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Diane 35 oder Climen

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

24.06.2005 | 12:28 Uhr

sehr geehrter Dr. Dossler,

ich habe gestern mein Problem mit dem dünner werdenden Haar hier geschildert. Regaine wird im Prinzip ja mehr für Männer verordnet wie ich aus dem Internet erfahren habe.
Meine Freundin sagte mir noch, dass Diane 35 und Climen auch sehr gut geeignet seien für Haarausfall . Können Sie das bestätigen?

Herzlichen Gruss
Astrid

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24.06.2005, 12:52 Uhr
Antwort

hallo Astrid,
Regaine gibts seit kurzem speziell für Frauen unter dem Handelsnamen REGAINE FÜR FRAUEN, es enthält nur 3% der Minixidil-Menge des Männer-Produktes.
Diane ist für die behandlung in den Wechseljahren ungeeignet wegen des hochpotenten Ethinylöstradiols, Climen enthält das geliche Gelbkörperhormon, wie DIANE, aber das Östradiol(also für die Wechseljahre.Climen ist zweiphasig. Es gibt noch LAFAMME und CLIMODIEN mit Antiandrogen/Östrogen-gemisch als Dragees.
Vorteil vom Regaine ist die lokale Applikation als Tinktur.
Mit freundlcihen grüßen
Ihr
TomDoc

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25.06.2005, 10:56 Uhr
Antwort

Hallo Dr. Dossler,
das habe ich leider überhaupt nicht verstanden. Diane 35 ist in den WJ nicht geeignet wegen des Östrogens? Aber Climen wohl, ist die Zusammensetzung dort anders als bei Diane. Diane ist dann mehr für die Empfängnisverhütung, wobei Climen mehr WJ-Beschwerden beseitigt? Das gilt dann auch für Lafamme und Climodien? Darf ich fragen, ob diese 3 Präparate auch günstigen Einfluss auf den Haarwuchs haben? Regaine für Frauen beeinflusst doch nicht die hormonelle Situation im Körper, oder?
Danke noch einmal für Ihren Rat

Astrid

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26.06.2005, 10:29 Uhr
Antwort

Hallo Astrid,
Diane enthält ein hochpotentes Östrogen, das ausschließlich für die Empfängnisverhütung geeignet ist (Ethinyl-Östradiol), Climen (und Climodien und Lafamme) enthalten ein Östzrogen (Östradiaol-valerat), das nicht für die Empfängnisverhütung geeignet ist, aber für alle östrogenbedingten Mangelstörungen der WJ.
Östrogen ist nicht gleich Östrogen!!!
Alle 4 Präparate enthalten als Gestagen das Antiandrogen CYPROTERONACETAT. Das wirkt von innen gegen Haarausfall.
Regaine enthält Minoxidil (eine Substanz, die soviel ich weiß aus der Bluthochdruck-Therapie stammt) und wird über die Haut aufgenommen und wirkt an der Haarwurzel.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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27.06.2005, 01:58 Uhr
Antwort

Lieber Doktor Dossler,

Dann käme für mich ja Climen gut in Frage, obwohl ich noch meine Regel pünktlich habe? Mir erscheint immer noch die innere Behandlung von Haarwuchsstörungen besser geeignet als die von aussen zuzuführen, oder sehe ich das falsch? Kann Climen wirklich sichtbar das Haarbild verändern und dünne Haare durch den Östrogengehalt dicker und voller wieder machen? Ist das erwiesen oder nur sehr vage?

Ich gehe davon aus, dass die Nebenwirkungen von Climen höher liegen als bei Regaine.

Gruss Astrid

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27.06.2005, 06:59 Uhr
Antwort

Hallo Astrid,
Regaine hat nach meinen Erfahrungen weniger Nebenwirkungen als Climen etc., es ist aber schlicht und einfach eine völlig andere Therapie und wird die Kopfhaut aufgetragen.Als Tabletten gibts das medikament nicht.
Der auf den Haarwuchs wirksame Bestandteil im Climen und Lafamme ist das DESOGESTREL, ein antiandrogenes Gestagen, also auch kein Östrogen. Sowohl in Climen als auch in Lafamme und Climodien ist zusätzlich das Östradiolvaleranat als Östrogen drin.
Das Östrogen alleine macht die von Ihnen zitierten „dicken und vollen“ Haare nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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27.06.2005, 08:07 Uhr
Antwort

Lieber Doc Dossler,

auf die Gefahr, dass Ihnen die Haare jetzt zu Berge stehen, ich komme mit Ihrer Antwort immer noch nicht zurecht.
Sie sehen also Regaine als ein ungefährliches Mittel an, ob es wirkungsvoller erscheint, sagen Sie nicht.
Deutlich wird mir keinesfalls, wie Sie zu Climen etc. stehen. Ob da nun Gestagen, Östrogen oder ein antiandrogenes Gestagen enthalten sind, das alles hilft mir nicht weiter.

Bitte klar und deutlich: Was bringt mir Climen und andere ähnliche Mittel im Vergleich zu Regaine. Solange werde ich leider weiterfragen, wenn es recht ist.

Ihre Astrid

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27.06.2005, 11:40 Uhr
Antwort

Hallo Astrid,
mir stehen wirklich die (wenigen) Haare zu Berge, aber nicht wegen Ihrer Frage, sondern wegen meiner massiv fehlerhaften Antworten, in der Eile geschrieben und nicht kontrolliert. Ich hatte die Antworten meiner Mitarbeiterin diktiert, weil ich heute wegen einer Sehnenscheidenentzündung un diverser Injektionen nicht schreiben konnte.
Danke, dass Sie so hartnäckig sind.
Jetzt gehts wieder!
Alles zurück: jetzt wirds richtig:
CLIMEN und DIANE enthalten CYPROTERONACETAT als Gelbkörperhormon.
Climodien und LAFAMME enthalten DIENOGEST als Gelbkörperhormon.
....bitte alles andere vergessen!.....
Regaine hat einen anderen Wirkeffekt, weil es lokal angewendet wird(in die Kopfhaut eingerieben). REGAINE enthält kein Östrogen. Die Gesamtnebenwirkungen , die unter Regaine beschrieben wurden sind sehr selten und nicht gravierend.
Die Gestagene in CLIMEN und DIANE wirken als Antiandrogene an den Androgenrezeptoren der Haut über die Blutbahn. Es sind völlig andere Substanzen, völlig anderer Angriffspunkt. Jede Tablette muß über die Leber aufgenommen werden.Deswegen und wegen des zusätzlichen Östrogens gelten alle Regeln und Kontraindikationen für Hormonprääparate.
Nochmal sorry wegen meiner falschen Hormonangaben, stand heute unter Medikamenteneinfluß.#
Mit freundlichen Grüßen
Ihr TomDoc

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28.06.2005, 11:17 Uhr
Antwort

lieber Doc Dossler,
hoffentlich geht es Ihrer Sehnenscheidenentzündung wieder besser? Denn ich brauche Sie noch einmal: Sie haben mir jetzt so schön die Gestagene und Östrogene genannt, die in Climen und Diane sind, aber was bringt mir das als normale Frau? Ich kapiere da nichts von. Nochmals: Sie sagten, dass Diane überhaupt für mich nicht geeignet ist, da ich keine Empfängnisverhütung betreiben will mehr mit 51 Jahren, wohl aber irgendwie in den WJ sein könnte, obwohl Regel vorhanden und keine weiteren Beschwerden, ausser dünner werdendem Haar. Somit käme dann Climen oder die anderen gleichwertigen Hormonpräparate zur Anwendung. Ich habe schon verstanden,dass Sie pro Regaine sind, aber es sagt nichts aus, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Haare tatsächlich bei Regaine dicker und voller wieder werden, da es ja eine Hormonmangelerscheinung bei mir sein muss (siehe Alter)
Wenn ich nun als Laie folgere, dann würde ich sagen, ich liege bei Climen etc. besser, da dort die Bestandteile über die Blutbahn durch die Leber ins den Körper gelangen. Scheint mir wie bei der Nahrung auch immer besser, wenn Stoffe durch den Körper Einfluss nehmen als wenn sie auf die Haut geschmiert werden. Würden Sie mir noch ein letztes Mal, total laienverständlich erklären, warum Sie mir lieber immer noch Regaine (mit dem gleichen Erfolg?) verordnen würden als ein Hormonpräparat (grösserer Erfolg?)

Ihre hartnäckige Astrid

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29.06.2005, 12:00 Uhr
Antwort

Hallo Astrid,
hartnäckig ist ja noch gelinde ausgedrückt ;-)
Noch mal zum Ausdrucken:
Die Antibabypille ist für Frauen nach oder in den Wechseljahren ungeeignet, weil die Antibabypille(in der fruchtbaren Lebensphase vor den Wechseljahren) so hoch dosiert sein muss, dass der Eisprung unterdrückt wird, den Sie nach den Wechseljahren nicht mehr haben. Die Östrogenhormone der Pille haben keinen positiven Effekt auf Ihr HDL-Cholesterin.
Die Östrogene der Pille sollen ein Organ unterdrücken(Ovulationshemmung).
Die Östrogene der Wechseljahre sollen ein ausfallendes oder ausgefallenes Organ ersetzen.
Ich bin nicht „pro Regaine“, ich kann diese Unterstellung auch nicht nach-vollziehen. Ich versuche, Ihnen irgendwie klar zu machen, daß Regaine eine völlig andere Substanz ist, als die in den viel zitierten Pillen verwendeten Hormone.
Genauso könnte ich assoziieren, Sie seien für Climen.

Nochmal: die Art und der Wirkmechanismus der Substanzen ist völlig anders. Lediglich ein Ziel ist gleich: Haarausfall zu stoppen.
Mit Hormonpräparaten wie CLIMEN, LAFAMME oder CLIMODIEN behandeln Sie alle Beschwerden in den Wechseljahren wie Hitzewellen, Schweißausbrüche, Stimmungslabilität.
Mit Regaine behandeln Sie ausschließlich einen diffusen Haarausfall
Grundsätzlich müssen Tabletten den Umweg über die Leber machen und stellen die Leber vor große enzymatische Aufgaben. Weil ein Teil der Hormone abgebaut wird, muß eine Tablette sehr viel höher dosiert sein, als der eigentliche Bedarf.
Wie bitte, kann das besser sein?
Wer bitte, sprach davon, daß Hormontabletten einen größeren Erfolg bieten?
Zum Schluß: Die zitierten Medikamente haben ausser der gleichen Indikation „Haarausfall“ keine sonstigen Gemeinsamkeiten.
So!
Wenn jetzt noch Fragen sind, dann holen Sie sich am besten in der Apotheke in Kopie die Original-Beipackzettel sämtlicher hier zitierter Medikamente und vergleichen die Inhaltsstoffe, machen evt.eine Internet-Recherche über die Entwicklung der Substanzen , prüfen die angegebenen Nebenwirkungen Wort für Wort, Prozentzahl für Prozentzahl.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Dr.Dossler

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