Avatar

Dosierung Utrogest /Eierstockzyste

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

15.05.2017 | 16:49 Uhr

Liebe Frau Dr. Grüne,

es wäre sehr nett, wenn Sie mir behilflich sein könnten.

Ich war heute beim Frauenarzt zur Vorsorgeuntersuchung.

Ich bin 52 Jahre alt und nehme seit über einem Jahr zum Schleimhautschutz Utrogest vaginal zyklisch ab dem 12. ZT für jeweils 12 Tage.  Dies hat bisher auch meistens ganz gut funktioniert und die Blutung kommt immer noch regelmäßig nach Absetzen der Kapseln, mal stärker mal schwächer, mal früher, mal später.. Aufgrund der Erfahrung/Ratschläge anderer Frauen habe ich meinem Frauenarzt vorgeschlagen, zu versuchen, die Utrogest direkt nach der Periode ZT 5-7 für jeweils 3 Wochen zu nehmen, dann eine Pause für Periode einzulegen. Einfach um zu sehen, ob die öfters stärkere  Blutung schwächer wird. Mein Frauenarzt war auch einverstanden

Bei der Untersuchung war zunächst alles in Ordnung, Schleimhaut flach, nur als Zufallsbefund eine Zyste am Eierstock. Leider weiss ich die Größe nicht. Sah aber wohl unauffällig aus, und ich soll abwarten und nach einigen Monaten zur Kontrolle kommen. Ich war dann ziemlich erschrocken und habe leider vergessen nachzufragen, ob die am Anfang besprochene Umstellung von 2 Wochen Utrogest ab ZT 12 auf drei Wochen ab ZT 5-7 in diesem Fall (wegen der Zyste) sinnvoll ist, bzw. ob ich die 200 mg Progesteron vaginal über 3 Wochen weiter anwenden soll oder dies über 3 Wochen  zu hoch dosiert ist??

Können Sie mir bitte einen Rat geben? Ich kann die Praxis nicht erreichen und man bekommt dort im Nachhinein leider kaum Antwort.

Vielen lieben Dank

Nele

 

 

 

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
Beitrag melden
15.05.2017, 20:19 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Nele,

in dieser Lebensphase entwickeln sich häufig Zysten aus Follikeln, die reifen, aber nicht mehr zum Eisprung kommen. "Klimakterische Follikelpersistenz" nennt man das dann. 
Da hier ein relativer Östrogenüberschuss besteht, kann die Erhöhung der Progesterongesamtdosis durch verlängerte Einnahme grundsätzlich nicht falsch sein.
Konkrete Therapieempfehlungen dürfen wir hier natürlich nicht geben, daher sollten Sie das Behandlungsregime mit Ihrem FA besprechen.

viele Grüße!

Beitrag melden
16.05.2017, 17:11 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für Ihre Antwort. Ich hatte das Behandlungsschema im groben ja bereits mit meinem Frauenarzt abgesprochen und bin eben telefonisch auch endlich durchgekommen. Wegen der Dosierung konnte man mir auch nichts genaues sagen, ich solle eben ausprobieren. Hier bei uns auf dem Land kennen sich die Frauenärzte leider immer noch nicht mit bioidentischen Hormonen  aus, und es war schon schwer, überhaupt Utrogest verschrieben zu bekommen...:-( Solche Aussagen wie "Ausprobieren" machen mich natürlich unsicher, ich möchte das Medikament auch nichts überdosieren. Ich verstehe aber vollkommen, dass Sie keine Therapieempfehlung geben dürfen. Trotzdem wäre es supernett von Ihnen (ich schätze Ihre Fachkenntnis wirklich sehr) wenn Sie mir eine allgemeine Frage beantworten könnten:

Wäre es ein üblicher/nachvollziehbarer bzw. erfolgsversprechender Weg, den Schleimhautaufbau durch Utrogest 200 mg vaginal über 3 Wochen ( ab dem 05.-07. ZT) abzuschwächen und damit eine weniger starke Periode zu erreichen ohne das Progesteron dabei überzudosieren?

Meine Periode ist (auch mit 52 Jahren :-) nach Absetzen der Kapseln leider immer noch regelmäßig da und oft durch zu hohen Schleimhautaufbau recht stark, was mich sehr belastet...

Vielen Dank und liebe Grüße

Nele

 

 

 

 

 

 

Expertin-Grüne
Beitrag melden
16.05.2017, 22:33 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Nele,

es kommt dabei auf jeden Fall nicht zu einer Überdosierung. Allerdings ist es nicht sicher, ob die Periode auf diese Weise deutlich schwächer werden wird, denn zunächst kommt ja eine Eizellreifung in Gang. Aber wir auch immer, es spricht nichts dagegen und Sie können das geplante Konzept ausprobieren, es wird sich dann ja zeigen, ob die gewünschte Wirkung innerhalb von 2-3 Monaten eintritt. Da sind wir dann doch beim "Ausprobieren". Aber es reagiert eben auch jede Frau anders.

Geeigneter wäre ansonsten vermutlich tatsächlich eine Art Pille, die von Zyklusbeginn an die Eizellreifung hemmt, das könnte ja auch eine mit dem natürlichen Estradiol sein, allerdings wäre es in Kombination mit einem synthetischen Gestagen.

viele Grüße!

 

Beitrag melden
17.05.2017, 08:30 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für Ihre verständliche Antwort, ich werde es dann einfach ausprobieren und wenn es nicht klappt, meinen Frauenarzt auf Ihren Vorschlag mit der Pille ansprechen.

Ich habe noch eine andere Frage zu der Eierstockzyste:.

Mittlerweile ist nach Absetzen der Utrogest meine Periode eingetreten.

Sie ist relativ schmerzhaft wie immer, aber wenigstens dieses Mal  nicht übermäßig stark. Was mich etwas irritiert ist ein leichter stechender Schmerz, der seit gestern auf der rechten Seite auftritt, den ich sonst noch nie hatte. Leider weiss ich nicht, ob sich die Zyste auf dieser Seite befindet und weiss auch nicht, wie groß sie Anfang der Woche beim Ultraschall war. Vor lauter Schreck vergessen zu fragen :-)

Können diese Stiche etwas mit der Zyste zu tun haben? Was hat das zu bedeuten?  Deuten sie evtl. darauf hin, dass die Zyste sich vergrößert haben könnte? Mache mir etwas Sorgen..

Lieben Dank noch einmal für Ihre Bemühungen und Ihre immer guten Ratschläge!

Nele

Expertin-Grüne
Beitrag melden
17.05.2017, 16:24 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Nele,

aus der Ferne kann man da leider nur spekulieren. Grundsätzlich ist es möglich, dass eine Zyste stechende Schmerzen verursacht, sowohl wenn sie wächst als auch wenn sie sich zurückbildet, bzw. platzt.
Bei stärkeren Beschwerden wird man das kontrollieren müssen.

Danke für die netten und anerkennenden Worte - Ich freue mich, wenn die Erörterungen hier für Sie wertvoll sind.
 
viele Grüße!
Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.