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Ausschabung bei (zu) viel Gebärmutterschleimhaut?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

15.01.2024 | 19:33 Uhr

Guten Tag und Hallo,

seit ca. 2 Jahren nehme ich – 56, normalgewichtig – Gynokadin (1 bis 2 Hübe täglich) und Progesteron (Utrogest 100 mg am Abend). Damit bin ich, was die Wechseljahresbeschwerden betrifft, sehr happy.

Meine Gebärmutterschleimhaut scheint sich aber mit dieser Dosierung sehr stark aufzubauen. Nun hatte ich vor einigen Monaten eine Ausschabung, da meine Ärztin sich Sorgen machte, dass es eine bösartige Veränderung/Wucherungen geben könnte. Die histologische Überprüfung der Proben ergab aber nur gutartiges Gewebe und einen Polypen.

Ich hatte schon eine Ausschaubung vor ca. 4 Jahren aufgrund einer Untersuchung bei einer anderen Ärztin, damals habe ich die Hormone noch nicht genommen. Auch damals ergab die Laboruntersuchung der Proben nichts.

Nun hat sich nach einigen Monaten die Gebärmutterschleimhaut wohl wieder stark aufgebaut oder verdickt. Meine Frauenärztin „drohte“ mir eine erneute Ausschabung an, sie meinte, so etwas hätte sie schon mehrere Male gehabt, und da müsste man leider ran. Wir haben probiert, die Schleimhaut abbluten zu lassen, indem ich ab dem ca. 15. Tag des Monats das Progesteron nicht mehr nehme. Leider, auch nach einigen Monaten des Probierens, ohne das erwünschte Ergebnis.

Gibt es eine andere Möglichkeit, die Gebärmutterschleimhaut wieder zu normalisieren? Und ist die Kürettage wirklich nötig? (Für mich ist dies ein sehr unangenehmer und psychisch extrem belastender, stressiger Eingriff). Es wäre die dritte Abrasio in dreieinhalb Jahren ...

Ich freue mich sehr über eine Antwort und bedanke mich dafür schon einmal ganz, ganz herzlich!

Ihre Anke

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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16.01.2024, 10:01 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Anke,

100 mg Progesteron sind als Gegenspieler zum Östrogen zu wenig, erst recht wenn Sie es pausieren. Sie sollten 200 mg verwenden. Besprechen Sie das mit Ihrer Ärztin.

viele Grüße
Dr. Grüne

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16.01.2024, 13:07 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne,

vielen herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort!

Das mit den 200 mg Progesteron am Abend habe ich versucht, ich bekomme davon dann morgens üble Schwindelanfälle. Ich habe gelesen, dass man dann die Östrogen-Menge erhöhen soll. Ich komme jedoch mit dem Östrogen (anderthalb Hübe meistens) am Tage sehr gut klar. 

Insofern befinde ich mich in der Zwickmühle und möchte mich nicht immer mehr hochschrauben mit dem Östrogen, obwohl ich es eigentlich gar nicht bräuchte.

Meinen Sie denn, es ist kontraproduktiv, mit dem Progesteron den halben Monat zu pausieren? Die Pause soll ein Abbluten hervorrufen. Ist dies überhaupt ratsam? Oder dann doch lieber weniger Östrogen?

Nochmals herzlichen Dank für Ihre Hilfe!!!

Lieben Gruß,

Anke

 

Expertin-Grüne
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16.01.2024, 14:07 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Anke,

ein Gestagen wie Progesteron muss mindestens in der sogenannten Transformatinsdosis gegeben werden, damit es nicht zu einem übermäßigen Gebärmutterschleimhautaufbau mit dem Risiko einer atypsichen Hyperplasie bis hin zum Endometriumkarzinom kommt. Dazu gibt es keine Alternative.

Allerdings kann man Progesteron auch vaginal verwenden, damit es nicht zu Müdigkeit und Benommenheit führt. Besprechen Sie das mal mit Ihrer Ärztin.

viele Grüße
Dr. Grüne

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16.01.2024, 14:13 Uhr
Kommentar

Hallo, Frau Dr. Grüne,

wunderbar – das ist ein toller Tipp: 

Allerdings kann man Progesteron auch vaginal verwenden, damit es nicht zu Müdigkeit und Benommenheit führt. Besprechen Sie das mal mit Ihrer Ärztin.

Dafür recht herzlichen Dank! Wäre ich so nicht drauf gekommen …

Das werde ich schnell in die Tat umsetzen und mit der Gynäkologin besprechen.

Schöne Grüße von

Anke

Expertin-Grüne
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16.01.2024, 14:26 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Anke,

gern. Es freut mich, wenn ich Ihnen damit weiter helfen konnte.

viele Grüße
Dr. Grüne

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