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BHT mit Zwischenblutungen / Migräne mit Aura

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

16.03.2024 | 12:52 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin 50 Jahre alt, 182cm groß, wiege 78 kg und hatte zwei natürliche Geburten.

Seit dem 15.01.24 nehme ich abends 1 Hub Estrogel und eine Stunde vorm Schlafen 1 Tablette Utrogestan 100mg. Meine letzte Periode hatte ich im April 2023. Des Weiteren nehme ich morgens 1 Tablette Euthyrox für die Schilddrüse.

Mit den BIH habe ich angefangen, weil der Leidensdruck wegen Haarausfall und Migräne mit Aura/Flimmerskotom immer höher wurde. Andere Symptome wie Schlafprobleme, Energielosigkeit, Übelkeit usw. habe ich vorher 2 Jahre lang weggesteckt.

Seit der Einnahme der Hormone ist der Haarausfall zurückgegangen und Schlafen kann ich durch das Progesteron wieder besser. Was weiter vorhanden ist, ist die Augenmigräne. Mal mit Kopfschmerzen, einmal ohne. Was kann ich dafür oder dagegen machen? Stimmt es, dass Östrogenschwankungen dafür verantwortlich sind? Vor dem Beginn der WJ vor zwei Jahren hatte ich dies Phänomen nicht.

Des Weiteren hatte ich exakt 28 Tage nach Einnahme der Hormone Zwischenblutungen. Für vier Tage habe ich Estrogel und Utrogestan abgesetzt. Dann wieder angefangen. Jetzt habe ich wieder 28 Tage später Zwischenblutungen bekommen. Diese Mal stärker als beim ersten Mal. Da mein Arzt nicht zu erreichen war, bin ich in die Klinik gefahren. Nach einer Untersuchung mit Ultraschall, wo leichter Aufbau von Schleimhaut sichtbar war, wurde mir von der Ärztin geraten, wieder mit den Hormonen für 4 Tage zu pausieren.

Ein paar Tage zuvor hatte ich von meinem Arzt Tiloria verschrieben bekommen. Wohl wegen der Augenmigräne. Bis jetzt habe ich das Medikament nicht genommen. Was raten Sie mir?

Mit freundlichen Grüßen

Simone29x

 

Meine Hormonwerte vom 29.01.24:

Östradiol (e2) 101,0 pg/ml

Testoteron 0,22 ng/ml

Dehydroepiandroston 169ng/dl

Androstendion 0,94ng/ml

Progesteron 2,14 ng/ml

Luteinisierendes Hormon 36,9 mlU/ml

Folikel stimulierendes Hormon 42,4 mlU/ml

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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16.03.2024, 15:38 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Simone,

zum Zeitpunkt der Hormonbestimmung sieht man die Wirkung der Hormontherapie bei insgesamt wechseljahrstyischen FSH und LH. Östrogen ist sogar relativ hoch für nur 1 Hub Estrogel.
Die Blutungen lassen auch eine zumindest relative Östrogendominanz vermuten. Von daher kann es sinnvoll sein im Absprache mit Ihrem Arzt Progesteron zu erhöhen.
Grundsätzlich besteht unter Hormontherapie bei Migräne mit Aura ein erhöhtes Schlaganfallrisiko, so dass zu überdenken wäre, ob ein Neurologe Sie nicht alternativ eine Migränemedikamenten behandeln könnte.

viele Grüße
Dr. Grüne

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16.03.2024, 23:04 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

bzgl. Schlaganfallrisiko bin ich etwas erschrocken. Ich dachte, bioidentische Hormone helfen, die Migräne mit Aura in den Griff zu bekommen, statt das Risiko für eine weitere Krankheit zu erhöhen.
 
Da wäre es fast besser, Yamswurzel als Alternative zu Progesteron zu nehmen und das Östrogen ganz abzusetzen , wenn davon noch genug in meinen Körper vorhanden ist. Gegen den Haarausfall könnte ich Biotin nehmen. Vielleicht würde dies helfen.

Liebe Grüße

Simone29x

 

 

Expertin-Grüne
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17.03.2024, 12:46 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Simone,

der Östrogenwert wurde ja unter Therapie bestimmt.
Wie der Spiegel jetzt - 2 Monate später - und wie er ohne Therapie wäre, lässt sich daraus nicht ableiten.
Die Werte sind ja immer nur Momentaufnahmen.
Generell gilt: Das Schlaganfallrisiko bei HRT in Tablettenform etwa 1,5-fach, als für Frauen, die keine Hormontherapie anwenden. Die Häufigkeit steigt mit zunehmendem Alter an.
Migräne mit Aura erhöht das Schlaganfallrisiko zudem unabhängig von einer Hormontherapie, daher ist bei Auftreten beider Risiken Vorsicht geboten. Wenn man eine Hormontherapie entscheidet, dann in möglichst niedrig dosierter und transdermaler Form, die wiederum mit einem geringeren Risiko einhergeht.
 
Ihre Beschwerden würden sich vermutlich mit anderen Therapieansätzen auch behandeln lassen, zur Behandlung der Migräne sollten Sie sich an einen Neurologen wenden.

viele Grüße
Dr. Grüne

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