Guten Tag Herr Drossler,
ich gehöre leider zu den Patientinnen, die sich von der hektischen Stimmung in einer Arztpraxis anstecken lassen und darum erst im Nachhinein die Fragen parat haben.
Seit vier Wochen plage ich mich mit massiven Brustschmerzen, die so weit gehen, dass ich nicht mehr den Arm heben kann. Gleichzeitig Unterleibsschmerzen – ziehend, konzentriert auf den linken Eierstock.
Gestern also Konsultation bei der Frauenärztin.
Es wurde per Ultraschall die Brust untersucht, auch getastet.
Es sei nichts.
Beim vaginalen Ultraschall wurde am linken Eierstock eine eingeblutete, geplatzte Zyste festgestellt. Man könne viel Aktivität der Eierstöcke erkennen. Die Brustproblematik könne durch diese Aktivität (Zyste) am Eierstock ausgelöst sein
Jetzt meine Fragen:
1. Sind solche Zysten besorgniserregend? Es wurde eine Blutuntersuchung z.B. der CEA- und CA- Werte veranlasst, also Tumormarkerbestimmung.
2. Therapeutisch solle ich Progestogel anwenden (nur bei Bedarf auftragen). Wäre in meinem Fall nicht ein Therapieversuch mit Uterogest besser oder bewirkt Progestogel das gleiche wie Utrogest, also einen Ausgleich des zu geringen Progesterons. Ist das Progestogel keine Kassenleistung mehr (ich habe ein Privatrezept erhalten)?
3. Wie kann man per Ultraschall eine erhöhte Aktivität der Eierstöcke erkennen (reine Neugier)?
4. Obwohl heute der 8. Zyklustag (nach einer normalen Periode) ist, habe ich nach wie vor Schmerzen am linken Eierstock. Können diese von der geplatzten Zyste stammen?
5. Kontrolluntersuchung soll in 4 Wochen sein. Muss bis dahin die Zyste verschwunden sein?
Danke und Gruß
Suse
Eierstock- und Brustschmerzen
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Suse,
sollten die Brustbeschwerden nur einseitig sein, dann ist eine Ultraschalluntersuchung der Brust meines Erachtens zur Sicherheit nicht ausreichend.
Progestogel enthält das gleiche Progesteron wie Utrogest, ist allerdings speziell für die ASnwendung an der Brust vorgesehen.
Dass PROGESTOGEL neuerdings als Privatrezept verordnet wird, ist mir neu, allerdings bin ich nicht mehr niedergelassen und mit den neuesten Verordnungs-Richtlinien nicht mehr ganz vertraut. Fragen Sie doch in Ihrer Apotheke nach, die wissen das immer ganz genau.
Dass hormonaktive Zysten beiderseitige Brustbeschwerden machen können ist richtig, und dass auffällige Zystenbildungen weiter abgeklärt werden müssen (Tumor-Marker), ist ebenfalls völlig in Ordnung, allerdings ist der schwammige Ausdruck erhöhte Aktivität der Eierstöcke sehr erklärungsbedürftig, weil ich ihn so nicht verstehe.
Im Zweifelsfall holen Sie sich eine Zweitmeinung ein.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc