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Anwendung Progesteron

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

01.11.2016 | 12:17 Uhr

Liebe Frau Dr. Grüne,

es wäre sehr nett, wenn Sie mir folgende Fragen beantworten könnten:

Ich bin fast 52 Jahre alt und nehme seit über 1 Jahr Utrogest 200 mg zyklisch vaginal vom 12.ZT über 12 Tage wegen Schleimhautschutz. Zuvor hatte ich sehr lange Zeit bereits zu kurze Zyklen, starke Perioden und auch immer mal Zwischenblutungen, weil sich die Schleimhaut öfters zu hoch aufgebaut hatte.

Diese zyklische Anwendung vaginal hat auch ein knappes Jahr gut funktioniert, die Periode kam etwas schwächer und kürzer und immer nach Absetzen der Kapseln..

Seit ca. 4-5 Monaten funktioniert das leider trotz Progesteron nicht mehr so richtig.

Mal ist die Periode verlängert, kleckert bis zum 12. ZT vor sich hin, dann kam im nächsten Zyklus nur eine Mini-Schmierblutung über eine Woche. Die folgende Periode war recht stark mit sehr viel Schleimhaut und Schmerzen, dafür für meine Verhältnisse mit 4 Tagen schnell wieder vorbei.

In diesem Zyklus setzte sie schon am 20 ZT ein (hatte ich auch noch nie), eine bisher eher schwache rote Blutung. Ich habe jetzt die Utrogest Kapseln abgesetzt.  Eigentlich hätte ich noch 4 weitere Kaspeln in diesem Zyklus anwenden müssen, da ich erst 8 habe nehmen können...

Daher meine 2 Fragen:

1. Ist es richtig, wenn eine, wenn auch leichte, rote Blutung kommt, die Kapseln dann (frühzeitig)abzusetzen?

2. Woher kommen auf einmal diese Unregelmäßigkeiten? Ist das "normal" im Verlauf der Wechseljahre?

Beim Ultraschall war ich bereits einige Male in diesem Jahr (auch wegen dieser Unregelmäßigkeiten), das letzte Mal vor 3 Wochen. Jedes Mal unauffällig bis auf ein kleines Myom, was ich aber schon jahrelang unverändert habe.

Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus und noch einen schönen Tag.

Liebe Grüße

Nele

 

 

 

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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01.11.2016, 20:11 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Nele,

der Verlauf der Wechseljahre schreitet voran, das führt zu solchen Veränderungen. Die Östrogenproduktion ist vermutlich nicht mehr zuverlässig, vielleicht bilden sich immer wieder mal Eierstockzysten. Wenn man den Zyklus wieder stabilisieren möchte, müsste man nun auf ein kombiniertes Präparat umstellen.

Solange das nicht der Fall ist, können Sie am vorgesehenen Einnahmerythmus festhalten, auch wenn schon Blutungen begonnen haben.

viele Grüße!

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02.11.2016, 17:18 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

 

vielen Dank für Ihre schnelle und verständliche Antwort.

Ja, die Wechseljahre schreiten mit fast 52 Jahren sicher voran. Heute hatte ich wieder eine starke Blutung mit starken Schmerzen, obwohl die Periode schon am 20. ZT begann. Auch sind viele Schleimhautstücke darin.

Wie kann das nur sein, dachte eigentlich sie fiele dieses Mal schwächer aus.

Ich bin es wirklich so leid, diese ständige Bluterei, meist auch einen oder zwei Tage sehr stark. Momentan spiele ich schon manchmal mit dem Gedanken, die Gebärmutter entfernen zu lassen...

Ich habe manchmal das Gefühl gar nicht mehr daraus zu kommen, dass die Periode mal schwächer wird oder aufhört. Meist graut es mir schon vor der nächsten auch wegen der Arbeit. Organisch ist jedes Mal beim Ultraschall alles o.k. Gebärmutter leicht vergrößert und ein Myom 2,5 cm in der Wand seit vielen Jahren.

Ich weiß, Sie können das auch nicht vorhersagen, aber meinen Sie, ich habe eine Chance ohne Operation irgendwie über dieseÜbergangszeit zu kommen? 

Mein Frauenarzt verschreibt mir auch nur (wegen der Risiken künstlicher Hormone) die Utrogest 200 mg vaginal zyklisch. Meist ist  in den lezten Monaten auch gar kein richtiger Zyklus zum Anwenden an 12 Tagen vorhanden...

Bin im Moment echt am Verzweifeln...

Liebe Grüße

Nele

 

 

Expertin-Grüne
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02.11.2016, 22:24 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Nele,

bevor Sie wegen der Blutungen die Gebärmutter entfernen lassen, sollten Sie wirklich eine Umstellung der Hormonbehandlung nicht unversucht lassen. Mit dem Utrogest könnte ja ein Östrogen über die Haut kombiniert werden. Als kleine operative Maßnahme gegen die lästige Bluterei käme eine Endometriumablation in Betracht, bei der die Schleimhaut auf dem Wege einer Gebärmutterspiegelung verödet wird. Fragen Sie mal Ihren Arzt danach.
Mit 52 Jahren sollte absehbar Schluss mit den Blutungen sein, halten Sie durch  ...
 
:-)

viele Grüße!

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02.11.2016, 23:24 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne,

zunächst nochmal vielen Dank, dass Sie immer alle Fragen so schnell und geduldig beantworten.

Vielen Dank auch für Ihre Vorschläge zur Therapie der starken Blutungen. Ich habe dazu noch 2 Fragen:

1) Ich dachte, ein Myom in der Wand würde eine Endometriumablation ausschließen. Meines ist zwar nicht so groß 2,5 cm aber geht das dann überhaupt?

Zu der zusätzlichen Östrogengabe habe ich noch folgende Frage:

2) Beim letzten Ultraschall war die Schleimhaut aufgebaut, wenn auch nicht übermäßig. Bei der Blutung geht auch immer viel Schleihaut ab, dunkle Stücke, Fäden usw. Dies ist mit Schmerzen und phasenweise starken Blutungen verbunden. 

Wenn man jetzt ein Östrogen dazu gibt, baut sich dann die Schleimhaut nicht noch mehr auf? Oder verstehe ich das falsch?

Liebe Grüße

Nele

 

 

Expertin-Grüne
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03.11.2016, 07:21 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Nele,

das kommt darauf an, wie und wo genau das Myom liegt. Wenn es nur in der Wand ist und die Gebärmutterhöhle nicht eindellt, kann eine Endometriumablation dennoch möglich sein. Der Operateur würde sich das vorher ansehen.
Östrogen würde nur niedrig dosiert eingesetzt. Das was man zuführt, führt eher zu einer Beruhigung der Eierstockeigenaktivität, kommt also nicht noch zusätzlich zur Wirkung. Ein stärkerer Schleimhautaufbau wäre nicht zu erwarten.

viele Grüße!

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