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Cerazette gegen Zyste am Eierstock?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

02.07.2008 | 07:48 Uhr

Hallo ich habe eine Frage:
Meine Frauenärztin hat mir Cerazette verordnet, da ich Beschwerden hatte, Zyklus ungeregelmäßig usw. es soll angebl. an den Bändern der Gebärmutter liegen.
Kurz danach hat eine andere Frauenärztin (Vertretung meiner Frauenärztin, da diese auf Fortbild. war) bei der Krebsvorsorgeunters. eine etwa 4-5 cm große Zyste am Eierstock festgestellt. Im Beipackzettel von Cerazette steht nun allerdings, dass durch die Einnahme dieser Pille gelegentlich Zysten am Eierstock entstehen könnten. Ich befürchte nun, dass die Möglichkeit, dass sich die Zyste zurückbildet durch die Einnahme von Cerazette nicht eintritt, sondern eher das Gegenteil - nämlich dass sie evtl. noch größer wird......Ist meine Sorge berechtigt?
Meine 2. Frage wäre: Ich habe von meinem Hausarzt Schmerzmittel gegen die Schmerzen im Unterleib bekommen (Metamizol Hexal), falls ich wieder Beschwerden habe, würde ich diese gerne einnehmen wollen. Was mich allerdings verunsichert ist, dass die Frauenärztin meinte, dass ich bei akuten Schmerzen sofort ins Krankenhaus gehen soll, da es sein kann, dass die Zyste platzt oder es zu einer Stieldrehung kommen kann.....Kann ich trotz der Einnahme von Metamizol Hexal die Schmerzsignale dieser Komplikationen überhaupt wahrnehmen? Ich habe bisher keine akuten Schmerzen gehabt, nur einen Druck, dort wo die Zyste sitzt und leichte bis mittlere Bauchschmerzen, mit der Einnahme mit Metamizol war ich beschwerdefrei. Gehe ich richtig der Annahme, dass bei akutem Schmerz die Arznei Metamizol nicht hilft?
Zur Info: Ich bin 40 Jahre alt, muss Anfang August wieder zur Untersuchung der Zyste, die Vertretung der Frauenärztin weiss von der Einnahme von Cerazette, war jedoch noch sehr jung und machte auf mich einen etwas unsicheren Eindruck, daher meine Bedenken...

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02.07.2008, 10:08 Uhr
Antwort

Hallo,
ja, unter jeder Gelbkörperhormontherapie, auch der Minipille, können am Anfang häufig Zysten auftreten, die sich im Laufe der Zeit zurückbilden.
Die Vertretungsärztin hat mit Ihrer Vorsicht recht, da große Zysten sich spontan um die eigene Achse drehen können oder sogar den Eierstock um seine eigenen Bänder, sodass er sich von seiner eigenen Blutversorgung abwürgt. Obwohl es eher zu erwarten ist, dass sich die Zysten zurückbilden, hätte ich Ihnen genau das Gleiche gesagt, wie die Vertretungsärztin.
Was ich nicht ganz verstehe, ist die Einnahme von Metamizol.
Seit wann wurde Ihnen das denn verordnet?
Bestand zu diesem Zeitpunkt bereits eine Zyste?
Schmerzmittel können im Extremfall tatsächlich einen Akuten Notfall verdecken.
Also - schreiben sie mir doch noch mal genau, was da mit Ihren Beschwerden los war, wie und wann die begonnen haben und was die erste Ärztin genau dazu gesagt hat.
Ihr
TomDoc

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02.07.2008, 10:52 Uhr
Antwort

hallo!
Danke für Ihre zügige Antwort.
Hier nun nochmal meine Erklärung zu dem Thema, versuche es kurz zu machen: Ende April habe ich Schmerzen, links (Flanke) bekommen mit leichten! Bauchweh. Bin dann gleich zum Gyn, dieser konnte jedoch außer Blut im Urin nichts feststellen, danach bin ich ein paar Mal beim Hausarzt, Urologen, Internisten gewesen. Darmspiegelung, Kontraströntgen, Ultraschall, Blutuntersuchung - alles ohne Befund, alles okay! Die Schmerzen waren ca. 3-5 Tage da, vergingen dann aber wieder für mitunter 2 Wochen. So ging es seit April, ich war psychisch schon ziemlich angeschlagen, weil niemand etwas heraus finden konnte. Die Schmerzen kamen für ein paar Tage und gingen wieder für bis zu 2-3 Wochen. Ich nehme seit ca. 3 Jahren keine Pille mehr, meine Menstruation war immer relativ regelmäßig, seit April jedoch schon jedesmal nach 3 Wochen wieder da. Als ich in der letzten Schmerzphase gleich darauf wieder nach nur 3 Wochen meine Tage bekommen habe, wurde ich stutzig und habe einen Zusammenhang vermutet. In meiner Verzweiflung bin ich erneut zum Hausarzt und habe ihm das berichtet, das war vor ca. 2 Wochen, er vermutete evtl. eine Endometriose und meinte ich wäre in den Händen eines Gyn gut aufgehoben. Gegen die Schmerzen hat er mir Metamizol verschrieben. Nach der Einnahme ging es mir sofort besser, ich habe aber natürlich trotzdem dem Gyn aufgesucht, dort meine Beschwerden geschildert (aufgrund der Blutung fand keine Untersuchung statt, sollte ja eh während Krebsvorsorge statt finden). Die Frauenärztin hat mir erklärt, dass es sich höchstwahrscheinlich nicht um eine Endometriose handelt, sondern um eine andere Gebärmuttererkrankung, es hinge mit den Bändern zusammen usw., sie meinte Endometriose passt nicht, da meine Schmerzen VOR der Menstruation. So hat sie mir Cerazette verschrieben, diese soll ich durchgehend einnehmen. Dies tue ich nun seit ein paar Tagen! Ein paar Tage darauf hatte ich sowieso einen Termin beim Gyn für die Krebsvorsorge, und da hat die Vertretung meiner FA eben diese Zyste festgestellt. Sie meinte außerdem dass an der Zyste auf dem Ultraschall ein nicht durchblutetes Gewebe dran hängt. Sie meinte es könnte Krebs sein, meinte jedoch, dass, weil es nicht durchblutet sei, es doch eine Endometriose sein könne, da es altes Blut sein könnte. Auch diese Tatsache macht mich unruhig, da ein Krebs ja nicht ausgeschlossen ist. Nun habe ich wieder leichte! Schmerzen und einen leichten! Bauchschmerz. Es ist noch nicht so schlimm, dass ich Schmerzmittel einnehmen muss, befürchte aber, dass es wieder schlimmer wird - was mach ich dann? Ich betone: Die Schmerzen waren nie so schlimm, dass ich es nicht mehr aushalten konnte, es waren nie richtig starke Schmerzen. Ich habe nun Angst, diese Schmerzen zu übersehen, habe gehört, dass eine Stieldrehung und geplatzte Zyste lebensbedrohlich sind....das macht mir Angst!
Um genau auf Ihre Fragen einzugehen: Metamizol habe ich also vor ca. 2 Wochen verordnet bekommen, zu dem Zeitpunkt war die Zyste wohl schon da, aber ich wusste es zu dem Zeitpunkt noch nicht! Mein nächster Termin ist nun Anfang August. Ich traue mich garnicht etwas zu planen, mal zu verreisen oder etwas zu unternehmen, aus Angst es könnte etwas mit der Zyste passieren...

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02.07.2008, 11:16 Uhr
Antwort

Hallo Anonym,
danke, dass Sie mir so ausführlich geschrieben haben!
Bei diesem Befund, dieser Entstehungsgeschichte und dieser Verunsicherung würde ich sofort (und damit meine ich sofort) noch eine zusätzliche gynäkologische Meinung einholen!
Oder sogar wegen der Schmerzen eine Bauchspiegelung veranlassen, um diese eigenartige Zyste entfernen zu lassen.
Einen Patienten mit der Bemerkung es könne Krebs sein in Urlaub zu schicken oder bis Anfang August mit dieser Angst rumlaufen zu lassen, ist für mich ein Unding!
Ich glaube zwar aufgrund Ihrer Erzählung und Ihren Beschwerden am ehesten an eine eingeblutete Ovarialzyste; aber glauben heißt bekanntlich nicht wissen.
Ich würde auf jeden Fall jetzt zu einer Abklärung raten (und nicht erst im August!
Auf die leichte Schulter nehmen würde ich Ihre Beschwerden nicht.
Mit freundlichen Grüßen
ihr
TomDoc

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18.07.2008, 09:00 Uhr
Antwort

Hallo!
Auf Ihr Anraten hin habe ich mich tatsächlich im Krankenhaus in der gyn. Notaufnahme gemeldet um mich abermals untersuchen zu lassen. Hab dort meine Beschwerden vorgebracht und sicherheitshalber auch schon meine Tasche mitgebracht. Der Oberarzt dort beruhigte mich jedoch und meinte er sehe keinen Grund mich einzuweisen. Nun habe ich seither auch keine Beschwerden mehr und bin beruhigter. Die Zyste hat mir keine Beschwerden bereitet, denn sie liegt nicht, wie fälschlicherweise links sondern rechts. Bisher gehts mir wirklich gut. Ich bin gut drauf, fühle mich fit, fahre Fahrrad, habe Apettit usw. Allerdings habe ich nun seit der Einnahme von Cerazette (genau gesagt, ca. eine Woche nach der Einnahme) meine Tage. Also seit Anfang Juli. Mal mehr mal weniger, nicht stark, aber sie ist da, manchmal ganz wenig, manchmal normal und ich beobachtete bei der Regelblutung das gelegentlich altes, geronnenes Blut dazwischen ist. Manchmal kleine, etwa erbsengroße Klümpchen, manchmal nur ganz kleine Klümpchen. Manchmal auch nichts. Wie gesagt, es geht mir gut dabei, ich habe auch keine anderen Beschwerden, außer eben dass ich seit fast 3 Wochen unter der Einnahme von Cerazette diese Blutungen habe. Wenn ich die Frauenärztin richtig verstanden habe, kann das auch sein. Aber: Wann hört das Bluten auf und was bedeutet das alte Blut? Doch eine Endometriose? Ist das normal? Ich habe am 5. August den nächsten Termin beim Frauenarzt, bin aber wieder ängstlich, ob es irgendwas Schlimmes ist. Könnte das alte Blut auch ein Zeichen dafür sein, dass die Zyste evtl. geplatzt ist?
SChnelle ANtwort wäre super....

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18.07.2008, 10:47 Uhr
Antwort

Hallo Anonym,
ich bemühe mich immer, schnell zu antworten; aber die Riesenschwierigkeiten, die die Redaktion zu bewältigen hatte, um das board wieder ans Laufen zu bringen (man sollte sich auch ruhig mal bei denen bedanken!), machten das schnelle Antworten in letzter Zeit nicht einfach.
Altes Blut bedeutet im Allgemeinen, dass sich doch eine höhere Schleimhaut entwickelt hat, möglicherweise aber auch, dass sich die Zyste tatsächlich in Wohlgefallen aufgelöst hat wofür Ihre völlige Beschwerdefreiheit sprechen könnte.
Ich empfehle in diesem Fall immer, 1 Woche Hormonpause zu machen, damit wirklich der ganze Schlamassel rauskommt, und dann wieder mit der CERAZETTE weitermachen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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