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Dauerblutung

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

25.06.2022 | 10:36 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam, ich bin jetzt 52 und schon länger hatten sich meine Zyklen von über 30 Tage auf durchschnittlich 27 Tage verkürzt. Die Periode kam aber sehr regelmäßig, blieb max. 4 Tage. PMS hatte ich schon immer, in den letzten Jahren veränderte sich die Symptomatik immer mal. Mir ging es aber soweit gut. Auffälligstes Anzeichen war, dass meine Scheidenschleimhaut in manchen Zyklen sehr trocken war. Dann wartete ich 37 Tage auf meine Periode und als sie einsetzte, erwartete ich aufgrund des langen Zykluses eben eine leicht verstärkte Periode. Dem war aber nicht so, die Stärke war normal, allerdings blieb sie dann auf dem Stand eines für mich üblichen vorletzten Periodentag stehen. Nach 12 Tagen bin ich zur Frauenärztin, die mich zwar gründlich untersuchte, dann aber ziemlich schnell mit einem Hormonpräparat ohne große Erklärung aus der Praxis leitete. Weitere Fragen waren nicht möglich. Der Ultraschall zeigte eine etwa 6 mm dicke Gebährmutterschleimheit und bis auf ein Myom, was aber wohl nichts mit der Blutung zu tun hat, weil es an einer Stelle sitzt, wo es ihrer Meinung nach nicht stört, war das soweit ohne Befund. Sie nuschelte etwas von Perimenopause, was ich mir aber auch schon vorher dachte. Interessanterweise ging es mir trotz langer Blutung so gut wie lange nicht. Keinerlei PMS! Eigentlich wollte ich es ohne Hormone überstehen, weil ich Hormone nie gut vertragen habe. Auf meinen Einwand wurde ich wie gesagt, aus der Praxis geleitet. Sie hat mir Femoston 1/10 verschrieben und in meiner Verzweiflung (mir sitzt der bevorstehende Urlaub im Nacken) habe ich die Tabletten begonnen. Ich bin jetzt Tag 5 der Einnahme und seit gestern hat sich meine Blutung auf für mich normale Periodenstärke verstärkt. Natürlich habe ich dann gestern meine Ärztin nicht mehr erreicht, dafür aber meinen Hausarzt zu dem ich am Montag kommen kann. Ich habe halt Sorge um meinen Eisenwert, den meine Ärztin nicht gemessen hat. Körperlich geht es mir noch gut, ich scheine die Tabletten auch bisher zu vertragen, aber die Verstärkung der Blutung verunsichert mich dann doch. Das Einzige, was ich noch mitgenommen habe an Infos ist, dass sie die Schleimhaut neu aufbauen will, um sie dann nochmal komplett abbluten zu lassen. Sie meinte auch, dass die Blutung nach 2-3 Tagen aufhören soll. Leider ist ja das Gegenteil eingetreten. Was soll ich nun tun? Vielen Dank und liebe Grüße 

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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25.06.2022, 21:30 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

das ist schon ein übliches Vorgehen.
Alternativ kann man auch einfach abwarten. Letzten Endes bleibt der Verlauf im Einzelfall ungewiss. Es kann sein, dass sich wieder ein normaler Zyklus anschließt. Genauso können die Zyklen erneut gestört und verlängert verlaufen oder die Blutungen bleiben jetzt ganz aus. die Hormontherapie würde Ihnen einen geregelten Zyklus ermöglichen

Die Entscheidung liegt bei Ihnen.

Viele Grüße

Dr. Grüne

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26.06.2022, 07:58 Uhr
Kommentar

Vielen Dank erstmal für Ihre Antwort. Wie gesagt, Hormontherapie ist für mich nur der letzte Notnagel, wenn gar nix mehr geht. Ich habe die Pille früher nie gut vertragen. Neben einigen Nebenwirkungen habe ich immer sehr schnell zugenommen, obwohl ich damals sehr sportlich war. Ich habe schon seit jeher eine sehr große Oberweite, mittlerweile durch ein paar Kilo mehr und die Wechseljahre, auf 70K angewachsen. Bei einer Körpergröße von 163 cm und einem Gewicht von momentan 64 kg wohlgemerkt. Leider reduziert eine Gewichtsabnahme mittlerweile die Oberweite nicht mehr so gut wie früher. Und eine Hormonzugabe wird da sicherlich nochmal drauflegen. Für mich ein NoGo! Aber auch die eine oder andere Nebenwirkung war längerfristig nicht akzeptabel (depressive Verstimmung, Übelkeit, Müdigkeit), deswegen habe ich es mit 26 oder 27 ganz gelassen und anders verhütet. Kurzfristig für einen Zyklus, wenn es auch hilft, ist okay für mich. 

Aber momentan frage ich mich, ob Femoston es nicht noch schlimmer macht. Ich bin jetzt bei Blutungstag 18 und Femoston (Östrogentablette) Tag 6. Seit gestern habe ich meine Blutung so stark wie noch nie. Das hat sich am gestrigen Tag weiter gesteigert. Laut der Ärztin sollte das Ganze ja eigentlich aufhören und nicht stärker werden. Es fühlt sich für mich so an, als hätte ich auf die Dauerblutung, nochmal eine richtige starke Periode bekommen. Soll ich die Tabletten trotzdem weiternehmen? Ist das normal, dass es sich so verstärkt?

Dass man es alternativ auch hätte abwarten können, hat mir meine Ärztin leider nicht gesagt. Das wäre für mich tatsächlich eine Alternative gewesen. :-( Denn die Blutung konnte ich mit der Menstasse sehr gut handeln. Alle 8-12 h leeren hätte gereicht. Jetzt sieht das leider anders aus. 

Können Sie mir noch sagen, wie lange man das alternativ aussitzen könnte? Ich weiß, dass man keine Prognose zum Verlauf abgeben kann, aber im schlimmsten Fall blute ich ja jetzt so weiter und im Anschluss kommt die Abbruchblutung. Die ist durch die Tabletten terminiert ist auf 4 Tage vor meinem Urlaub. Wenn es danach weiterblutet, wäre ich bei über 8 Wochen. Wir sind 10 Tage an der Ostsee. Ist das überhaupt akzeptabel? Ab wann wird es denn kritisch? Da gehen die Meinungen ja anscheinend auseinander.

Und noch eine kurze Frage. Bei einigen Frauen, die damit auch gekämpft haben, wurde dann letztendlich die Goldnetzmethode durchgeführt. Eine Freundin von mir wird das jetzt auch machen lassen, wegen ihrer immer sehr starken Periode über 10 Tage. Wie sieht das bei Frauen aus, die einen Kaiserschnitt hatten? Ich habe irgendwo gelesen, dass das dann nicht geht. 

Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Sonntag! LG Cosmea

Expertin-Grüne
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26.06.2022, 08:27 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Cosmea,

zunächst wäre eine Ausschabung angezeigt, um die Blutungen zu stoppen. Starke Dauerblutungen gehen mit einem nicht zu unterschätzenden Blitverlust einher und dem daraus resultierenden  Risiko einer Anämie.

 

Mit den Hormonen soll quasi eine hormonelle Abrasion erfolgen. Meist gelingt das auch. Wenn Sie aber über das WE weiter bluten, sollten Sie Ihre Ärztin noch mal kontaktierten.
Die Goldnetzmethode ist bei Veränderungen, die mit einer Schwächung der Gebärmutterwand einhergehen (Kaiserschnitt, transmurale Myome) weniger geeignet, es kann aber nach Ultraschall entschieden werden, ob sie doch möglich ist.

viele Grüße 

Dr. Grüne

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26.06.2022, 09:13 Uhr
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Guten Morgen,

aber wann wäre denn die Ausschabung nötig? Wir fahren am 24.7. in den Urlaub. Ein Urlaub, der schon seit einem Jahr feststeht und für mich auf längere Sicht der letzte sein wird. Es wird wahrscheinlich auch der letzte Urlaub in unserer Konstellation sein. Ich bin ja schon seit 10 Jahren alleinerziehend, meine Tochter macht nächstes Jahr Abi und der Hund ist schon 12 1/2. Er ist für uns so unglaublich wichtig, weil es keinen Ersatz geben wird. Wir konnten uns ja eh nur einmal pro Jahr diese paar Tage leisten. :-( Für uns wäre das eine echte Katastrophe, wenn der Urlaub nicht so stattfinden könnte. Wenn die Ausschabung noch vorher notwendig wird, muss die Entscheidung ja möglichst in den nächsten Tagen getroffen werden. Und auch dann könnte ich ja im Anschluss 2-3 Wochen nicht in der Ostsee schwimmen gehen.  Ich weiß, es gibt Schlimmeres, aber wie gesagt für uns persönlich wäre das echt belastend.

Meine FÄ werde ich morgen früh gleich kontaktieren, denn im Moment sieht es nicht so aus, als ob die Blutung aufhört. Und wie schon gesagt, einen Termin bei der Hausärztin bezüglich Eisenwerte steht auch an. 

Ich glaube, wenn der Urlaub nicht vor der Tür stünde, wäre ich auch sehr viel entspannter. So habe ich jetzt einfach nur Zeitdruck und muss schnelle Entscheidungen treffen. 

LG Cosmea

Expertin-Grüne
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26.06.2022, 21:58 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Cosmea,

Das kann ich gut verstehen. 
Wenn die Blutung nicht übermäßig und der Hb-Wert nicht schlecht ist,  ist, könnten Sie auch mit der Blutung in den Urlaub fahren.

Viele Grüße

Dr. Grüne

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27.06.2022, 06:32 Uhr
Kommentar

Guten Morgen, vielen Dank für ihre Antwort. Da fällt mir ein echter Stein vom Herzen. 

Heute Morgen war das erste Mal seit 19 Tagen nur ein kleiner Kleks in der Tasse.Ich trau dem Ganzen noch nicht, aber so werde ich den heutigen Tag nochmal abwarten. Zum Hausarzt bezüglich HB-Wert gehe ich natürlich trotzdem. 

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche. LG Cosmea

Expertin-Grüne
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27.06.2022, 10:11 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Cosmea,

kontaktieren Sie auch Ihre FÄ, vielleicht ist eine erneute Kontrolle vor Ihrem Urlaub möglich, um die weitere Entwicklung einzuschätzen,

Viele Grüße
Dr. Grüne

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30.06.2022, 18:52 Uhr
Kommentar

Das Problem hat sich dann gelöst, bevor ich meine FÄ kontaktieren konnte. Es hat aufgehört zu bluten. 

Und die Eisenwerte sind tippitoppi, die 19 Tage hatten keine wirkliche Auswirkung darauf. 

Vielen Dank nochmal für Ihre Einschätzung! LG Cosmea

Expertin-Grüne
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30.06.2022, 19:23 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Cosmea,

na, Gott sei Dank! Dann wünsche ich einen schönen, erlebnisreichen und erholsamen Urlaub.

Viele Grüße
Dr. Grüne

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