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Aggressivität durch hohes Testosteron

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

16.03.2011 | 09:52 Uhr

Guten Tag,
darf man hier einfach kostenlos eine Frage stellen?
Ich leide seit etwa 9 Monaten an starker Aggressivität und gesteigerter Libido. Habe auch deutlich mehr Energie als sonst. Bin 49, in den WJ seit einem Jahr, die letzte Periode war im Oktober. Vor einem halben Jahr war Östrogen hoch, Progesteron niedrig und Dihydrotestosteron deutlich über dem Grenzwert. Jetzt ist Östrogen niedrig, DHT wieder besser, aber Testosteron an der oberen Grenze. Ich nehme zur Zeit 3 Hub Gynokadin und 2 Utrogest.
Meine Fragen:
- Was kann man tun um das Testosteron zu senken? (Androcur habe ich nicht vertragen)
- Warum ist das überhaupt so hoch? Müsste das nicht eigentlich auch, gleichzeitig mit dem Östrogen, in den WJ weniger werden? Wird das Testosteron irgendwann von selbst sinken?
- was könnte mir helfen?
vorab schonmal vielen herzlichen Dank
Fina

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16.03.2011, 10:30 Uhr
Antwort

Hallo Fina,
selbstverständlich ist die Nutzung dieses boards kostenlos!
Die Bestimmung von Progesteron hat grundsätzlich nur Sinn in der zweiten Zyklushälfte und wenn ein Eisprung noch vorhanden ist und ist nur aussagefähig, wenn mehrere Messung innerhalb der Zeit nach dem Eisprung erolgen.
Ich sage das nur, damit Sie keinen zu großen Wert auf diese Ausgangswerte des Progesteron legen (eine Gelbkörperschwäche lässt sich ohne großen Aufwand und ohne Kosten anhand der Körpertemp0eraturkurve erkennen (Infos dazu finden sie auf meiner Webseite www.tomdoc.de).
Unter einer HT (Sie nehmen zur Zeit Gynokadin und Utrogest) hat die Bestiummung von Östradiol und Progesteron kaum Sinn, weil nur die Werte bestimmt werden, die durch die zugeführten Hormone erzeugt werden.
Anders ist das bei der Beurteilung der Androgene!
Hier müssen ganz offensichtlich schon frühere Untersuchungen durchgeführt worden sein, und ich wüsste gerne, wann und aufgrund welcher kompletten Testuntersuchungsergebnisse Sie ANDROCUR verordnet bekommen haben.
In den WJ steigen die freien Androgene recht häufig an, weil oft die Bildung des SHBG=Sexual-Hormon-Bindendes-Globulin (aus der Leber) nachlässt
Hier sollte doch weiter nachgeforscht werden.
Bitte schreiben sie mir doch etwas ausführlicher, was bisher an Tests (und ob beim FA, Internisten oder Endokrinologen) durchgeführt wurde, ob Sie zusätzlich andere Medikamente einnehmen, und tippen auch mal die Laborergebnisse ab (mit den Normalwerten).
Sind Sie normal-, über- oder untergewichtig?
Hatten Sie früher irgendwelche Haut- und Haarprobleme?
Hatten Sie früher Zyklusstörungen? Schwierigkeiten, schwanger zu werden?
etc.etc.
Bis dann!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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16.03.2011, 13:59 Uhr
Antwort

Guten Tag Herr Dossler,
und vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort.
Androcur hatte ich bekommen weil der
DHT - Wert bei 336 war (Norm 50 - 250)
Östrogen 406
FSH 12,5
Prolaktin 5,0 (Norm 4,0 - 16)
DHEA 830 (Norm 350-1999)
freies Testo 1,5 (Norm 0,6 -2,7)
das war vor einem halben Jahr bei der FÄ. Zum Zeitpunkt der Blutabnahme hatte ich noch keinerlei Hormone genommen.

Die aktuellen Werten (auch FÄ) sind
FSH 17,4
Östradiol < 20
Testosteron 0.58 (Norm 0.1 - 0.6)
DHEA-S 143,7 (Norm 100 - 400)
DHT 256 (Norm 24 - 368)
Blutabnahme war unter Utrogest, aber noch vor Gynokadin.
Ich bin leicht übergewichtig. Ich habe und hatte nie irgendwelche Haut- oder Haarprobleme, aber immer sehr starkes PMS.
danke schonmal und freundliche Grüße
Fina

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16.03.2011, 21:03 Uhr
Antwort

Hallo Fina,
das Progesteron ist ja in beiden Untersuchungen garnicht bestimmt worden (ist auch gut so!) und leider fehlt das SHBG.
Wieso sind in den beiden Analysen verschiedene Normwerte für das DHT angegeben und wieso wurden in der ersten Analyse DHEA und freies Testosteron und in der zweiten Analyse DHEA-S und das normale Testosteron bestimmt?
Waren das verschiedene Labore (denn wenn nur ein Schreibfehler vorliegen würde, dann stimmen die Normalwerte nicht überein Aber die variieren von Labor zu Labor).
Da ist also noch einiges unklar.
Ich würde ansonsten dazu raten, in die Hormonambulanz der nächsten Universitätsfrauenklinik zu gehen (mit Überweisung), um das Ganze unter Berücksichtigung Ihrer Beschwerden abklären zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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16.03.2011, 22:08 Uhr
Antwort

Hallo Fina,

entschuldigen Sie, wenn ich mich einmische; aber ich kann aus Erfahrung berichten, dass zu hohe Östrogendosen( 3 Hübe sind sehr viel) auch aggressiv machen und die Libido sehr ( unangenehm) gesteigert wird. Ich würde beides um die Hälfte reduzieren. Beim Östrogen sogar nur 1 Hub nehmen.

Viel Glück!

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16.03.2011, 22:15 Uhr
Antwort

Hallo Anonym,
das ist zwar ein ganz gängiger Tipp, erklärt aber nicht die Diskrepanzen in den Hormonanalysen, nach denen ich gefragt habe.
Und wenn ich den Brief richtig gelesen habe, dann hat Fina diese Beschwerden bereits einige Monate VOR der Hormontherapie gehabt.
Einen schönen Abend noch!
Ihr
TomDoc

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17.03.2011, 05:09 Uhr
Antwort

Ja, das waren zwei verschiedene Labore. Und es ist auch richtig, dass die Beschwerden schon einige Zeit vor jeglicher Hormoneinnahme da waren.
vielen herzlichen Dank für die Hilfe!!!
Fina

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17.03.2011, 06:00 Uhr
Antwort

Hallo,
dann kann ich nur dazu raten, was ich schon in meiner ersten Antwort gesagt habe:
gehen Sie in eine spezielle Hormonambulanz oder sprechen Sie mit Ihrem FA über die Möglichkeit einer anderen HT, eventuell mit einem antiandrogenen Gestagen (z.B. ANGELIQ oder LAFAMME).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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18.03.2011, 07:33 Uhr
Antwort

das werde ich tun.
vielen herzlichen Dank!
Fina

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