Hallo liebes Expertenteam,
ich habe seit einiger Zeit Probleme mit Herzstolpern, welches phasenweise sehr wechselhaft auftritt.
Ich hatte letztes Jahr auch bereits die gängigen Untersuchungen (Ultraschall, EKG, Ergometrie) und mir wurde gesagt, dass ich mir um meine Pumpe keine Sorgen machen muss.
Habe über meinen Hausarzt auch letztes Jahr und auch Anfang dieses Jahr jeweils ein Langzeit-EKG gemacht. Es wurden jeweils Extrasystolen festgestellt (letztes Jahr 90x SVES, 2x VES. Dieses Jahr keine Angabe), ansonsten aber keinerlei Auffälligkeiten. An beiden Tagen habe ich die Extrasystolen quasi nicht gemerkt, jedoch habe ich insbesondere beim ersten Langzeit EKG auch keinerlei Fokus darauf gehabt.
Dies hat sich in der Zwischenzeit geändert und ich habe immer wieder einen starken Fokus auf die Extrasystolen. Daher nehme ich diese verstärkt war, erst wenn mehrere Tage in Folge mit wenig bis keinen ES folgen, verliere ich den Fokus langsam und spüre die ES dann auch nicht mehr, bis die nächste stärkere Episode kommt.
Mit den wechselhaften Phasen meine ich genau das. Teils über mehrere Wochen, nehme ich die ES quasi nicht wahr. Dann sind aber teils immer Tage dabei, wo ich diese verstärkt wahrnehme. An solchen Tagen nehme ich die ES dann immer wieder vereinzelt über den Tag hinweg wahr, vereinzelt auch beim Sport.
Dann gibt es aber auch vereinzelte Tage, wo ich insbesondere im Liegen auf der linken Seite, teils auch mehrere Extrasystolen in der Minute wahrnehme. Wenn ich dann aufstehe oder mich aufsetze, hört es dann auch auf und sobald ich mich hinlege, geht es wieder los mit Extrasystolen, teils auch in einem Rhythmus, dass kurzfristig jeder dritte Schlag eine ES ist. An ganz extremen Tagen merke ich dann auch mehrere ES beim Spazierengehen, wo ich sonst nie ES merke.
Zuletzt hatte ich solche Phasen verstärkt an Tagen, nachdem ich Alkohol getrunken habe. Nun ist mir klar, dass Alkohol solche ES auslösen kann, bis vor kurzem war das aber nach Alkohol nie der Fall.
Aufgrund der obigen Erläuterungen komme ich nun zu meinen Fragen:
1. Grundsätzlich ist mir klar, dass Extrasystolen bei gesundem Herzen ungefährlich sind und vermutlich - auch in der Form wie bei mir oben beschrieben - bei vielen Leuten vorkommen, nur dass diese es nicht wahrnehmen. Ist es denn definitiv so, dass bei organisch gesunden Herzen nichts passieren kann, auch bei komplizierteren Formen von ES und der Häufigkeit wie oben?
2. Gibt es irgendwelche Tipps, wie man besser damit umgehen kann? Tromcardin nehme ich schon, das hilft Mal mehr, mal weniger. Leider empfinde ich die ES - trotz der scheinbar nicht bestehenden Gefahr - als extrem unangenehm und gerate teils in ein Vermeidungsverhalten. Das heißt, dass ich keine Kaffee trinke, obwohl ich Lust habe oder lieber ungemütlich aufrecht auf dem Sofa sitze, statt mich entspannt hinzulegen.
3. Gibt es ggf. ein Merkmal, an den man erkennen kann, dass die ES vermutlich nicht mehr ungefährich sind, sondern krankheitsbedingt? Ggf. daran, dass diese dann den kompletten Tag mehrmals die Minute auftreten oder das diese beim Sport dauerhaft auftreten?
4. Können die ES auch lagebedingt und vor allem psychisch bedingt vorkommen? In diversen Situationen, z.B. nach dem Genuss von Kaffee oder beim liegen auf der linken Seite, warte ich quasi schon auf die Extrasystolen, kann dies ggf. Ein Faktor für das Auftreten sein? Und gibt es generell eine Erklärung dafür, warum die Häufigkeit von Extrasystolen phasenweise so variiert?
5. Sind einzelne Stolperer tatsächlich auch beim Sport in Ordnung? Wenn ich beim Sport einzelne ES merke, hemmt mich das nämlich immer ein wenig uns ich konzentriere mich mehr aufs Herz als auf den Sport
Entschuldigen Sie, dass es so umfangreich geworden ist. Ich bin mit meinen Sorgen auch in therapeutischer Behandlung, brauche aber nochmal eine theoretische Erklärung zu den oben genannten Themen, vor allem weil ich mir einen erneuten Arztbesuch sparen will.
Sie brauchen die Fragen auch nicht einzeln beantworten, eine zusammenfassende Antwort reicht vollkommen.
Danke schonmal!