Lieber TomDoc! Letztes Jahr hatte ich mich schon an Sie gewandt und Sie haben mir so nett und ausführlich geantwortet. Meine damaligen Beschwerden waren tatsächlich keine Wechseljahresbeschwerden, sondern wurden von einer Überfunktion der Schilddrüse ausgelöst.Die Symptome waren eben dieselben.
Nun habe ich ein ganz anderes Problem. Vor vier Wochen wurde bei mir in einer Brust eine Zyste punktiert.Nun wurden in der entnommenen Flüssigkeit autolytische Zellen gefunden. Niemand erklärte mir was das bedeutet.Ich soll abwarten, was mir im Brustzentrum gesagt wird!!! Bis dahin ist noch eine Woche und diese Ungewissheit ist schwer zu ertragen.Noch wäre nur abzuklären, ob möglicherweise etwas hinter dem Befund stehen würde. Können Sie mir weiterhelfen? Eine Biopsie wurde auch angedroht. Kann das ambulant und ohne Narkose gemacht werden? Lieben Dank schon jetzt für Ihre Antwort. Viele Grüße-Biggi
Brust
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Sunny,
der Begriff Autolyse bezeichnet nichts anderes als das Sich-Auflösen von Zellen, also z.B. Zellen in einem Abstrich, die bei der Punktion verletzt wurden und sich dadurch auflösen oder
im Speziellen bei der Mamma-Zytologie aber auch um Zellen, die sich aufgrund der Autolyse während des Transports nur noch bedingt oder garnicht mehr für die Untersuchung eignen.
Mehr besagt das nicht.
Dass aufgrund einer fehlenden Aussagemöglichkeit aus einem Punktat weitere Untersuchungen angeordnet werden, ist daher richtig.
Ich hoffe, Ihnen etwas Klarheit gegeben zu haben, obwohl ich Ihnen leider die ängstliche Spannung vor der Spezialisten-Untersuchung im Brustzentrum nicht nehmen kann.
Toi-toi-toi!
Ihr
TomDoc
Antwort
Lieber TomDoc,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort! Inzwischen habe ich ein wenig nachgelesen. Auch wenn weder mein Gynäkologe noch mein Hausarzt mir viel gesagt haben, so nehme ich an, dass zumindest der Verdacht auf Krebs vorliegt. Oder täusche ich mich da? Wird eine Biopsie nicht nur bei Krebsverdacht als weitere Untersuchung nach Mammographie und Sonographie gemacht? Es passt einfach sovieles nicht zusammen, was mit die verschiedenen Ärzte sagen aber zu einer konkreten Aussage ist keiner bereit. Beide schieben meiner Meinung nach den schwarzen Peter dem Spezialisten des Brustzentrums zu.
Der Chefarzt der Radiologie, der die Aufnahmen der Mammographie ausgewertet hat (die Zyste war 2,5 cm groß) hatte mir noch freigestellt diese punktieren zu lassen und sagte, dass er mir fast 100 Prozent sicher versprechen kann, dass auch bei der pathologischen Untersuchung nichts rauskommt. Hätte man nicht auf der Aufnahme gesehen, wenn Gewebe sich verändert hätte????
Antwort
Hallo Sunny,
jeder Befund, der nicht eindeutig abzuklären ist, gilt bis zum Beweis des Gegenteils als verdächtig und erfordert weitere Maßnahmen der Früherkennung.
Da auch die Punktion kein klares Ergebnis liefert, sollten Sie zum Spezialisten in ein Brustzentrum gehen. Diese Zentren sind geschaffen worden, um Ergebnisse zu präzisieren, damit nicht keine unnötigen Operationen durchgeführt werden müssen.
Reden Sie nicht vom Schwarzen Peter, das ist nicht richtig und entspricht nicht den Gründen, warum Brustzentren gegründet worden sind.
Fast 100% sind keine 100% - und genau dieses Quentchen Sicherheit können Sie im Brustzentrum bekommen!
Mit freundlichen Gründen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo TomDoc!
Das mit dem schwarzen Peter war nicht böse gemeint. Ich fühle mich als Patientin nur von meinen Ärzten alleine gelassen, weil der erste nur sagt, es wäre etwas gefunden worden, das abgeklärt werden muss und der nächste erzählt mir was von autolytischen Zellen die einer Biopsie bedürfen. Mehr ist auch auf ausdrückliche Nachfrage nicht zu erfahren, obwohl der Bericht der Radiologie mehrere Seiten umfasst. Würden meine Ärzte mich umfassend informieren, müsste ich nicht im Internet versuchen Antworten zu finden. Aber ich danke Ihnen für Ihre Bemühungen und wünsche Ihnen alle Gute.
Antwort
Hallo Sunny,
das mit dem Schwarzen Peter habe ich auch nicht so aufgefasst - Ihre Unsicherheit ist nur zu verständlich und hätte sich durch ein klärendes Gespräch sicher vermeiden lassen.
Ich finde es selber äußerst bedauerlich, dass für die so dringend notwendigen Erklärungen und Gespräche zwischen Patient und Arzt anscheinend immer weniger Zeit vorhanden ist. Menschliche Zuwendung läßt sich weder nach Zeit noch nach Honorar bewerten.
Ein Grund mehr für mich, in meinem Ruhestand gerade diesen Teil ärztlicher Tätigkeit weiter zu führen, bis man mich eines Tages nicht mehr brauchen wird.
Melden Sie sich mal nach dem Besuch im Brustzentrum! Und ich hoffe, mit den besten Nachrichten!
Ganz herzliche Grüße
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo Dr. Dossler,
gestern war nun mein erster Termin im Brustzentrum. Der Prof war selber ziemlich irritiert, weil die Berichte des Radiologen und des Pathologen eine -wie er sagt- auch für ihn unverständliche Diskrepanz aufweisen. Der Bericht des Radiologen lautet sinngemäss, dass alles in Ordnung ist. Im Bericht der Pathologie steht, dass der Befund nur histologisch geklärt werden kann. Im neuen Bericht des Leiters des Brustzentrums steht nun, dass die Brustdichte (am 14.Tag des Zyklus) einen Dichtegrad von III aufweist. Fibroglanduläres Gewbe 51-75%, weitgehend dichter Drüsenkörper. Die Bruststruktur ist homogen, Milchgänge sind erweitert. Weiteres Vorgehen: offene PE
Ich habe soviel verstanden, dass fibroglanduläres Gewebe einen Tumor verbergen kann. Dann wurde schon wieder eine Zyste mit einem Durchmesser von 3 cm festgestellt, die ich selber aber gar nicht tasten kann. Es sind noch sehr viele Zysten angelegt. Die letzte hat sich jetzt innerhalb der vier Wochen seit der Mammographie gebildet.
Nächste Woche Freitag habe ich einen Termin für eine OP. Da leider nicht mehr festgestellt werden kann, wo der Radiologe die alte Zyste punktiert hat, muss nun ein relativ großes Stück Gewebe entfernt werden um es untersuchen zu können. Der Bereich, den der Prof auf dem Ultraschall eingezeichnet hat umfasst zwei Zysten und hat einen ca. Durchmesser von 8 cm. Das Ergebnis bekomme ich dann wahrscheinlich Mitte September. Noch sieht es aus, als ob alles gut gehen könnte, aber es kann halt jetzt noch nicht ausgeschlossen werden, dass es sich doch um eine bösartige Geschichte handelt. Aber ich bin zuversichtlich und halte Sie natürlich gerne auf dem Laufenden!! Vielen Dank für Ihre Zeit und bis bald.
Liebe Grüße-Sunny
Antwort
hallo Sunny,
meine Daumen sind für Sie feste gedrückt!
Das geplante Sicherheits-Vorgehen ist völlig richtig.
Leider ist ja die Pneumozystografie (die Luftauffüllung der punktierten Zyste- das war zu meiner Praxiszeit das bei Radiologen übliche Vorgehen) nicht erfolgt, sonst wüsste man sicher, wo die Zyste genau gelegen hat. Ich vermute, dass es genau die Zyste ist, die sich jetzt scheinbar neu gebildet hat.
Diese Beschreibung, dass das Drüsengewebe dicht ist, ist ein häufiger Vorgang in den Wechseljahren, wo sich das Drüsengebilde zugunsten des Bindegewebes zurückbildet, was dann als fibroglanduläres Gewebe bezeichnet wird.
Also
Toi-toi-toi!
Und bis bald
Ihr
TRmDoc
Antwort
Lieber Dr. Dossler,
jetzt habe ich die OP seit gut einer Woche hinter mir und auch den Befund erfahren. Es waren lediglich Mikorverkalkungen, also alles harmlos. Die Wunde heilt gut und macht kaum noch Probleme. Ich danke Ihnen für Ihre Zeit und Ihre netten Antworten. Jetzt gehts erstmal in den Urlaub um ein wenig abzuschalten und die schlimme Zeit vor dem Befund zu vergessen. Ihnen alles Liebe und es ist schön, dass es Sie gibt!
Liebe Grüße-sunny
Antwort
Hallo Sunny,
uffff!
Na, das ist eine gute Neuigkeit!
Strecken Sie in Ihrem Urlaub alle Viere von sich und schauen Sie jeden Tag an, als wäre er nur für Sie geschaffen worden.
Genießen Sie das Gefühl der Leichtigkeit, das man spürt, wenn etwas Schweres hinter einem liegt.
Alles Gute
Ihr
TomDoc
