Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,
ich bin 46 Jahre alt, 178 cm, 62 kg, und hatte 7/08 eine LASH wegen extremer Regelschmerzen, die seit Jahren immer stärker wurden. Der histologische Befund ergab eine Adenomyosis, eine weitere Endometriose wurde nicht festgestellt. Nun habe ich seit ca. 6 - 7 Monaten wieder die vom Schmerzcharakter her genau gleichen Regelschmerzen wie vor der Op. Diese nehmen mit jedem Zyklus (21 Tage) stetig zu und sind inzwischen wieder fast unerträglich. Lediglich Buscopan in Höchstdosierung und jede Menge Wärme bringen mir Linderung. Selbst Opiate nutzen nichts. Da sonst keinerlei Ursache für diese Schmerzen gefunden wurde und sie streng zyklusabhängig sind, haben sich mein FA (er ist auch der Operateur) und ich entschlossen, auch noch den Gebärmutterhals zu entfernen, da sich seiner Meinung nach dort evtl. die Adenomyosis auch ausgebreitet hat und mir diese wahnsinnigen Beschwerden macht. Die Schmerzen fangen wie früher ca. 4 - 5 Tage vor der Periode an und erreichen mit Einsetzen der Blutung (habe immer eine leichte Schmierblutung) den Höhepunkt. Dann ist 2 Wochen absolute Ruhe, bis es von vorne anfängt.
Meine Frage an Sie ist, ob Sie einen vergleichbaren Fall kennen bzw. ob Sie sich eine Ausbreitung einer Adenomyosis im Gebärmutterhals vorstellen können? Oder haben Sie noch eine andere Idee, woher dies kommen kann? Die Schmerzen hatte ich früher im gesamten Unterleib, nach der LASH sind sie mehr in Richtung Schoß konzentriert. So möchte ich nicht weiterleben!
Vielen Dank für Ihre Antwort
Karin
Adenomyosis im Gebärmutterhals?
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Lieber Herr Dr. Dossler,
melde mich von der Op zurück. Sie war am 14.12.,, ist soweit gut verlaufen und ich konnte gestern Abend schon nach Hause, da mein Mann Arzt ist und mich bezgl. Thromboseprophylaxe usw. selber versorgen kann.
Der Gebärmutterhals wurde leperoskopisch/vaginal entfernt mit V.a. Adenomyosis. Leider wurden jetzt doch zahlreiche weitere Endometrioseherde entdeckt und entfernt (Douglasraum, Zervixstumpf, diverse Stellen am Peritoneum)!! Ich bin etwas erschlagen, da ich gehofft hatte, mit der Zervixstumpfentfernung das Problem los zu sein. Mein Prof. meinte, am ehesten kämen die Herde erneut am Peritoneum wieder aber er machte mir etwas Hoffnung, dass das noch etwas dauern könnte und auch nicht zwangsläufig sein müsste. Der Eierstock war unauffällig und ist auch drin geblieben.
Mein Prof. empfiehlt mir die Fortsetzung der Angeliq 1,5-Therapie und ein einfaches Zuwarten. Sehen Sie das auch so oder würden Sie ein anderes Vorgehen empfehlen? Kann denn die Endometriose-Explosion (bisher war ja keine bekannt) erst durch die Angeliq-Therapie verursacht worden sein? Ohne die Angeliq-Therapie bekomme ich aber dauern riesige Eierstockzysten. Liegt die Endometriose denn am Östrogen oder am Progesteron? Viele Fragen, ich weiß, bin aber gerade etwas down, da ein Ende doch nicht in Sicht ist.
Vielen Dank für Ihre Antwort und viele Grüße
Karin
Antwort
Hallo Karin,
die Endometriose-Herde sind jetzt verödet wurden und müssen mit dem Cervix-Stumpf zusammenhängen (also war die Endometriose schon im Zervixstumpf vorhanden bei der Erst-OP).
Sie sagten mir, dass Ihr Professor Endometriose-Spezialist ist, also sollten Sie sich auf seine Empfehlung verlassen dürfen (ansonsten wäre, da Ihr Mann Kollege ist, sicher die Möglichkeit gegeben, sich mit allen Befunden im Endometriose-Zentrum der Charité in Berlin eine Zweitmeinung einzuholen).
Die Ausdehnung der Endometriose auf das Peritoneum sind keine Minimal-Endometriose.
Wenn diese Ausbreitung der Endometriose erst unter ANGELIQ stattgefunden hat, dann würde ich eher dazu raten, das Präparat nicht weiterzunehmen.
Sicher finden Sie noch detailliertere Infos unter folgendem Link:
http://www.endometriose-liga.eu/node/21970
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Lieber Herr Dr. Dossler,
vielen Dank für Ihre Antwort. Ich werde mich auf den Rat meines Professors verlassen, da er mit mir die jahrelange Vorgeschichte durchgemacht hat, Ihnen all unsere Versuche mitzuteilen, würde den Rahmen dieses Forums sprengen.
Die Endometrioseliga hatte mir meine Prof. auch bereits empfohlen und ist mir daher bestens bekannt. Ich muss eben auch mit dieser Krankheit leben und bin sehr dankbar, einen so guten und menschlichen Professor gefunden zu haben, der auf mich eingeht (auch wieder ganz hervorragend bei dieser Op, alles lief super, obwohl es kein leichter Eingriff war) und aufgrund meiner diversen Allergien auch zu unkonventionellen Methoden und Behandlungen bereit ist und keine 08/15-Medizin betreibt. Dies findet man heute nur noch sehr selten, leider! Alles wird bestimmt von Geld und Kosten. Ich bin sehr dankbar, auch diesen Eingriff gut überstanden zu haben und ohne das Auftreten der ganzen möglichen Komplikationen, die einem so ausführlich im präoperativen Gespräch erläutert werden.
Ich danke Ihnen vielmals für Ihre guten Ratschläge und Bemühungen und möchte Ihnen und Ihrer Familie ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest sowie ein gutes, glückliches Neues Jahr wünschen, vor allem aber Gesundheit und Gottes Segen. Falls ich mal wieder spezielle Probleme habe, werde ich mich sehr gerne wieder an Sie wenden!!!
Alles Liebe
Karin
Antwort
Hallo Karin,
vielen Dank für die reizenden Weihnachtswünsche.
Ich hoffe, dass Sie auch hier bei mir in meinem Expertenrat-Forum keine 08/15-Medizin wiedergefunden haben und wünsche Ihnen ebenfalls schöne Weihnachten und alles Gute!
Ihr
TomDoc