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Verdacht auf dickes Blut

Kategorie: Allgemeinmedizin » Hausarzt | Expertenfrage

28.09.2014 | 10:47 Uhr

Guten Tag!

Ich mache mir mittlerweile große Sorgen um meinen Vater (geb. 27.7.1954 - 60 Jahre). Seit einigen Monaten hat er fallweise starke Schwindelattacken, die immer häufiger auftreten, die von einer Minute auf die andere plötzlich da sind. Er hat mittlerweile einen kompletten Check gemacht (war ok), auch ein MRT (war ok) und Belastungs-EKG (war ok), die Halsschlagader (Durchlauf) wurde geprüft (war ok) und auch der Blutbefund passt soweit, außer, dass dabei angehende Demenz festgestellt wurde. Zusätzlich hat er Probleme mit seiner Wirbelsäule (leichte Verkrümmung) er hat seit vielen vielen Jahren große Venenprobleme und hatte öfter schon offene Füsse (derzeit sind sie jedoch nicht offen!). Vor ca. 20 Jahren hatte er eine Venen-OP, wo ihm eine Vene gezogen wurde. 

Am Freitag, 26.9.2014 hatte er einen starken Schwindelanfall, schaffte es gerade noch, sich von meiner Mutter stützend auf einen Sessel zu setzen. Dabei hatte er ein Ohrrauschen und kalter Schweiss lief ihn über den Körper.

Heute, Sonntag, 28.9.2014 war der nächste Schwindelanfall, der jedoch nicht so stark verlief, wie am Freitag.

Ich erwähne hier auch (falls das von Interesse ist), dass er in den letzten Jahren auch vermehrt einen "Allergieschock" (ich weiß nicht, ob das so heißt) hatte. Er hat meistens im Garten gearbeitet und danach ging es ihm gar nicht gut. Es musste sogar einmal die Rettung kommen (zusammengefallen und nicht mehr ansprechbar) und er war auch 2x im Spital deswegen. Mit einer Allergiespritze bzw. -pulver bekam er das Problem wieder in den Griff. Mittlerweile hat er überall, wo er hingeht, seine Allergiespritze dabei. Er hat einen Allergietest gemacht, der jedoch o. B. verlief (einzig, seine Pflasterallergie, die er schon lange hat).

 

Jetzt schreibe ich Ihnen noch die Medikamente auf, die er zur Zeit einnimmt:

* alle 2-3 Tage Magnosol zum Auflösen (hat er früher tgl. genommen) - Einnahme in der Früh

* Metopolosuccinat stada 47,5 mg (Blutdruck) - Einnahme 1/2 Tbl. in der Früh (seit 1 Jahr)

* Amlodebene 5 mg (Blutdruck) - Einnahme 1 Tbl. in der Früh

* Tebofortan 40 mg (Durchblutung) - Einnahme 1 Tbl. in der Früh und 1 Tbl. am abend

* Venoruton zum Auflösen 1000 mg (Venen) - Einnahme 1x in der Früh

* ASS-ratiopharm 100 mg (Blutverdünnung) - Einnahme 1x zu mittag

* Lisinopril ratiopharm 10 mg - Einnahme 1x am abend

* Simvastatin ratiopharm 20 mg (Cholesterin) - Einnahme 1x/Woche am abend

 

Bitte um Information, ob man die o. a. Medikamente kombinieren kann. Mein Opa starb lt. Spital damals angeblich durch die falsche Einstellung seiner Medikamente... Man hätte einige nicht kombinieren dürfen... Ich kann das nur so wiedergeben, wie es die Ärzte im Spital gesagt haben...

 

Ich bin kein Arzt, aber für mich wäre es logisch, wenn sein Problem/die Ursache von dem Ganzen - dickes Blut ist... (wobei er ja Blutverdünnungsmittel nimmt...) Kann es sein, dass sein Blut schuld an den Symptomen wie Schwindel und Demenz ist? Ich kann mir vorstellen, dass das Blut nicht mehr ausreichend zum Gehirn kommt... Auch seine Venenprobleme in seinen Beinen würden glaube ich dafür sprechen...  Wir machen uns schon Gedanken und können es nicht verstehen, dass diverse Ärzte nicht den Grund für seine Leiden herausfinden können...

Was könnte Ihrer Meinung nach noch schuld an seinen Problemen sein?

 

Bitte helfen Sie uns weiter - wir sind für jeden Rat sehr dankbar. 

 

Vielen Dank und mit lieben Grüßen,

Renate D.


28.09.2014 10:55 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Dr. Sabine Schulz
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29.09.2014, 12:12 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo Renate,

aus der Ferne ist leider eine ausreichende Beurteilung oder Diagnosestellung nicht möglich.Grundsätzlich kann man die Medikamente, die Ihr Vater erhaelt, kombinieren. Da aber mehrere den Blutdruck senken, sollte dieser regelmässig kontrolliert werden, um auszuschliessen dass der Blutdruck zu sehr absinkt, dies kann auch Schwindel verursachen. Schwindelattacken können unterschiedliche Ursachen haben, auch Verspannungen der Halswirbelsäule oder Probleme mit dem Innenohr (dort liegt das Gleichgewichtsorgan) können eine Rolle spielen.  Eine Blutuntersuchung ist ja sicherlich gemacht worden, Hinweise auf 'zu dickes Blut bzw erhöhten Hämatokrit haette man da gesehen. Durchblutungsstörungen der hirnversorgenden Blutgefässe sind ja auch ausgeschlossen durch die Untersuchung der Halsschlagadern.Zunächst würde ich daher einmal regelmässige Blutdruckmessungen durchführen,

Gruss

Dr Schulz

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29.09.2014, 21:48 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz!

 

Vielen Dank für Ihre rasche Antwort und die Information, dass man die Medikamente, die mein Vater nimmt, kombinieren kann!

 

Leider habe ich vergessen zu erwähnen, dass mein Vater letzten Freitag, wo der Schwindelanfall sehr heftig war, mit Hilfe meiner Mutter sofort (wie er dann gesessen ist) Blutdruck gemessen hat - dieser war einwandfrei... Sie haben deshalb gleich den Blutdruck gemessen, weil sie selbst mittlerweile nach dem Ausschlussverfahren arbeiten, um den Ärzten Fakten am Tisch legen zu können, damit die sich auch leichter tun...

 

Ich werde ihm mitteilen, dass er seine HWS und seine Ohren durchchecken lassen soll.

 

Ich habe mich jedoch in der Zwischenzeit auch wieder im Internet und bei Leuten weiterinformiert und habe eine Dame getroffen, die ich gut kenne, bei der Borreliose lange Zeit unbemerkt blieb. Sie hat auch seit längerem Schwindelanfälle, die relativ häufig sind. Das ist jetzt nur eine Theorie, aber würden Sie meinem Vater raten, bei der nächsten Blutuntersuchung auf Borrelien zu testen? Im Internet steht zu dem Thema auch, dass (zwar selten, aber doch) eine Schädigung des Gehirns mit Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit etc. entstehen kann. Das könnte doch für die Demenz im Anfangstadion sprechen, oder?

Zusätzlich steht dort auch noch, dass als Spätfolge eine Acrodermatitis chronica atrophicans entstehen kann. Mein Vater hat diese dunkelroten, teilweise geschwollenen und entzündeten Stellen auf seinen Beinen, sowie papierdünne Haut, wobei ich nicht sagen kann, ob das an seinem Venenproblem liegt und der teilweisen offenen Füße...

Ebenfalls steht dort etwas über Arthritis und das häufig das Kniegelenk betroffen ist. Und wieder sehe ich eine Übereinstimmung. Mein Vater hat sich die letzten Jahre ein paar Mal eine Spritzentherapie im Knie verschreiben lassen und ging zusätzlich zur physikalischen Therapie deswegen. Es war dann kurzfristig wieder besser, aber die Schmerzen/das Problem kam nach gewisser Zeit wieder zurück...

Normalerweise überlassen wir das Denken und Handeln den Ärzten und forschen nicht eigenhändig im Internet herum, aber ich hoffe, dass Sie verstehen können, dass wir es nicht verstehen und akzeptieren können, dass diverse Ärzte keine Ursache finden können und dass diverse Tests mehr oder weniger positiv verlaufen und trotzdem das Problem nicht lösen...

 

Ich bitte Sie daher noch um Ihre Meinung zum Thema Borreliose.

Kann man im Fall einer Borreliose diese behandeln und heilen? Oder muss man mit bleibenden Schäden rechnen?

 

Vielen Dank und beste Grüße,

Renate D.

 

 

Dr. Sabine Schulz
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30.09.2014, 12:07 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

je länger die Borreliose besteht, desto schwieriger wird die Behandlung bzw die Heilung. Ob Ihr Vater überhaupt jemals Kontakt mit Borrelien hatte, lässt sich anhand von einer Blutuntersuchung feststellen,

Gruss

Dr Schulz

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