Avatar

Adenomyose mit MRGFUS behandeln?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

21.03.2014 | 15:04 Uhr

Guten tag Frau Grüne :-),

bin 51, nicht in den WJ (?) und mein fussballgroßes Myom wurde im MRT dann als Adenomyose identifiziert. Ich will keine Total-OP :HEADSHOT:, die aber zwangsläufig wäre, hatte schon die Mirena und eine Endometriumablation. Nehme seit einiger Zeit 100mg Progesteron pro Tag, da ja die Östrogene die "Myom-Feinde" sind. Aber nichts rührt sich wirklich auf "natürliche" Weise. Viel Monatsblutung, viel Schmerz :SORRY:zw. Eisprung und Regel. Nun bin ich auf das nichtinvasive MRGFUS gekommen. Was sagen Sie dazu bzw. haben sie noch natürliche Ideen gegen die Adenomyose!?

2013: Im Blut, am 21. Zyklustag: Östradiol 166 (43.8-211), Progesteron 6.41 (1.7-27), Testosteron 0.19 (<0.46), DHEA-S 218.5 (35.4-256).

2014: Im Blut, am 21. Zyklustag: Östradiol 203 (43.8-211), Progesteron 12.4 (1.7-27), Testosteron 0.16 (<0.46), DHEA-S 256 (35.4-256).

Über Antworten und gute Ideen wäre ich sehr froh. Xpistiva :KISSING:

 

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
Beitrag melden
21.03.2014, 17:49 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Xpistiva,

um zu beurteilen, ob diese Methode in Betracht kommt, wird das MRT vom durchführenden Zentrum beurteilt. Derzeit ist die Methode in Deutschland noch nicht sehr verbreitet.

Wenn die MRT Bilder in geeigneter Position aufgenommen wurde, können sie den Behandlern zur Einschätzung übermittelt werden.

Die Kosten werden nicht von allen Krankenkassen übernommen.

Abhängig von der Lage des Myoms kann dieses auch isoliert (ohne Gebärmutterentfernung über eine Bauchspiegelung oder einen -schnitt) abgetragen werden.

Eine hormonelle Therapie, die die Blutungen ganz unterdrücken würde (z.B. geeignete Pille im Langzyklus) kann ebenfalls bis in die Wechseljahre angewendet werden, wenn die Begleitrisiken nicht zu hoch sind.

Es ist darüber hinaus ein neues, aber sehr kostspieliges Medikament zur Myomtherpie zugelassen worden, welches am  Progesteronrezeptor ansetzt, zugelassen worden, welches gute Therapieoptionen eröffnet (Wirkstoff: Ulipristalacetat).

Sie sehen - es gibt einige Möglichkeiten, lassen Sie sich eingehend beraten!

mit freundlichen Grüßen
Dr. Grüne

Beitrag melden
22.03.2014, 15:45 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Grüne,

vielen Dank für ihre Ideen.

Bisher habe ich es so verstanden, dass man sagte,dass Myome eigentlich in den WJ weggingen, weil weniger Östrogene produziert würden.

Dem wollte ich in Absprache mit meiner FÄ insofern nachhelfen als dass ich tgl. 100mg Progesteron nehme wie oben beschrieben, mit einem aktuellen -recht hohen- Progesteron- Wert von 12.4 (1.7-27). Auch das nicht-invasive MRGFUS ist "leichter" anzuwenden, wenn das Myom/Adenomyose klein-er ist.

Wie kann ich das jetzt verstehen dass Ulipristalacetat am Prog.rezeptor ansetzt sprich Progesteron blockiert!? Das Ulipristalacetat soll ja zur Verkleinerung des Myoms vor Eingriff beitragen. Insofern scheint es evt. auch einsetzbar vor dem nicht-invasiven MRGFUS.

??? Also was muss weniger werden das Östro oder Prog =-O. Großes Fragezeichen. Über Antwort freue ich mich. LG Xpistiva

 

 

Expertin-Grüne
Beitrag melden
23.03.2014, 08:34 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Xpistiva,

die hauptsächliche Wirkung für die Wachstumsstimulation haben die Östrogene. Trotzdem ist es leider illusorisch zu erwarrten, dass auch große Myome nach den Wechseljahren von selbst verschwinden. Sie wachsen nicht mehr und werden meist etwas kleiner.

Aber auch Progesteron hat eine wachstumsfördernde Wirkung auf Myome. Der Progesteronrezeptormodulator setzt an diesem System an, die dadurch zu erreichende z.T. nicht unerhebliche Wirkung kann also das spätere operative Vorgehen erleichtern.
Die Einnahme von Progesteron hat keine in irgendeiner Weise belegte positive Wirkung auf das Myomwachstum, das wäre auch nicht plausibel.

MfG Dr. Grüne

Beitrag melden
23.03.2014, 17:50 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Grüne,

es scheint wirklich illusorisch :-(dass Frauen, ich nicht-invasiv von Myomen/Adenomyose "befreit" werden könnten.

Nun denn, ich nutze die kleine Chance bzw. den Akt der Verzweiflung von Prog-Einnahme "... zugleich kann Progesteron das Wachstum der Myomzellen durch Down-Regulation der IGF-I Expression verringern..."

bzw. werde mit meiner FÄ die Idee von Ulipristalacetat besprechen, denn es soll ja zur Verkleinerung des Myoms vor Eingriff beitragen. Insofern scheint es evt. auch einsetzbar vor dem nicht-invasiven MRGFUS.

Vielen Dank für den Tip :-). Mit besten Grüßen Xpistiva

 

 

 

Expertin-Grüne
Beitrag melden
23.03.2014, 21:32 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Xpistiva,

ja, machen Sie das. Melden Sie sich gern wieder, wenn es neue Aspekte gibt, auch gern um vom Verlauf zu berichten.

viele Grüße und einen schönen Abend noch!

Beitrag melden
08.04.2014, 22:54 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Grüne,

bin gerade angesichts der Absage meiner KK zu MRGFUS etwas frustriert. Die trauen sich zum Bauchschnitt zu raten - sind wir hier im Mittelalter. Und dann stelle ich fest, dass dieses Ulipristalacetat ja "nur" das umstrittene Esmya ist. Also es kann helfen oder nicht. Erinnert an Murphys Gesetz.

Ich kann mich nur wiederholen: Es scheint wirklich illusorisch :-(dass Frauen, ich nicht-invasiv von Myomen/Adenomyose "befreit" werden könnten.

Rein statistisch fangen meine WJ in 11 Monaten an und dann wird alles von alleine gut. Schön wärs. LG Xpistiva

 

 

 

Expertin-Grüne
Beitrag melden
08.04.2014, 23:08 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Xpostiva,

leider dauert es oft lange, bis neuere Methoden sich so etablieren, dass sie nicht nur Anerkennung erlangen, sondern auch eine Kostenübernahme erfolgt. Das gilt verständlicherweise insbesondere, wenn es sich um solche kostspieligen Therapien handelt, deren kostengünstigere Alternative die übliche Behandlung ist.

Fragen Sie mal beim durchführenden Institut nach, welche Erfahrungen in der letzten Zeit mit den gesetzlichen Kassen gemacht wurden, vielleicht lohnt es sich zu widersprechen?

Die Regelbeschwerden werden natürlich nach den Wechseljahren verschwinden, das Myom aber nicht.

Alles Gute, lassen Sie den Mut nicht sinken und überlegen Sie, ob nicht doch die operative Therapie eine Alternative sein könnte (vielleicht laparoskopisch?) und besprechen Sie sich erneut mit Ihrer Ärztin.

Dr. Grüne

Beitrag melden
25.10.2014, 10:53 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Grüne,

wg. dem MRGFUS bin ich mit meiner KK noch im Widerspruchsverfahren...

Ihren Vorschlag ESMYA wälze ich auch noch...

Können Sie mir was sagen zu Myom-Embolisation, Erfolghaftigkeit, verliert man früher oder später dann doch die GM. Meine FÄ meinte das geht mit PDA (ich hasse Vollnarkose), vorher würden (Röntgen/Ultraschall?-)Aufnahmen gemacht, damit die dann die richtigen Wege zur Embolisation finden.

Wo kann ich da gut was nachlesen?

Danke für ihr Ohr.

MFG Xpistiva

 

 

Expertin-Grüne
Beitrag melden
25.10.2014, 18:03 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Xpistiva,

es gibt zur Behandlung der Andenomyosis mittels focussiertem Ultraschall oder Embolisation im Gegensatz zur Myomtherapie nur eine unzureichende Datenlage, so dass eine Bewertung der Methoden derzeit noch nicht möglich ist. Da sollten Sie sich am besten in einem der durchführenden Zentren dirket beraten lassen. Entscheiden können Sie später immer noch.

Warum stehen Sie einem operativen Eingriff so kritisch gegenüber? Auch eine LASH wäre evtl. eine Option: eine Laparoskopie, bei der der Gebärmutterkopus oberhalb des Gebärmutterhalses abgesetzt wird.
Das entfernte Gewebe wird dabei zerkleinert und dann durch einen sehr kleinen Schnitt entfernt. Das ist dann allerdings nur in Vollnarkose sinnvoll.

MfG Dr. Grüne

Beitrag melden
26.10.2014, 09:09 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Grüne,

vielen Dank für ihre schnelle Antwort.

Wie, wo kann ich zur Myomtherapie Daten/Datenlage was nachlesen. Was genau wird als Myomtherapie bezeichnet. Auch in der Myomsprechstunde habe ich diesen Begriff nie gehört. Will mich aber auch nicht an Begriffen aufhängen,die sich dann schnell klären lassen. Also was genau wird als Myomtherapie bezeichnet.

Warum ich einer OP kritisch gegenüberstehe wollen Sie glaube ich nicht wirklich wissen;-). Von den drei OPs in meinem Leben sind zwei schief gegangen, unzureichend ausgeführt worden. Und bei LASH/Myom/GM-Entfernung etc. pp. brauchts einige Zeit an Narkose, was fürs Hirn nicht gut ist, es gibt gerade in D Krankenhauskeime, die man lieber nicht bekommen will und nur wg. der unzureichenden Behandlungsmögl. von Myomen mal eben die GM entfernen zu lassen, entspricht doch eher einer (medizinischen) Verzweiflungstat als einer wirklich fundierten Entscheidung.

Da ich schon angefangen habe fürs MRGFUS zu sparen, werde ich das dann wohl lieber weiter machen. Gruß Xpistiva

 

Expertin-Grüne
Beitrag melden
26.10.2014, 09:42 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Xpistiva,

da scheinen Sie wohl im Vorfeld einschneidende schlechte Erfahrungen gemacht zu haben.
Die Entfernung der Gebärmutter wegen großer Myome ist keine Verzweiflungstat sondern tatsächlich häufig der unkompliziertere Weg und tatsächlich ein Standardeingriff, der weder besonders lange dauert, noch mit einem größeren Risiko behaftet ist. Das Problem wäre rasch und vollständig therapiert. Der vermutlich bestehende Druck des großen und schweren Organes auf Nachbarorgane wäre ebenfalls beendet.

Das Risiko im Rahmen einer Vollnarkose wird vor einem Eingriff kalkuliert und ist bei ansonsten gesunden Menschen wirklich gering, dagegen ist Ihr Leben bei der Teilnahme im Straßenverkehr mehr gefährdet.

Vielleicht kann eine individuelle Beratung und auch ein Gespräch mit Frauen, die z.B. eine LASH bereits haben durchführen lassen, Ihnen weiter helfen. Es gibt hochqualifizierte endoskopische Zentren, die solche Eingriffe täglich durchführen.  Die Qualifikation MIC II-III bürgt für besonders gute Erfahrungen.

Lesen Sie mal hier:

http://www.ag-endoskopie.de/patientinnen

Vielleicht hat auch Ihre Krankenkasse eine Hotline, bei der Sie sich nach spezialisierten Zentren mit hohen Fallzahlen in Ihrer Nähe erkundigen können.

MfG Dr. Grüne

Beitrag melden
21.01.2017, 13:18 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Grüne,

gibts was Neues außer Esmya zur Verkleinerung von Myomen!?

Bin inzwischen 53J, nehme kein Progesteron und die Wechseljahre wollen sich natürlicherweise nicht einstellen. Also ich hatte auch keine LASH in/seit 2014.

So hatte ich jetzt mal wieder ne Monsterblutung über 5 Tage; mein HB müsste sooo im Keller sein.

Grüße Xpistiva 

Expertin-Grüne
Beitrag melden
21.01.2017, 18:49 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Xpsistiva,

da haben Sie aber wirklich Pech, dass Sie immer noch bluten. Sind die Zyklen dabei denn noch regelmäßig? Sonst ist zusätzlich zur Myomproblematik ein hormonelles Ungleichgewicht mit Östrogendominanz als Ursache unregelmäßiger und starker Blutungen zu vermuten.
Wenn Sie keine invasive Maßnahmen wünschen bzw. die gwünschte Behandlungsmethode nicht bezahlt würde, wäre es ggf. noch möglich, durch eine durchgängige Gestagentherapie oder eine durchgängig angewendetes niedrig dosiertes Kombinationspräparat Blutungsfreiheit zu erreichen.

viele Grüße!

Beitrag melden
22.01.2017, 18:01 Uhr
Kommentar

Danke Frau Grüne für die schnelle Antwort.

Ich hab ja eigentlich ALLES durch. Mit Gestagenen wollte ich aus dem Kellerfenster springen;-) Hm, vor-letztes Jahr nahm ich noch Progesteron also Famenita 100mg tgl. Hm dann habe ich irgendwann Schmier-/Zwischenblutungen bekommen und dies abgesetzt. Letztes Jahr waren die Tage dann auch mal unregelmäßig 6 oder 8 Wochen dazwischen manchmal auch geringere Blutungsneigung. Ich  frohlockte schon!!!

Die letzten drei Mal wars dann wieder sehr heftig- soll ich wieder mit Progesteron anfangen. Was meinen Sie- habe sowieso demnächst wieder einen FA-Termin.

Wenns bei der vermuteten Östrogendominanz bliebe- habe ich dann noch mit 70 meine Tage??? Oh Gott. Oder wächst das Myom- jetzt ca 8cm - wieder weiter?

Etwas genervte Grüße Herzlichst Xpistiva

Expertin-Grüne
Beitrag melden
22.01.2017, 22:56 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Xpsistiva,

das Myomwachstum wird nach den Wechseljahren enden. Hoffentlich bald also. Nun ist eben nur die Frage, wie Sie die Zeit bis dahin überbrücken, wenn eine OP für Sie nicht in Betracht kommt.

Progesteron (200 mg) für 12-14 Tage pro Zyklus könnte ausreichen, eine regelmäßige aber nicht übermäßig starken Blutung herbeizuführen. Wenn nicht das Myom "einen Strich durch die Rechnung macht" und trotzdem starke Blutungen bedingt.

viele Grüße!

Beitrag melden
25.01.2017, 13:28 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Grüne,

hm mit dem Progesteron fange ich dann jetzt bald an? Von welchem Zyklustag noch mal die 14 Tage?

Die Myomembolisation habe ich noch nicht versucht... hm so kurz vor Toresschluss noch versuchen!? Das MRGFUS hattte meine KK ja abgelehnt. Habe meine Blutwerte erhalten HB 5,9- müsste bei der Monsterblutung von mind. HB 9 darauf abgesunken sein. FÄ Termin in 14 Tagen.

Wenns bei der vermuteten Östrogendominanz bliebe- habe ich dann noch mit 70 meine Tage??? Oh Gott. Oder wächst das Myom- jetzt ca 8cm - wieder weiter?

Grüße Xpistiva

Expertin-Grüne
Beitrag melden
25.01.2017, 16:44 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Xpistiva,

der Hb-Wert liegt bereits in einem bedrohlich niedrigen Bereich!. Wie sieht es denn mit dem Eisenwert aus?

Sie werden die Blutung wie auch immer nicht mehr "bis 70" haben. Aber auch schon kurzfristig sind Perioden mit deratigen Blutverlusten nicht zu tolerieren. Daher sollten Sie nun etwas unternehmen, sei es eine Operation, Embolisation, MRGFUS oder eine konsequente Hormontherapie.
Auch eine Eisensubstitution ist sicherlich erforderlich.
Sprechen Sie darüber in Kürze mit Ihrem Arzt.

viele Grüße!

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.