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Ausschabung

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

28.09.2011 | 05:03 Uhr

Hallo, Frau Dr. Grüne,

ich lese hier oft, dass Frauen sich einer Ausschabung unterziehen müssen. Wann wird das gemacht und wie oft wird das gemacht? Muss das dann nicht ständig gemacht werden, wenn die Gebärmutterschleimhaut wieder zu dick ist?

Oder hat diese Prozedur eine lang anhaltende Wirkung? Ich lese es auch häufig in Verbindung mit zu häufig auftretenden Perioden und starken Blutungen. Nach der Ausschabung, geht das doch dann irgendwann wieder los, oder? Ich kenne mich damit leider überhaupt nicht aus.


MfG

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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28.09.2011, 06:02 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

eine Ausschabung kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein. Zum einen dient sie der Abklärung einer im Ultraschall nicht sicher unauffälligen Schleimhaut, zum anderen häufig der akuten Blutstillung. Wenn der feingewebliche Untersuchungsbefund nicht verdächtig ist, kann eine erneut auftretende Schleimhautverbreiterung häufig auch hormonell behandelt werden.

Ein solcher Eingriff erfolgt in Vollnarkose, mit einer Art scharfem Löffel wird dabei das Innere der Gebärmutter ausgeschabt.

MfG Dr. Grüne

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28.09.2011, 08:55 Uhr
Antwort

Also die Liste mit Risiken einer Ausschabung ist nicht gerade kurz, käme für mich nicht in Frage! Obwohl mir auch schon dazu geraten wurde, vor langer Zeit. Ein guter FA u. die richtige Behandlung hat mir geholfen!

Folgen und Gefahren wärend des Eingriffs:

Perforation: Die Wandung der Gebärmutter ist in der Schwangerschaft so weich, daß sie mit jedem Gerät (Saugrohr oder Curette) schon bei ganz geringem Druck durchstoßen werden kann.Folge: Starke Blutung, innere Blutung, Bauchfellentzündung. Manchmal ist die sofortige Entfernung der Gebärmutter notwendig.
Andere Folgen einer starken Blutung: Mangelnde Fähigkeit der Gebärmutter, sich zusammenzuziehen; mangelnde Blutgerinnung (z.B. nach Einspritzen von 20% Kochsalzlösung oder bei Blutungsneigung). Bluttransfusionen und manchmal auch die Entfernung der Gebärmutter sind die notwendigen Maßnahmen. Unbedingte Voraussetzung ist das Vorhandensein einer Blutbank und eines ständig operationsbereiten Operationssaales und -personals.

Entzündung der Gebärmutter und der Eileiter bis zur tödlich verlaufenden Bauchfellentzündung durch Verschleppung von Krankheitserregern.
Verschleppung von Blutgerinseln - Thrombosen - Embolien.
Folgeschäden

Folge der entstandenen Entzündung nach der Ausheilung: Verschluß beider Eileiter und damit anschließende Sterilität (irreparabler Verschluß beider Eileiter), besonders nach dem Abbruch der ersten Schwangerschaft.
Fehlgeburten: Entzündungen bewirken Veränderungen in der Gebärmutter und am Gebärmutterhals; nachfolgende Schwangerschaften halten nicht mehr; es kommt zu ungewollten Fehlgeburten.
Auch Einrisse am Gebärmutterhals (Cervixinsuffizienz) können zu Fehl- oder Frühgeburten führen.
Mangelnder Reifegrad des Kindes: Diese oft narbigen Veränderungen in der Gebärmutter beinhalten das Risiko eines mangelnden Reifegrades des Kindes (Low Birth Wight Baby).
Mißbildungen: Die Veränderungen in der Gebärmutter haben oft die mangelnde Versorgung des Kindes zur Folge. Diese ist wiederum die Ursache für gehäufte Mißbildungen nach Abtreibungen.
Störung weiterer Schwangerschaften durch Blutungen.

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28.09.2011, 09:05 Uhr
Antwort

Ich lese hier nur überwiegend Schwangerschaft. Das kommt für mich sowieso nicht mehr in Frage. Sicher, ein Eingriff birgt immer Gefahren in sich. Ich bin da auch nicht scharf drauf und bisher liegt auch kein Grund vor, dass ich das machen lassen müsste. Gott sei Dank.

Ich wollte mich nur mal informieren, weil ich immer dachte, wenn man das einmal durchmachen muss z.B. wegen zu starker Blutung, müsste man das ständig machen lassen, aber wie Frau Dr. Grüne schrieb, kann man das dann auch mit Hormonen in den Griff bekommen.

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29.09.2011, 04:12 Uhr
Antwort

>>>Also die Liste mit Risiken einer Ausschabung ist nicht gerade kurz, käme für mich nicht in Frage! Obwohl mir auch schon dazu geraten wurde, vor langer Zeit. Ein guter FA u. die richtige Behandlung hat mir geholfen! >>>


Manchmal ist eine Ausschabung unumgänglich, da hilft auch der besteste Arzt nichts! Ist im übrigen eine ganz harmlose Sache normalerweise ohne Nach- und Nebenwirkungen.

Expertin-Grüne
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29.09.2011, 05:21 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo H.P.C.

da haben Sie Recht! Eine Ausschabung ist ein kleiner Routineeingriff von kurzer Dauer, der manchmal nicht zu vermeiden ist.
Jeder Eingriff ist mit Risiken verbunden, im Falle einer Ausschabung ist aber das Risiko schwerer Komplikationen wirklich klein ....

MFG Dr. Grüne

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