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Blutungsstörungen nach Sterilisation

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

05.09.2005 | 03:53 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,

ich, 40 Jahre alt, habe mich im Juni vor zwei Jahren sterilisieren lassen (Kinderwunsch abgeschlossen!). Seit diesem Zeitpunkt habe ich ca. 8 bis 10 vor der - sehr regelmäßigen - Menstruation Schmierblutungen. Die eigentliche Menstruation dauert maximal 6 bis 7 Tage und ist unproblematisch, lediglich die ersten drei Tage sind etwas stärker.

Die Tage vor der Menstruation, an denen auch regelmäßig die Zwischenblutungen auftreten, sind mehr als nervig: Hinzu kommen Pickel, fettige Haare, die nicht sitzen wollen, Essattacken usw., die ganze Palette.

Gegen die Zwischenblutungen habe ich mittlerweile folgendes unternommen:
- Agnus Castus (4 Monate)
- Secale cornutum (3 Monate)
- Ausschabung und Spiegelung
- Utrogest: 3 Monate jeweils 10 Tage
und 2 Monate jeweils 3 Tage unmittelbar vor dem Beginn der prämenstruellen Blutungen. Während zwei Zyklen schien die Behandlung (3 - nicht 10 - Tabletten Utrogest) anzuschlagen, die gesamte Blutungsdauer betrug nur 10 Tage statt 14-15 Tage.

Jetzt habe ich wieder eine ellenlange Blutung hinter mir und weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe mir gerade Yamswurzel besorgt und nehme sie seit einer Woche.

Für Ihren Rat bin ich dankbar.

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05.09.2005, 08:05 Uhr
Antwort

Hallo Susanne,
damit das mit dem Hin- und Herprobieren aufhört:
Sie müssten genau rauskriegen, was in Ihrem Zyklus bzw mit Ihren Eierstöcken los ist. Dazu hilft Ihnen als erstes eine Temperaturmessung über 1 bis 2 Zyklen ,um zu erkennen, wie lange Ihre Gelbkörperhormonphase dauert (dies bitte ohne Hormonbehandlung!Auch keine Yamswurzel!) – über Temperaturkurven ist in den ersten Monaten des Forums viel geschrieben worden, bitte auch mal im Archiv blättern!
Dann würde ich eine Hormonanlyse in der zweiten Zyklusphase vorschlagen (hier auch DHEA-S und Androstendion und Testosteron) wegen Ihrer Haarproblematik.
Bei normalem DHEA-S sollten sie die Yamswurzel wegwerfen (androgene Effekte sonst in Zukunft bei Ihnen verstärkt zu erwarten!!).
n.B. Kennen Sie zufällig das histologische Endergebnis Ihrer Ausschabung?
Mit freundlichen Grüßen
Ihr TomDoc

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06.09.2005, 08:04 Uhr
Antwort

Lieber Herr Dr. Dossler,

vielen Dank für die prompte Antwort.
Der histologische Befund war negativ, heißt ohne Ergebnis.

Ist es denn denkbar, dass die Zyklusstörungen durch die Sterilisation ausgelöst worden sind??

Wie auch immer, die Temperatur werde ich natürlich gerne messen.

Einen Hormonstatus habe ich erstellen lassen, wobei das Testosteron eher niedrig lag. Alle anderen Werte lagen im Normbereich. Kann ein Speicheltest da weiterhelfen und wird er noch von der Krankenkasse übernommen?

Noch eine Frage: Wirkt die Yamswurzel denn androgen? Und gibt es denn - außer Mönchspfeffer - noch andere Präparate, die unterstützend wirken, dass sich der Zyklus wieder einspielt?
Die Pille würde ich ungern wieder nehmen, zumal ich sie ja auch gar nicht mehr brauche.

Herzlichen Dank vorab für Ihre Unterstützung!

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06.09.2005, 10:51 Uhr
Antwort

Hallo Susanne,
bei einer Sterilisation wird der mögliche Transport der Spermien zu einem befruchtungsfähigen Ei unmöglich gemacht. An Ihrem Eierstock wird bei einer solchen Operation nicht rumgebastelt und Ihre Eierstockfunktionen bleiben unverändert.
Bezüglich „Hormon-Speicheltest“ muss ich Sie auf Informationen, die Sie unter anderem bei „DHEAusa.com“ erhalten können, verweisen.
Die Tests (kommen aus den USA) sind auf keinen Fall Kassenleistungen und kosten ca 80,- Dollar pro Test-Einheit.
Ich kann Ihnen weder Auskünfte über die Aussagefähigkeit, noch über die Zuverlässigkeit sagen.
Die Yamswurzel enthält im getrockneten Zustand geringe Mengen an DHEA (Dehydro-epiandrostendion). Dieses Hormon wird normalerweise in der Nebenniere gebildet und gilt als „Gegenhormon“ unseres Stresshormons Cortison. DHEA ist ein Androgen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr TomDoc

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