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BIH-Start & etwas Licht ins Dunkle

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

22.11.2022 | 14:43 Uhr

Hallo zusammen,

wie die meisten hier, habe auch ich länger mitgelesen und schreibe nun auch endlich, weil doch einiges noch unklar ist.

Endlich liegt mein Hormonstatus vor, nachdem ich mir erst eine Abfuhr von 2 Gynäkologen einhandeln musste:

FSH 4,7

LH 2,0

Östradiol 114

P 17,2

alles am 23. Zyklustag gemessen.

Ich bin 49 und habe seit 2,5 Jahren Symptome, die mein Leben stark beeinflussen. Angefangen hat alles mit Atemproblemen (dies beschreiben hier im Forum auch einige mit dem nicht ein- oder durchatmen können), dann kamen leichte Gelenk- und Muskelschmerzen. Eine extreme Trockenheit, vor allem im Rachen und Hals. Die Ohren sind trocken, nässen, jucken und tun weh. Die Haut ist so dünn geworden.

Meine Launen gehen mir selbst extrem auf die Nerven. Nachts wache ich regelmäßig gegen halb 5 auf und darf erst einmal Schäfchen zählen. Kopfschmerzen meistens während oder gleich nach der Periode, die zwar regelmäßig kommt, aber schwankt zwischen 25 und 31 Tagen. Die Gelenkschmerzen - vor allem in der Hüfte - sind momentan das Schlimmste, was ich habe. Ich kann kaum laufen, bewege mich wie eine alte Frau. Herzkasperle, Herzschmerz, Schwindel kann man da fast schon vernachlässigen. ;-) Nach einigen Minuten Sitzen bin ich so steif, dass ich erst einmal ein paar Sekunden brauche, um loslaufen zu können. Libido gleich Null!.

So, und jetzt zu den Fragen :-)

Wie sind meine Werte einzuschätzen? Beide, von mir konsultierten Gynäkologen, meinten, ich hätte keine Wechseljahre. Allerdings wollten sie nie die Werte bestimmen lassen :-(

Ich habe mir schon aber vorsorglich Fameinita 100 und Gynokadin besorgt. Ich muss etwas tun, denn so ist das wirklich sehr beschwerlich.

Wie nimmt man das Zeug ein? Also am besten vercremen, das weiß ich schon.

Aber wann anfangen? So wie ich das verstanden habe, soll man mit Progesteron in der 2. Zyklushälfte anfangen. Heißt das, direkt um den Eisprung herum? Oder danach?

Und wann mit Ö?. 

Meine Ärzte waren auf dem Trip einer schlimmen Autoimmunerkrankung aus dem Rheumakreis. Ich habe 2 Jahre lang Quensyl genommen - doch ohne wirkliche Erfolge. Cortison-Versuch hat auch nichts gebracht. Arthrose UND Arthritis konnten ausgeschlossen werden. Für meine Hormone hat sich kein Arzt interessiert und ich war in den letzten 2,5 Jahren bei einigen... Ich selbst war erst vor Kurzem darauf gekommen, schließlich bekomme ich meine Tage halbwegs regelmäßig und habe keine Schweißausbrüche... ;-)

 

Über eure Antworten würde ich mich sehr freuen. Danke schon mal im Voraus,

Ich hoffe, ich habe nichts wichtiges vergessen. Ich würde am liebsten gleich loslegen. Bin im 3. ZT.

Grüße,

Wechsellady

 

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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22.11.2022, 18:59 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Wechsellady,

die Werte zeigen keine wechseljahrstypsichen Auffälligkeiten (unter Vorbehalt, da Maßeinheiten und Referenzbereiche fehlen).

Jedoch liegt ein komplexes Beschwerdebild vor und die Einschätzung basiert nicht auf einer einmaligen Hormonbestimmung.

Alter und Symptome passen durchaus zum Klimakterium. Ein Therapieversuch wäre (in Abstimmung mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer Ärztin!) sinnvoll.

Zunächst würde man nur mit Progesteron in der zweiten Zyklushälfte (mit dem Eisprung beginnend, am Abend) unterstützen, insbesondere wenn es zyklische Veränderungen der Symptomatik gibt.

viele Grüße
Dr. Grüne

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22.11.2022, 20:30 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre rasche Antwor.

Zyklische Symptomatik ändert sich zwar, aber nicht sehr signifikant. Es ist nicht so, dass ich beschwerdefrei wäre. Kopfschmerzen bilden auf jeden Fall eine Ausnahme, der Rest bleibt zum Teil einfach grottenschlecht.

Anbei noch die Referenzwerte (vom 23. ZT von insgesamt 25)

FSH 4.7 IU/l     Folikelphase: 3.5-12.5, ovulationsphase 4.7-21.5 Lutealphasen 1.7-7.7

LH 2.0  IU/l.      F: 2.4-12.6. O: 14.0-95.6 L: 1.0-11.4

Ö 114 ng/l.        F: 12.4-233.0 O: 41.0-39.8 L: 22.3-341.0

P 17.2 nmol      F: 0.6-4.8 L: >31.8

Muss ich die Einnahme von Progesteron unterbrechen (Periode ist ja noch halbwegs regelmäßig)?

Habe irgendwo gelesen, das die Östrogensalbe gegen Gelenkschmerzen helfen soll. Manche schmieren sich das sogar auf die Gelenke. Ergibt die Einnahme gar keinen Sinn? Und deuten nicht die trockenen Schleimhäute auf ein Problem mit Östriol hin?

schönen Abend und beste Grüße,

W.

 

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23.11.2022, 06:42 Uhr
Antwort

Was aber richtig schlimm ist, sind meine schlechten Launen. Ich bin mit allem unzufrieden und zum Teil etwas aggressiv (auch die Haare wachsen dort, wo sie eigentlich nicht sollten), doch bei einem Testosteron-Problem kann man wohl nicht viel tun. Ich kann mich plötzlich durchsetzen und weiß, was ich will. Doch die Art und Weise kann ich nicht akzeptieren - Ich erkenne mich kaum wieder.  Mein altes Ich ist weg. Meine Familie staunt über mich. Mein Mann ist ziemlich genervt. Ich kann mich selbst nicht leiden.
Falls das relevant sein sollte, ich war schon immer untergewichtig und habe noch abgenommen. 

 

Expertin-Grüne
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23.11.2022, 06:59 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Wechsellady,

Progesteron müsste zyklisch angewendet werden, also immer 14 Tage im Wechsel.  Einen Östrogenmangel haben Sie laut Laborbefund nicht. Vielleicht ist begleitend auch eine Psychotherapie hilfreich, damit Sie wieder zu sich selbst finden. Diese Lebensphase ist von vielen Veränderungen geprägt, die Ihre Spuren hinterlassen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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