Guten Tag!
Ich habe eine Frage betreffend meine Erfahrung bei einer kürzlichen Blutabnahme:
Dabei war ich in einem Labor, in dem ich schon öfter war und in dem normalerweise stets sauber gearbeitet wird. Diesmal bin ich aber wohl an eine Aushilfe oder neue Mitarbeiterin geraten. Diese hat sich vor der Blutabnahme die Hände desinfiziert (was eher alibihalber als wirksam stattgefunden hat, ich aber nicht weiter schlimm finde), keine Handschuhe angezogen (was ja nach dem Händedesinfizieren auch okay ist) und auch eine noch verpackte Nadel/Kanüle verwendet.
Allerdings hat sie vor dem Stechen meinen Arm mit einem Tupfer "desinfiziert", welcher schon auf dem Tisch gelegen hatte, als ich in die Kabine gekommen bin und dessen Oberseite bereits stark verfärbt/verschmutzt war, so wie wenn man etwas feuchtes etliche Male mit schmutzigen Fingern angreift. Mit der Unterseite des Tupfers hat sie die Stichstelle "desinfiziert" (ohne den Tupfer zuvor noch mit Desinfektionsmittel zu besprühen, aber er hat sich feucht angefühlt, war also wohl schon damit getränkt). Nach Verwendung hat sie ihn wieder genau so auf den Tisch gelegt, wie er auch zuvor dagelegen hatte. Aufgrung der Umstände habe ich die starke Vermutung, dass sie diesen schon für einige Patienten vor mir zur "Desinfektion" der Haut verwendet hat.
Gehen wir davon aus, dass der Tupfer bereits etliche Male verwendet worden war, wie groß ist dann die Gefahr, dass ich dadurch mit irgendetwas infiziert worden bin?
Falls sich auf dem Tupfer das Blut anderer Patienten befunden hat und es vor dem Stich auf meinem Arm in geringer Menge verteilt wurde, kann ich mich dadurch mit Viren wie HIV, Hep. C etc. oder dem Syphilis-Bakterium angesteckt haben oder wäre dafür eine größere Menge an infektiösem Material notwendig?
Macht es Sinn, aufgrund des Vorfalls in einigen Wochen oder Monaten auf bestimmte Infektionen hin zu testen (wenn ja, welche)?
Danke für Ihre Einschätzung!