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Abbruchblutung

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage an Expertin-Grüne

12.09.2012 | 14:26 Uhr

Hallo Frau Dr. Grüne,
nachdem ich alle paar Tage eine ganz kurze Blutung hatte, stellte meine Frauenärztin per Ultraschall fest, dass eine kleine Zyste am Eierstock ist, die wahrscheinlich durch ständige Hormonproduktion einen Schleimhautaufbau im Uterus provozierte. Die Schleimhaut war ca. 5 mm dick. Ich sollte dann 10 Tage Utrogest nehmen, was ich auch tat, 1 Kapsel abends vaginal. Nach 12 Tagen bekam ich eine Blutung, bei der ich sehr starke Bauchschmerzen hatte. Blutung war teilweise stark. Dann am 4. Tag fast weg, am fünften gegen Mittag ging es wieder los mit Bauchschmerzen u. wieder stärkeren Blutungen. Jetzt habe ich Angst, dass die Blutung wieder nicht aufhört, wie ich es schon diverse Male hatte. Ich bin jetzt 55 Jahre alt u. dachte ich wäre langsam durch mit der Geschichte, da ich schon einige Monate keine Blutung hatte. Soll ich jetzt gleich weiter Utrogest nehmen, was würden sie machen? Östrogen schein z.Zt. einigermaßen zu sein, da im Moment keine Hitzewallungen.
Was kann ich tun, damit die Blutungen wieder aufhören?

Gruß
Lucky

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Expertin-Grüne
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12.09.2012, 15:38 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Lucky,

in der Phase der Wechseljahre kommt es häufig zu einer sogenannten Östrogendominanz. Unter Östrogeneinfluss baut sich die Gebärmutterschleimhaut auf, die Eisprünge bleiben jedoch immer häufiger aus und damit die Bildung des Gelbkörpers, die Schleimhautumwandlung sowie die reguläre Blutung.
Es bilden sich funktionelle hormonaktive Zysten (sogenannte "Follikelpersistenz"), die die Schleimhaut weiter stimulieren, was dann wiederum irreguläre Blutungen zur Folge haben kann.

In dieser Situation wird - wie auch von Ihnen beschrieben - häufig eine Gelbkörperhormonbehandlung verordnet, um die Schleimhaut umzuwandeln und somit ihre Abblutung einzuleiten. Typsicherweise setzt die Blutung 2-4 Tage nach dem Absetzen des Hormons ein.

Sofern sich auch danach trotz Blutung der Zyklus weder normalisiert noch ganz ausbleibt, sollte eine erneute ärztliche Kontrolle erfolgen. Eine Selbsttherapie mit Utrogest ist also nicht ratsam, ebensowenig kann aus der Ferne ohne Untersuchung eine konkrete Behandlungsempfehlung ausgesprochen werden.

MfG Dr. Grüne

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19.09.2012, 11:29 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,
da die Blutung nur wieder kurz aufhörte u. dann nach 1-2 Tagen immer als leichte Blutung wiederkam, habe ich bei meiner Frauenärztin angerufen. Die Sprechstundenhilfe sagte mir dann, nach Rücksprache mit der Ärztin, ich könne Utrogest auch durchgehend nehmen, am liebsten wäre ihr aber ich würde gar nichts mehr nehmen, da sie meint durch Hormonzugaben würden meine Blutungen nicht auf Dauer aufhören. Sie meinte wir hätten wohl doch die Gebärmutter gleich entfernen sollen.
Ich hatte vor einigen Monaten auch aufgrund nicht aufhörender Blutungen eine Ausschabung, wo aber alles ok war. Nur leider ein Myom ca. 3-4 cm direkt in der Schleimhaut. Schon seit Jahren.Leider hörten die Blutungen nach der Ausschabung gar nicht mehr auf, ging nacher nur mit Utrogest. Ich möchte eine weitere Ausschabung und auch das Entfernen der Gebärmutter vermeiden.
Ich habe jetzt also wieder mit 1 Utrogest vaginal angefangen und mir geht es insgesamt viel besser. Gewicht geht etwas runter, nicht mehr so aufgedunsen, Brustschmerzen weg .
Aber ist auf Dauer die Aufnahme von Utrogest vaginal nicht zu viel? Über welchen Zeitraum kann man das Utrogest durchgehend nehmen. Nach einer gewissen Zeit ganz absetzen?

Würde mich über eine Antwort freuen.

MfG
Lucky
Ich habe also

Expertin-Grüne
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19.09.2012, 13:54 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Lucky,

Utrogest enthält Progesteron - das Hormon, welches in den Wechseljahren zuerst fehlt. Dieses hormonelle Ungleichgewicht führt häufig zu Beschwerden wie den von Ihnen beschriebenen.
Daher stellt die Substution einen ursächlichen Behandlungsansatz dar. In der angegebenen Menge liegt die Therapie im unteren Dosierungsbereich.
Solche Behandlungen werden üblicherweise regelmäßig (nach ein paar Monaten) auf ihre weitere Notwendigkeit hin überprüft.
Lässt auch die Produktion von Östrogen nach, kann es sein, dass keine Beschwerden mehr vorhanden sind und eine Weiterbehandlung vielleicht nicht mehr notwendig ist.

Lesen Sie auch hier:

http://www.lifeline.de/themenspecials/wechseljahre/das-kann-mir-helfen/hormonersatz/Wechseljahre-Hormone-Progesteron-id33739.html

MfG Dr. Grüne

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19.09.2012, 14:16 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

das hat mir schon weitergeholfen. Vielen Dank für die schnelle
Antwort.Ich werde Utrogest erstmal durchgehend nehmen, weil es mir auch einfach besser geht.
Was wäre denn, wenn während der Einnahme eine Blutung auftritt, dann sollte doch bestimmt abgesetzt werden?


Mit frdl. Gruß
Lucky

Expertin-Grüne
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19.09.2012, 18:35 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Lucky,

wenn unter der Therapie eine Blutung einsetzt, sollten Sie das mit Ihrem Arzt besprechen. Ggf. wird er erst untersuchen, bevor er eine weitere Behandlungsempfehlung ausspricht.

MfG Dr. Grüne

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