Ich habe mir vor 3 Wochen den proximalen Humerus 4-fach gebrochen. Sportunfall. Erst nach der Entlassung aus dem Krankenhaus nach der OP wurde deutlich, dass keine der Schmerzmedikamente die ich zwischen Unfall und OP (Tilidin) und nach der OP (Opiatpumpe - was? jedenfalls kein Tilidin, Novaminsulfon) bekam gewirkt haben. Ich wurde nur totmuede davon. Eine Kombi von Ibuprofen 600 und Paracetamol 1000mg funzen halbwegs, aber meine Schmerzen sind noch zu stark. Tramabian 75/650 funzt, wenn auch erst nach rund 90 Minuten und die Wirkung haelt nur 3 Stunden an.
Da ich keine adequate Schmerztherapie habe und Hausarzt im Urlaub ist die Frage wie lange ich Tramadol nutzen kann. Ich nehme 1/2 Tablette (kein Unterschied zu einer ganzen), will spaeter heute probieren ob auch 1/3 oder 1/4 reicht.
Und wie hiermit weiter? Ich hatte noch nie starke Schmerzmittel gebraucht, und die fehlende Wirkung hat mich ueberrascht. Keine Drogen und Alkohol da ich seltsam reagiere. Ich habe Ehlers-Danlos. Scheinbar wirken bei rund 30% aller Leute mit EDS vor allem starke Schmerzmittel nur ganz kurz, oder ueberhaupt nicht. Oft scheint es einen Zusammenhang mit einer Stoerung in der Cytochrom P450 Supergruppe zu geben. Es kann auch zu Problemen nach der Narkose, wie auch bei den vorherigen 2 Narkosen (hier nur Paracetamol, war nicht in Deutschland). Einmalig ein kurzwirkendes Benzo vor Jahren wirkte rund 8 Stunden, und paradox, was 8 Stunden lang starke Unruhe und Agressivitaet bedeutete. Toll. Lohnt es sich hier nochmal mit dem Anesthesisten im Krankenhaus zu sprechen und die Narkose- und Schmerzmittelprobleme zu dokumentieren? Einen Humangenetiker aufsuchen? Meine Erfahrung im Krankenhaus war, dass Erkrankungen die keine Diagnose haben nicht aufgenommen und ignoriert wurden. Das moechte ich verhindern falls mal wieder noetig.

Wie lange Tramadol nehmen? Was wenn Schmerzmittel nicht wirken?
Kategorie: Allgemeinmedizin » Hausarzt | Expertenfrage
Antwort von Dr. Sabine Schulz
Hallo!
Es lohnt sich auf jeden Fall hier einmal mit einem Anaesthesisten/Schmerztherapeuten zu sprechen, damit Sie hier etwas an die Hand bekommen hinsichtlich eventueller zukünftiger Narkosen/Schmerztherapien. Zum jetzigen Problem, hier würde ich mit dem Hausarztvertreter besprechen, ob nicht ggf ein Tramadol-Retardpräparat mit etwas höherer Dosierung und längerer Wirkdauer sinnvoll wäre.
Gruss
Dr Schulz
Kommentar
Ganz lieben Dank fuer Ihre Antwort. So werde ich es tun. Leider sind alle Hausaerzte die nicht im Urlaub sind total ueberlaufen, und niemand kann mir helfen. Also werde ich wohl morgen Nachmittag den Notarztdienst im Krankenhaus belaestigen muessen. Ist bloede, aber geht nicht anders.
Antwort von Dr. Sabine Schulz
Hallo!
Ja, leider ist das im Moment schwierig., wünsche Ihnen gute Besserung,
Dr Schulz