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Bluterguss nach Mammographie

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

30.11.2011 | 05:15 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

gestern war ich zur Mammo- und Sonographieuntersuchung. Das Mammo-Gerät wurde mit einer Fußtaste betätigt und somit war meine Brust dermaßen eingequetscht und tat während der Untersuchung so weh, dass ich zwar darauf laut hinwies, aber mir gesagt wurde, ich solle kurz die Luft anhalten, das Bild sei ja dann schnell gemacht. Man ist so hilflos und so gefesselt an dieses Gerät, dass man ja nicht einfach zurücktreten kann. Über Nacht haben sich Blutergüsse gebildet.

Zu meiner ersten Frage: Ist so ein Verhalten seitens des Strahleninstitutes eigentlich hinnehmbar, indem man einfach die Schmerzsituation der Patientin übergeht?

Zu meiner zweiten Frage: Man hat in meiner rechten Brust eine Zyste mit Einblutungen entdeckt nach der Mammo bei der Sonographie. Kann diese Einblutung durch die Mammo und die extremen Quetschungen zustande gekommen sein oder eher durch das ungehobelte Verhalten der Ärztin, die sich an meinen Brüsten regelrecht ausließ beim Abtasten und ich sie darauf hinwies, dass mir die Untersuchung Schmerzen bereiten würde. Hatte den Eindruck, als wenn die Ärztin den Frust eines ganzen Tages an meiner Brust abgeladen hätte. Ich wies sie darauf hin, dass sie mir weh täte, aber sie meinte, schließlich müsse sie ja richtig untersuchen. Diese ganze Untersuchung war für mich eine einzige Schmerztortour und ich frage mich, wie sich Ärzte mittlerweile den Kassenpatienten gegenüber verhalten.
Muss ich mir jetzt Sorgen machen, wenn eine Zyste eingeblutet hat und was muss oder soll ich beachten?

Zu Nr. 3: Werden durch Quetschungen und Manipulationen evtl. momentane kleine Knötchen regelrecht zerdrückt. Wenn so ein Knötchen bösartiger Natur ist, zersprengen die Krebszellen leicht in die Nachbarschaft?

Das alles beschäftigt mich im Moment sehr und macht mir große Sorgen.

Lt. Ärztin soll es eine Zyste sein, aber ich soll in einem 1/2 Jahr zur Kontrolle dort wieder erscheinen. Aber ich gehe dort nie wieder hin, geschweige denn, dass ich mir noch jemals im Leben eine Mammo machen lasse. Das sage ich, wo ich schon wirklich mammoerprobt bin mit ca. 20 Mammographien, die ich im Laufe meines Lebens (54) hinter mir habe.

Es wäre sehr nett von Ihnen, wenn Sie mir diese Fragen beantworten könnten evtl. (hoffentlich) zu meiner Beruhigung.

Vielen Dank im Voraus.

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30.11.2011, 05:51 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Frau Dr. Grüne,

liebe Anonym- eine Zyste kann man aber auch beim Ultraschall gut erkennen und vor allem auch differenzieren.

Frau Grüne mich würde interessieren wie sie generell die Bedeutung der Mammographie sehen. Ich habe schon mehrere Artikel gelesen wo es heisst, dass die Mammographie überbewertet wird.
Ich füge Ihnen einen Link bei- angeblich würde genau 1 Frau einen Nutzen von der Mammographie haben.

welt.de/gesundheit/article11051494/Nutzen-der-Mammografie-deutlich-ueberschaetzt.html

Irgendwie kann man schon bald nichts mehr glauben- erst wird einem die Schweinegrippe aufgeschwatzt dann verbrennen sie den Impfstoff. Was ist das für ein Gesundheitssystem.

Würden sie sagen Ultraschall reicht auch aus- und nur im Zweifelsfall eine Mammographie. Denn so wie es anonym schildert ist es schon bald ein Horror-Erlebnis.

Liebe Grüsse
Lilli

Expertin-Grüne
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01.12.2011, 08:48 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

da Sie ja, wie Sie sagen, schon wirklich mammoerprobt sind, können Sie gut beurteilen, welche untersuchungsbedingten Unannehmlichkeiten damit normalerweise verbunden sind.

Da dieses normale Maß bei der aktuellen Untersuchung offenbar deutlich überschritten wurde und sich sogar Blutergüsse gebildet haben, ist ein kurzfristige Kontaktaufnahme zu den verantwortlichen Ärzten des Institutes mit der Bitte um ein klärendes Gespräch sicherlich sinnvoll, um auch im Sinne zukünftiger Untersuchungen das Vertrauensverhältnis wieder zu stärken.

Es kann ja nicht das endgültige Resultat dieser für Sie nicht hinnehmbaren Behandlung sein, dass weitere notwendige Ihrer Gesundheit dienende Untersuchungen unterlassen werden.

Dass es untersuchungsbedingt zu Einblutungen oder Streuung möglicher Krebszellen kommt, halte ich indes für höchst unwahrscheinlich.

MfG Dr. Grüne

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01.12.2011, 09:01 Uhr
Antwort

Morgen zusammen,

also ich würde mir NIEMALS die Strahlen der Mammographie antun. Weil gerade diese Strahlen im Verdacht stehen Krebs zu erzeugen. Und die Diagnosen oftmals falsch gestellt werden, hab i. jetzt noch in einem Artikel gelesen. Wie kann eine gesunde Frau nur so naiv sein und sich solch einer Gefahr aussetzen. Ich lasse 1xjährlich vom FA die Brust abtasten und gut ist!!!

LG
Lisa

Expertin-Grüne
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01.12.2011, 09:03 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Lilli,

die entscheidende Frage ist ja, ob sich Brustkrebs durch geeignete Untersuchungen so früh erkennen lässt, dass die durchschnittlichen Heilungschancen im Falle der frühzeitigen Entdeckung steigen.

Im Falle der Mammographie ist die Nutzen-Risiko-Bewertung für ein regelmäßige Mammographie-Screening beschwerdefreier Frauen altersabhängig. Bei jungen Frauen ist das Risiko einer Brustkrebserkrankung geringer und wiegt deshalb die Risiken der Strahlenbelastung mehrfacher Mammographien nicht auf.

Vor allem bei der Altersgruppe der 50 bis 69jährigen Frauen lässt sich Studien zufolge die Sterblichkeit durch regelmäßige Mammographien senken. Wie groß dieser Nutzen jedoch wirklich ist, wird weiter untersucht und diskutiert.

Weitere differenzierte Informationen zum Thema finden Sie unter unten angefügtem link beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrum.

MfG Dr. Grüne

1) http://www.krebsinformationsdienst.de/themen/vorbeugung/mammographie-frueherkennung.php

Expertin-Grüne
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01.12.2011, 09:08 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Lisa,

so einfach ist das leider nicht.

Sicher ist, dass die Strahlenbelastung der Mammographie auch ein Risiko darstellt. Daher wird im Einzelfall sorgfältig abgewogen, ob der erwartete Nutzen der Untersuchung das damit verbundene Risiko überwiegt.

Die verbesserten Heilungschancen durch die frühzeitige Entdeckung einer Krebserkrankung sind abhängig vom individuellen aber auch altersabhängigen Brustkrebsrisiko einer Frau ein wichtiges Argument für die Durchführung von Mammographien.

MfG Dr. Grüne

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01.12.2011, 09:16 Uhr
Antwort

FALSCH!!!! Es wurden schon harmlose Verhärtungen als Krebs diagnostiziert und unnötigerweise Gewebeproben entnommen!!!!! Alles Geldmacherei auf den Kosten naiver Frauen!

Expertin-Grüne
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01.12.2011, 09:38 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo

Eine Folge von Mammographiescreening-Untersuchung ist es auch, dass zur Klärung eines auffälligen Mammographiebefundes Gewebeproben entnommen werden, die sich als in der feingeweblichen Untersuchung als nicht bösartig herausstellen.

Da die Mammographie nur ein bildgebendes Verfahren ist, muss im Zweifelsfall immer eine feingewebliche Untersuchung verdächtiger Befunde durchgeführt werden, um zu einer sicheren Diagnose zu kommen.
Dies erfolgt aber in aller Regel heutzutage durch eine wenig belastende Stanz-oder Vakuumbiospie.

Dass verdächtige Befunde abgeklärt werden und nicht immer dabei auch ein Karzinom festgestellt wird, spricht aber nicht gegen die Früherkennungsuntersuchung selbst, oder?

Nachher ist man immer schlauer - jedoch halte ich es für unzutreffend, die Biospie eines unklaren Mammographie-Befundes grundsätzlich als unnötig oder Geldmacherei zu bezeichnen, wenn sie schließlich zu einem gutartigen Ergebnis führt.

Das ist eben gerade das Dilemma in der Früherkennung. Würde man Befunde nicht abklären und stattdessen beobachten, bis sie eindeutige Kriterien von Bösartigkeit aufweisen, um unnötige Biospien zu vermeiden, wäre manche Heilungschance vertan.

Dennoch liegt es im Bemühen aller Beteiligten bei klaren Zielvorgaben, so wenige falsch positive Befunde wie möglich zu zu erreichen. Auch das wird in der Qualitätssicherung des Mammographie Screenings regelmäßig ausgewertet.

MfG Dr. Grüne

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01.12.2011, 13:31 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

eigentlich habe ich den Thread eröffnet und bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie mir auf diesen geantwortet haben. Bis jetzt haben sich nur Personen eingeklinkt, die sich eigentlich nicht in meinen Thread einzuklinken haben und einen eigenen eröffnen sollten, sofern sie Probleme in jedeweder Art verspüren.

Ich möchte mich ganz herzlich für Ihre Antwort bedanken und bin in der Überlegung, dass ich in diesem Mammo-Center anrufe und um ein klärendes Gespräch bitte.

Haben sie tausend Dank und es wäre evtl. ganz gut, wenn sich ungebetende Gäste nicht in jeden Thread einmischen würden sondern selber lieber einen eröffnen würden.

Soweit ich Kenntnis darüber habe, wird außerordentlich darauf hingewiesen, dass dieser Thread nur die Ärztin beantworten soll; also halten wir uns doch alle daran.

LG und vielen Dank an Fr. Dr. Grüne

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01.12.2011, 18:23 Uhr
Antwort

SO!!! Jetzt wisst ihrs aber.....*lachtschallend*

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