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Chirurgische Menopause

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

04.03.2020 | 19:49 Uhr

Hallo!

Ich bin jetzt 42 Jahre alt, wurde positiv auf BRCA2 getestet. Die Ärzte empfehlen die Entfernung der Eierstöcke. Ich habe mich entschieden, diese OP durchführen zu lassen, bin mir aber wegen dem Zeitpunkt sehr unsicher, da mein persönliches aktuelles Risiko (3-4%) Eierstockkrebs zu bekommen im Vergleich zu der Gesamtgruppe der BRCA2 positiv getesteten Frauen (17%) relativ gering ist. Macht die Verschiebung um 3-4 Jahre, also etwas näher zu der natürlichen Grenze für Beginn der Wechseljahren, aus Ihrer Sicht Sinn, wenn ich danach sowieso eine HRT mache? Also erhöhtes Krebs-/Sterberisiko, dafür aber weniger gesundheitlicher Schaden?

Danke!!!!

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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04.03.2020, 21:51 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo

in dieser speziellen Fragestellung des optimalen OP Zeitpunktes in Ihrer Situation ist Ihr betreuendes Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs der richtige Ratgeber.
In der Beratung werden bisherige Erfahrungswerte und aktuelle Studien zumThema berücksichtigt.

Die Entfernung der Eierstöcke und Eileiter wird üblicherweise nach abgeschlossener Familienplanung um das 40. Lebensjahr empfohlen, oder etwa fünf Jahre früher als das Erkrankungsalter des nächsten Angehörigen. Individuell kann eine andere Planung sinnvoll sein.

Die prophylaktische Entfernung von Eierstöcken und Eileitern senkt bei BRCA Mutationsträgerinnen neben dem Eierstockrisiko auch das Brustkrebsrisiko.

viele Grüße
Dr. Grüne

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05.03.2020, 19:46 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für Ihre Antwort. Es geht mir hier eher um die langfristige Auswirkung des zu frühen Eintritts in die Wechseljahre. Gibt es denn aus Ihrer Sicht einen gesundheitlichen Vorteil, wenn ich in die Wechseljahre mit 45-46 Jahre komme und nicht sofort mit 42 Jahren? Nach OP werde ich bis 50 Jahre auf jeden Fall die HRT machen, fallen diese 3-4 Jahre Verzögerung überhaupt ins Gewicht? Die Ärzte aus dem Zentrum schicken mich mit dieser Fragestellung zu meinem Frauenarzt..

 

Danke und viele Grüße.

Expertin-Grüne
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05.03.2020, 21:18 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo

wenn Sie eine HRT machen, fällt eine frühere OP nicht ins Gewicht in Bezug auf die längerfristige Gesundheit von östrogenabhängigen Organen und Knochen.

Zu bedenken ist, dass bei einer längerfristigen Hormontherpaie (kombiniert Östrogene und Gestagene) das Brustkrebsrisiko steigen kann.

viele Grüße
Dr. Grüne

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05.03.2020, 21:31 Uhr
Kommentar

Danke vielmals!!!  Bleibt nur zu hoffen, dass ich die Therapie danach gut vertrage und mit dieser OP-Entscheidung nicht mein Leben selbst ruiniere.

Expertin-Grüne
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05.03.2020, 22:32 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo

gern. Wie auch immer Sie sich entscheiden, wird das Auswirkungen haben.
Es gilt hier abzuwägen - in Anbetracht des hohen Risikos ist aber davon auszugehen, dass Sie durch die OP nicht Ihre Leben ruinieren, sondern es bestenfalls retten!

viele Grüße
Dr. Grüne

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