Hallo Herr Doktor.
Ich weiss nicht,ob es hier hin gehört.
Nur mache ich mir Gedanken,was meinen Bauch angeht.
Ich werde 46Jahre alt und bin ganz sicher in den Wechseljahren.
Jetzt habe ich einen dicken Bauch bekommen,als wäre ich im 6.Monat Schwanger. Muss ich mir Gedanken machen?...oder gehört dieses Syntom auch zu den Wechseljahren?
Ich würde mich über Ihre Antwort freuen,da ich Angst habe,das es was Schlimmes ist.
Vielen Dank
Daggilein
Dicker Bauch
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Petra,
Dicker Bauch wie im 6.Monat - wenn ihr FA Ultraschall gemacht hat, dann kann er auch etwas über die Dicke Ihres Bauchfett-Gürtels aussagen.
Das Bauchfett kann in den WJ infolge der hormonellen Umstellung auf einen männlichen Hormonstoffwechsel erheblich vermehren. Ebenso nimmt bei vielen Frauen der Fettgewebsanteil im Nacken zu.
Ausweg aus dem Geschehen kann eine Hormonerstatztherapie mit einem Antiandrogen bringen.
Wichtig ist aber auch eine enge internistische Mitbetreuung, da in diesen Fällen sich oft auch ein Typ-II-Diabetes ankündigt.
Mit freundlichen Grüßen
ihr
TomDoc
Antwort
Hallo Daggi,
entschuldigen Sie, dass ich mich in ihren Brief einklinke, aber aufgrund der jetzigen Beschwerden sollten sie wirklich zu einem anderen Arzt gehen, bevor ihnen ihr alter Arzt wieder sagt, das hätten viele Frauen in den Wechseljahren.
Danach können sie mir gerne nochmal schreiben.
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo DomToc,
Entschuldigung wenn ich mich hier einmische, aber zu diesem Beitrag sind Fragen aufgetaucht, die mich persönlich betreffen. So wie ich diesen Beitrag verstehe, geht es um Zusammenhänge zwischen Androgen und Diabetes Typ II.
Meine Eltern haben beide Diabetes Typ II bekommen, und beide haben eine Hirnblutung erlitten. Ich nehme ja auch bereits blutdrucksenkende Medikamente. In meinem Hormonchaos (Beitrag Lange Wechseljahre) ist ja auch das Androgen ein Thema. Ich bin jedoch altersgemäss schlank, d.h. 166cm gross und 63 Kilo schwer.
Können Sie mir dazu Erklärungen geben. Bin ich nun durch diese Situation gefährdet auch Diabetes Typ II zu bekommen? Und was könnte ich allenfalls dagegen tun?
Die Antwort ist nicht dringend, lassen Sie sich Zeit. Herzlichen Dank und liebe Grüsse
Jeanine
Antwort
Hallo Jeanine,
Zeit lasse ich mir eigentlich nie.
Aber vielleicht hilft Ihnen ein Verweis auf meine Homepage www.tomdoc.de weiter, die leider immer noch nicht fertig ist - zu viel zu tun im Expertenrat ;-))), da gibt es nämlich einen Artikel von mir unter Nützliches zu diesem Thema aus einem Vortrag vor einer Diabetiker-Selbsthilfegruppe.
Wenn dann Fragen sind, stellen Sie sie ruhig.
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo TomDoc,
Danke für den Hinweis. Hatte leider noch nicht alle Artikel auf Ihrer Homepage gelesen. Werde es noch nachholen.
Wenn ich diesen Artikel betreffend Diabetes Typ II richtig interpretiere, wäre die Gabe von Östrogenen sogar eine präventive Massnahme dagegen und FEMOSTON CONTI, wie sie bereits erwähnt haben, eine gute Therapie. So haben Hormone nicht nur negative Wirkungen. Manchmal mach ich mir schon Gedanken darüber, da ich schon jahrelang solche Präparate nehme, und zudem noch die falschen, und mein Zustand im Moment nicht sehr toll ist.
LG Jeanine
Antwort
Hallo Jeanine,
Hormone haben ihren Sinn und festen Platz in der Medizin.
Wogegen ich mich aber vehement wehre, ist die verbreitete Ansicht, dass JEDE Frau in und nach den WJ Hormone benötigt, weil Frauen und Hormone irgendwie zusammenhängen.
Das blinde Verschreiben von Hormone bei Beschwerden, bei denen eine Pflanzentherapie oder eine Änderung der Lebensgewohnheiten ausreichen dürfte, halte ich für abenteuerlich und gefährlich.
Um gezielt Hormone einzusetzen, bedarf es der Aufklärung und des Gesprächs.
Sicher wird sich eine Frau, die überhaupt keine Probleme mit den WJ hat, nicht hier auf unserer Gut-durch-die-wechseljahre Webseite einklinken und um Rat fragen.
Insofern ist dieses Forum eine Auswahl der Frauen, die mit ihren WJ Schwierigkeiten haben.
Und da werden auch häufiger von mir Tipps für eine vorübergehende Hormonersatztherapie gegeben.
Die Informationen, die ich hier weitergebe, können in der Praxis aus real existierenden Zeitgründen kaum ausführlich weitergegeben werden. Eigentliche Beratungsleistungen sieht der Gesetzgeber in der Gebührenordnung für Ärzte auch garnicht mehr vor, so dass auch jeder Anreiz dazu fehlt.
Dass Gespräche über Hormone in der Praxis manchmal überhaupt nicht stattfinden und ein Präparatewechsel oft nur zu einem anderen Präparat mit anderem Namen aber gleichen Inhaltsstoffen führt, ist blamabel.
Ich habe in meiner Praxis viele Jahre lang kostenlose Patientenvorträge gehalten über die Wechseljahre und die Behandlungsmöglichkeiten der verschiedenen Probleme. Und diese Vorträge waren immer ausgebucht. Aber ich habe diese Vorträge vor allem auch deshalb gehalten, weil auch mir nur 24 Tagesstunden zur Verfügung stehen und in meiner recht großen Praxis auch oft die Zeit davonlief.
Je besser ein Patient informiert ist, umso besser kann er mit sich selbst, mit verordneten Medikamenten und letztendlich auch mit dem etwas abgelatschten Begriff Vertrauen zum Arzt umgehen.
Wenn meine Tätigkeit hier eine Zeit- und Informationslücke in den Praxen schließen hilft, dann wäre das mein schönster Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo TomDoc,
Danke für die ausführliche Stellungnahme. Hatte jedoch beim Lesen Ihrer Zeilen das Gefühl, ob es sich dabei wirklich um die Antwort auf meine kurze Frage betreffend Zusammenhänge zwischen Androgenen und Diabetes II handelt, oder ob ein Irrtum vorliegt. Ich kann es jedoch schon irgendwie einordnen und vielleicht ist es eine allgemeine Stellungnahme zum Thema.
Mit freundlichen Grüssen
Jeanine
Antwort
Hallo Jeanine,
so recht verstehe ich jetzt Ihren Brief nicht; aber dazu dient ein Gespräch, um Klarheiten herauszuarbeiten.
Ich versuchs nochmal:
Durch den zunehmenden Östrogenmangel in den Wechseljahren kommmt es zu einem relativen Überwiegen der ovariellen und adrenalen Androgene, da die Enzyme fehlen, um aus Androgenen Östrogen herzustellen. Dies schlägt sich in einer Reduktion der SHBG-Sekretion (=sexualhormonbindendes Globulin; stamm t aus der Leber) nieder. Dadurch, dass das SHBG (an das rund 90 % der männlichen Hormone angekoppelt und neutralisiert werden) weniger gebildet wird, kommt es in der Peripherie zu einer verstärkten Wirksamkeit der Androgene, die die Insulinrezeptoren besetzen und zu einer Insulinresistenz führen. Als Ausdruck dieser Insulinresistenz steigen die Insulinspiegel im Blut an, es entsteht ein Typ-II-Diabetes.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo TomDoc,
Ich denke ich muss etwas erklären. Vielleicht hat es irritiert, dass ich mich hier in einen Beitrag eingeschaltet habe, der eigentlich nichts mit meinem Thema (Lange Wechseljahre) an sich zu tun hat. Da mein Hormonchaos aber auch mit Androgenen zu tun hat, war das Gelesene für mich plötzlich von Interesse.
Ich habe ich dann meine Fragen über Zusammenhänge Diabetes II und Androgene gestellt, da meine beiden Eltern Diabetes II hatten und vermutlich nicht zuletzt, als Folge eine Hirnblutung erlitten. Meine Mutter liegt immer noch seit 6 1/2 Jahren schwerstbehindert im Pflegeheim. Mich interssierten einfach die Zusammenhänge, machte mir Gedanken über eventuelle Vorbeugemassnahmen.
Sie haben dann auf Ihren Beitrag zum Diabetes auf Ihrer Homepage hingewiesen, den ich dann gelesen hatte. Leider hatte ich mir erst einen Teil Ihrer Beiträge angeschaut, was ich noch nachholen werde.
Ich habe Sie dann erneut angefragt, ob ich es richtig interpretiere betreffend meiner Hormontherapie. Darum war ich erstaunt, auf meine kurze Frage eine so ausführliche Antwort zu erhalten, wofür Ich Ihnen dennoch danke.
Hoffe, dass ich mich klar ausgedrückt habe.
Mít freundlichen Grüssen
Jeanine