Avatar

auffällige Leberwerte

Kategorie: Allgemeinmedizin » Hausarzt | Expertenfrage

19.06.2023 | 13:46 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

folgende Werte hat meine Mutter, 74 Jahre, erhalten: 

Thrombozyten 127 - GPt/L

Kreatinin nach Jaffe 87 + umol/L

GammaGT 4,18 + umol/L*s

GPT 0,83 + umol/L*s

Alkalische Phosphatase 2,70 + umol/L*s

Ana-Titer positiv 1:1000 homogen

GFR 57 - ml/min/KO

CRP 7,0 + mg/L

Borrelien IgG 64,3 RE/ml +

Borrelien IgG imunoblot +

C3 Komplement 1,65 + g/L

Für die Borreliose hat sie ein Antibiotikum für 3 Wochen bekommen. Da sie in der Vorgeschichte CLL hat und 2019 ein Sigma-Ca entfernt wurde, wäre es neben der Borreliose vernünftig eine Bildgebung des Bauchraums per Sonografie/CT zu machen wegen der Leberwerte? Weiterhin hat sie Hashimoto und einen Diabetes Typ 2. 

Kann die Borreliose auch auf die Leber gehen? Sie hatte ja im Januar Corona und seitdem hat sie eine chronische Urtikaria. Dafür hat sie 2x täglich Cetidex genommen nach anraten der Hautärztin. Dieses Medikament wurde am Blutabnahmetag bei der Hautärzint auf Fexofenandin gewechselt, weil der Ausschlag immer wieder - trotz Allergietabletten - über den ganzen Körper ging. Seit Fexofenadin lässt sich der Auschlag unterbinden. Laut Hautärztin kann die Corona-Infektion ursächlich sein. 

Könnten auch die lange Einnahme des Cetidex zu den Leberwerterhöhungen geführt haben?

Ich habe von mir selbst aus, ihren Onkologen die Laborbefunde zugeschickt, weil es ja auch Lebermetastasen bei Darmkrebs gibt. Das letzte CT war zwar in Ordnung (könnte 2021 gewesen sein, wenn nicht sogar 2022)....aber ich dachte man muss an alles denken....

Von den Symptomen hat sie etwas Stuhlunregelmäßigkeiten, d.h. dass ab und an mal flüssiger bis breiiger Stuhlgang dabei war. Oder sie auch mal Verstopfungen hatte. Die Koloskopie 2022 war wohl unauffällig. 

Da sie den erhöhten Ana-Titer hat, wäre es auch denkbar, dass sie vielleicht noch eine systemische Autoimmunerkrankung haben kann oder eine Autoimmunhepatitis? 1x autoimmun ist sie ja mit Hashimoto auch schon? Und es gibt auch einen Todesfall in der Familie mit einer kryptogenen Leberzirrhose (mit 67 Jahren, Schwester). 

 

 

 

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
Beitrag melden
19.06.2023, 16:40 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Wenn es jetzt neu zu einer Leberwerterhöhung gekommen ist, wäre eine Ultraschalluntersuchung der Leber sinnvoll. Sowohl eine Borreliose als auch die Medikamente können neben anderen Ursachen zu einer Leberwerterhöhung führen. Grundsätzlich sind veränderte Laborwerte immer nur ein Baustein in der Diagnostik, ob Hinweise für z.B. eine Leberzirrhose oder eine Autoimmunhepatitis bestehen, würde ich beim Hausarzt ansprechen,

Gruss

Dr Schulz

Beitrag melden
20.06.2023, 15:45 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

diese Woche findet noch ein Ultraschall der Leber statt. Ich hatte mir jetzt nochmal die vergangen Koloskopieberichte angesehen, nämlich aus dem Grund, weil sie ein Sigma Ca hatte und das CLL dazu. 

Mir ist aufgefallen, dass im Bericht von 2022 drin steht, dass es ein Normalbefund sei und einzelne Divertikel gesehen wurden. Dann hatte ich bei der Praxis nochmal angerufen, weil Histologie folgt drauf steht und ich diesen Befund nicht habe. Die Schwester hat gesagt, dass keine Probe genommen wurde, weil alles in Ordnung war. Aber Divertikel sind doch nicht in Ordnung?

Was ich jetzt aber komisch finde ist, dass diese Divertikel in keinem der 2 anderen Koloskopiebefunde auftauchen. Kann man die denn so plötzlich kriegen? Und wenn keine Histologie erfolgt ist, kann man sicher Divertikel z.b. von Tumorzellen abgrenzen ohne Histo?

Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber, ich habe so einen Verdacht, dass das Problem mit der Leber vielleicht Metastasen und die Divertikel vielleicht Tumorzellen sein könnten, denn ich finde sie hat abgenommen, hat öfter rote Wangen, wie Fieber aber ohne entsprechende Temperatur und sie schwitzt auch und hat Fatique-symptome. Für mich kann das auch eine B-Symptomatik sein....Klar hat sie die Borrelien und nimmt jetzt die Antibiotika, aber die Borrelien hat sie schon etwas länger laut Arzt....

 

Dr. Sabine Schulz
Beitrag melden
21.06.2023, 14:33 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Ich könnte mir vorstellen, dass einzelne Divertikel von den Untersuchern als unterschiedlich relevant angesehen werden und daher nicht in jedem Befund erwähnt wurden, je nachdem wie ausführlich die Befundbeschreibung erfolgt. Einzelne Divertikel sind in der Regel harmlos und gutartig, müssen nicht biopsiert werden. Sehen ganz anders aus als tumoröses Gewebe. Sie können dann Beschwerden machen, wenn sie sich entzünden.  

Gruss

Dr Schulz

Beitrag melden
23.06.2023, 10:57 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

heute war meine Mutter zur Sonografie wegen der schlechten Leberwerte. Die Ärztin meinte, die Leber würde schattig aussehen. Meine Mutter meinte, sie hätte gesagt, dass wäre typisch für CLL. 

Wie soll ich das verstehen? Sind das jetzt Metastasen? Oder gibt es auf der Leber auch Lymphknoten die durch CLL anschwillen. Leider habe ich den ausführlichen Befund noch nicht. 

Können sie mir sagen, ob das in Richtung Metastase geht und ob es nicht auch vom Sigma - Ca kommen kann (2019 operiert/letzte Spiegelung okay). 

Ansonsten wäre die Milz noch vergrößert. Das habe ich aber schon vom CLL gehört. 

Die Ärztin will den niedergelassenen Onkologen den Befund schicken. Ich tendiere dazu mir eine Kopie geben zu lassen und auch das Tumorboard der Uniklinik zu informieren, wo sie operiert wurde. Bin der Meinung, dass kann man ja nicht ewig rauszögern und schattig kann ja schon nicht normal sein, muss ja eine Ursache geben. 

Dr. Sabine Schulz
Beitrag melden
23.06.2023, 13:25 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Für mich klingt das nicht nach Mestastasen, auch aufgrund der Aussage, dass das Bild der Leber typisch ist wie bei CLL!

Gruss

Dr Schulz

Beitrag melden
26.06.2023, 10:03 Uhr
Kommentar

Hallo, 

jetzt habe ich den Sonobefund meiner Mutter, der wie folgt aussieht: 

Fragestellung/Verdachtsdiagnose/Beschwerden: 

GGT deutlich erhöht, GPT leicht erhöht, Z.n. Sigmaresektion wegen Sigma-Ca 09/2019, seit 4 Jahren bekannte CLL, bek. Diabetes mellitus Typ 2

Beurteilbarkeit: gut

Befunde: Leber vergrößert, glatte Oberfläche, abgerundeter Rand, homogen verdichtetes Echomuster, Z.n. Cholecystektomie, intra- und extrahepatische Gallenwege nicht erweitert. 

Pankreas: normale Größe, Form und Echostruktur

Milz: 13 x 7 cm, vergrößert, glatte Oberfläche, normales Echomuster

Nieren: beidseits normale Lage, Größe und Form, normale Parenchymbreite, keine Harnstauung

Ao. abd. , v. cava inf. : normaler Verlauf, Lumen normal

Zusammenfassung: sonografisches Bild einer Steatosis hepatis, Splenomegalie bei bekannter CLL, Z.n. Cholecystektomie

Also verstehe ich das richtig, dass die Milz wegen dem CLL vergrößert ist und die Leber eine Fettleber ist?

Ist eine Fettleber vererbbar? Oder kann das Ultraschallbild auch eine Fettleber vortäuschen und es ist was anderes? Ich frage deshalb: ich selbst habe auch eine Fettleber, mein Vater hatte eine und die Schwester meiner Mutter hatte eine kryptogene Leberzirrhose (verstorben mit 67 Jahren). Weiterhin hatte eine ihrer Schwestern auch etwas mit der Leber und ist mit 47 Jahren gestorben (bei letzterer ist aber nicht sicher, ob es Metastasen eines unentdeckten "Haupttumors" waren, es war alles schon zu spät, sie war bereits überall gelb). Keiner von uns trinkt überhaupt Alkohol. Kommt das vom Übergewicht?

Unnd der Sohn der Schwester, die mit 47 Jahren gestorben ist, hatte auch Leberprobleme, wurde sogar noch transplantiert, ist aber trotzdem kurz darauf verstorben. Er war noch jünger als er gestorben ist, als seine Mutter. Nämlich 43 Jahre alt. 

Ist schon eine Häufung der Leberprobleme? Könnte eine Zirrhose auch aus der Fettleber entstehen - auch aus einer nicht-alkoholischen...?

Dr. Sabine Schulz
Beitrag melden
28.06.2023, 10:42 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Das klingt ja schonmal gut und Metastasen der Leber liegen wie erwartet nicht vor. Würde auch davon ausgehen, dass die Milzvergrösserung aufgrund der CLL besteht. Eine Fettleber ist ein häufiges Phänomen, kann unterschiedliche Ursachen haben, häufig liegt es am Übergewicht, Fettstoffwechselstörung, Diabetes,Entzündungen. Medikamenten. Ist meist harmlos, 

Gruss

Dr Schulz 

 

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Allgemeinmedizin
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.