zwar da, aber Partner noch nicht.

Herzlichen Dank im Voraus und beste Grüße

Andrea

Expertin-Grüne
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19.10.2018, 08:35 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Andrea,

leider sind die Verläufe sehr unterschiedlich. Es gibt Myome, die über Jahre kaum wachsen, andere wachsen zügig. Die Einnahme einer Pille hat einen eher hemmenden Effekt.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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19.10.2018, 10:08 Uhr
Antwort

Liebe Frau Dr. Grüne,

 

nochmals herzlichen Dank für Ihre Antwort. Jetzt habe ich nur noch eine Frage wegen meiner Endometriose. Wie beschrieben, nehme ich die Minipille Solgest gegen die Entstehung neuer Herde. Jetzt habe ich gehört, dass deren Gestagengehalt eventuell zu niedrig ist um einer neuen Entstehung vorzubeugen. Raten Sie mir auf die Visanne zu wechseln?

 

Herzlichen Dank im Voraus und beste Grüße
Andrea

Expertin-Grüne
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19.10.2018, 19:27 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Andrea,

Visanne hat defintiv die stärkere Wirkung und unterdrückt die Eierstockfunktion und damit die Östrogenbildung nahezu vollständig.
Aber auch die Minipille erfüllt diesen zweck bei den meisten Frauen ausreichend. Wenn die Erkrankung nicht aktiv ist und Sie unter der Minipille blutungsfrei bleiben, ist sie eine gute Behandlungsoption.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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