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Beschwerden nach der Mirena......

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

28.03.2007 | 02:55 Uhr

Hallo Dr. Dossler,

heute wende ich mich hilferufend an sie.

Meine Geschichte:

Vor guten 4 Wochen ließ ich mir die Mirena entfernen wegen diverser Beschwerden, die ich nie zuordnen konnte, irgendwann kam ich drauf - es waren größtenteils körperliche Beschwerden, nie den ganzen Tag, immer ein bißchen.

Nun ließ ich mir die Mirena ziehen, ab dem Tag gings mir so richtig mies. Und seitdem ists auch nicht besser geworden. Mir ist übel, ich hab Kreislaufbeschwerden, mein Hirn ist sehr, sehr träge, ich hab Konzentrationsprobleme, bin vergesslich, und ich fühle mich schlecht, einfach von oben bis unten schlecht.

Meine Regel hatte ich während der Liegezeit der Mirena nicht mehr.

Vor zwei Wochen war ich dann beim Frauenarzt, dieser entnahm mir an diesem Abend noch Blut zwecks einem Hormonspiegel. An welchem Zyklustag ich war, keine Ahnung. Mittels Ultraschall stellte der Arzt fest, daß in meiner Gebärmutter Flüssigkeit wäre, kein Schleimhautaufbau, keine Funktion der Eierstöcke. Mittels einem Abstrich stellte er fest, daß quasi keine Hormone in dem Abstrich seien.

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28.03.2007, 03:12 Uhr
Antwort

Jetzt ist mein Rest verloren gegangen........


Nun war am Montag der Befund da, es heißt ich habe zuviel Testosteron und viel zu wenig Östrogen.

Ganz abgesehen davon passen meine Schilddrüsenhormone auch nicht, Hashimoto wurde diagnostiziert, neue Tabletten nehm ich für die Unterfunktion, da bin ich beim Radiologen in Behandlung.

Also empfahl der Arzt nun eine Pille zu nehmen. Pillen vertrug ich nie, Nebenwirkungen hatte ich immer. YASMIN empfahl er mir dann schlußendlich, die hatte ich noch nie. Meine Frage obs denn eine Pille sein muß, weil ich sie eben nie vertrug - ja, das Labor schlägt das auch vor, es sei die schonendste Variante. Nun denn, gestern fing ich mit der Yasmin an, er sagte es sei egal wann ich anfange, meine Tage würde ich eh nicht bekommen.

Ich solle nun diese Pille 3 Monate (mit Pause, ganz normal) nehmen, danach erneut in die Praxis kommen. Die Flüssigkeit in meiner Gebärmutter würde in der 1. Pillenpause mit herausgespült werden.

Es gibt hier keinen Endokrinologen, leider. Ich bin froh, daß mein FA überhaupt einen Hormonspiegel machte.

Aber ist eine Pille sinnvoll? Ist es das Mittel der Wahl? Lieber wären mir persönlicher ja Hormontabletten gewesen, die alles wieder ins Lot bringen - ich hab keine Ahnung, bin medizinischer Laie.

Bitte, können sie mir sagen, ob die Pille wirklich das Optimum ist, gibt es etwas besseres, wie lange dauert es, bis ich mich endlich mal wieder gesundheitlich normal fühle. Um die Verhütung geht es momentan überhaupt nicht. Es geht auch nicht mehr ums Geld, ich zahl alles, damits mir nur endlich besser geht. Gibt es irgendwas, was man noch zusätzlich einnehmen kann? Gibt es ganz was anderes?

Für mich ist es so absolut kein Zustand.

Ich danke Ihnen sehr-sehr für wertvolle Tips und einer Antwort.

Danke!

S.

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28.03.2007, 10:04 Uhr
Antwort

hallo Anonym,
Sie haben unter dem Einfluß eines hochpotenten Gelbkörperhormons Probleme gehabt. Jetzt fehlt (so eigenartig dies klingen mag) dem Körper sogar noch dieses Hormon, was ihre Beschwerden verändert und sogar noch stärker machen kann. Zur Zeit funktionieren wahrscheinlich Ihre Eierstöcke selber noch garnicht (das kann Ihre Hormonanalyse besser abklären als eine Ultraschalluntersuchung; der Abstrich spricht ebenfalls dafür).
Darf ich wissen, wie alt Sie sind und wie das genaue Ergebnis der Hormonanalyse war?
Sie sollten auf jeden Fall sofort Mönchspfeffer einnehmen, eventuell auch Phytoestrol (das ist ein pflanzliches Mittel, was die Follikelreifung wieder in Gang bringen kann).
Es gibt viel zu tun, fangen wir es an!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
(vorerst)

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29.03.2007, 09:24 Uhr
Antwort

Hallo Dr. Dossler,

vielen, vielen Dank für Ihre Antwort.

Hier sind meine Hormonwerte ich hab mir heute früh die Werte beim Arzt geholt. Mit der Schilddrüse bin ich beim Radiologen in Behandlung, neue Blutabnahme ist in zwei Wochen.

Ich bin 33.

FT3 3,42 pg/ml Normbereich 2,00-4,40
FT4 15,4 pg/ml Normbereich 8,00-18
TSH 1,33 mlU/l Normbereich 0,27-2,50
TPO 149 IU/ml Normbereich kleiner 35
ANDR Androstendion (RIA) 1,24 ng/ml Normbereich 0.50-2.70
DHEAS Dhea-Sulfat (CLIA) 2,50 ug/ml Normbereich 0,4-4,3
E2 17-beta-Estradiol/E2 (ECLIA) 65,8 pg/ml
FSH Follitropin/FSH (ECLIA) 4,71 mlE/ml
LH Lutropin/LH (ECLIA) 4,18 mlE/ml
PROL Prolaktin (ECLIA) 10,0 ng/ml Normbereich 4,79-23,3
TEST Testosteron ges. (ECLIA) 1,29 ng/ml

Wo keine Normwerte mit dort stehen, stehen auf meinem Schreiben keine. Zyklustag der Abnahme keine Ahnung. Nach der Herausnahme der Mirena wars der 16. Tag - die Blutabnahme. Keine Periode bisher, nun sind 30 Tage drüber.

Was für Mönchspfeffer soll ich kaufen? Wieviel kann ich da nehmen?

Ist die Yasmin die richtige Wahl?

Ich danke Ihnen ganz, ganz sehr!

Viele Grüße Simone

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29.03.2007, 10:20 Uhr
Antwort

Hallo Simone,
das einzig Auffallende an Ihrer Analyse ist der erhöhte TPO=Thyreoideaperoxidase-Antikörper. In Deutschland nennt man diesen Antikörper eher MAK=makrosomaler Schilddrüsen-Antikörper. Damit wird schon klarer, was er zu bedeuten hat: sehr häufig sind erhöhte MAKs bei normalen Schilddrüsen-Hormonwerten Zeichen einer beginnenden Hashimoto-Krankheit, das ist eine sog. Autoimmunthyreoiditis=entzündliche Autoimmunstörung der Schilddrüse, die irgendwann zum Versagen der Schilddrüse führen wird. Diese Diagnose wurde bei Ihnen richtig gestellt. Wenn die Schilddrüsenhormonwerte normal sind unter einer Behandlung mit Schilddrüsenhormonen, wie bei Ihnen, dann ist das ein Zeichen, dass sie richtig eingestellt sind.
Es wird diskutiert, ob solche Autoimmunprozesse auch am Eierstock stattfinden könnten und die Ursache für extrem frühe WJ sein könnten. Ich halte das für sehr wahrscheinlich. Möglicherweise gibt es eine Immunstörung, die das gesamte System endokriner Drüsen betrifft.
Das hat aber nichts mit MIRENA zu tun, jedenfalls gibt es dahingehend keinen Verdacht.
Leider wurde Ihr Progesteron nicht mitbestimmt.
Da Ihre FSH- und LH-Werte relativ niedrig, aber normal, sind, vermute ich wirklich, dass Ihre Gelbkörperhormonfunktion noch nicht wieder eingesetzt hat.
Ich wiederhole meinen Tipp: sofort eine Behandlung mit Mönchspfeffer (z.B. AGNUCASTON) beginnen.
Es sei denn, Sie wollen tatsächlich sofort wieder verhüten. dann ist YASMIN oder die noch schwächere Yasminelle, durchaus eine gute Alternative.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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29.03.2007, 16:32 Uhr
Antwort

Hallo Dr. Dossler!

DANKE für die Antwort.

Heißt das nun, daß mein Östrogen in Wirklichkeit gar nicht so niedrig ist? Und auch das mein Testosteron gar nicht zu hoch ist?

Wie kommt der Arzt dann da drauf?

Ich wollte gar nicht mehr verhüten, zumindest nicht hormonell. Der FA sagte, es wäre die mildeste Variante mit der Yasmin, alles wieder ins Normale zu bekommen. Nun nehme ich diese Pille ja den dritten Tag.

Kann ich denn das Agnucaston zusätzlich zur Pille nehmen - oder ist das unsinnig?

Wenn es aber nun laut meinen Werten nicht an meinen Hormonen liegt, woran kanns dann liegen, daß es mir einfach nur sch***** geht? Das Blutbild war ja völlig okay beim Hausarzt.

Vielen, vielen Dank - Simone

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29.03.2007, 18:05 Uhr
Antwort

Hallo Simone,
ich kenne den Normalwert Ihre Labors betreffs Östrogen nicht. Da aber die anderen Werte so ähnlich sind, wie ich sie aus meinem Labor von früher kenne, halte ich einen Östradiolwert von 65,8pg/ml für ausreichend.
AGNUCASTON zusätzlich zur Pille einzunehmen, hilft nur dem Hersteller, Ihnen nicht.
Ob und wenn und aber... jetzt haben Sie mit Yasmin angefangen und sollten zumindet diesen Monat abwarten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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