Guten Tag,
ich habe eine Frage zu meinen ständigen Räusperzwang. Ich habe seit 10 Jahren einen ständigen Räusperzwang, mit Fremdkörpergefühl in den Bronchien bzw. im Hals und das täglich. An manchen Tagen, wenn ich den Fehler gemacht habe und zuviel geraucht und getrunken habe, ist es so schlimm das ich kaum Luft bekomme und mich wirklich alle 10 Sekunden räuspern muss. Ich übertreibe nicht wenn ich sage, dass ich mich an manchen Tagen etwa tausend mal räuspern muss.
Ich muss eigendlich nie richtig Husten und das hilft auch nur selten, falls es überhaupt mal möglich ist, nur ein leichtes Räusper, indem ich beim ausatmen einen Luftdruck auf die Bronchien ausübe und dadruch ein "knackendes Geräusch" entsteht, was dann kurz hilft und das Gefühl einer Sekretlösung in den Bronchien auslöst und normales Atmen für wenige Sekunden ermöglicht. Mit den Ohren habe ich auch etwas ähnliches, ein ständiges Knacken, dass ich auch bewusst auslösen kann und dadruch ist es dann für kurze Zeit besser.
Ich war vor einigen Jahren, als die Beschwerden noch schwächer waren, schon bei verschiedenen Internisten, Pneumologen und HNO Ärzten und es wurden diversere Untersuchen durchgeführt, aber nichts besonderes festgestellt.
Da ich auch öfters Sodbrennen hatte, wurde auch eine Magenspiegelung durchgeführt, bei der sich dann eine leichte Gastritis zeigte. Ich nahm einige Zeit Protonenpumpenhemmer, was aber nicht wirklich half.
Ich verlor das Vertrauen in die Ärzte, fühlte mich nicht ernstgenommen.
Ich hatte mich schon fast mit den Beschwerden abgefunden, doch es wurde von Monat zu Monat schlimmer und ich verbrachte Tagelang im Internet, um selber eine Ursache und eine Lösung zu finden.
Meiner Meinung nach liegen die Beschwerden, zumindest zu einem großen Teil, an einer Reflux Erkrankung mit einer Störung des Verschlusses zwischen Speise- und Luftröhre.
Ich hatte über Jahre Magensäure und Säurehaltige Luft aus dem Magen in die Atemwege bekommen. Alles machte plötzlich einen Sinn. Der verstärkte Räusperzwang nach Mahlzeiten, besonders nach süßen oder fetten Essen und nachts wenn ich im Bett lag, verstärkte den Reflux und dadurch die Atembeschwerden. Ich hatte komischerweise selten Sodbrennen und auch keinen starken, dem hatte ich bisher kaum Aufmerksamkeit geschenkt und auch kein Arzt.
Ich konnte mich auch nie bei einem Arzt richtig verständlich machen, bzw. waren Artzbesuche für mich immer mehr eine kaum zu überwindene Aufgabe. Wegen einer steigeden schweren Depression und soziale Phobie, worauf ich gleich noch zu sprechen komme (entschuldigen Sie bitte diese überaus lange "Frage", aber schreiben fällt mir soviel leichter als reden).
Durch die psychischen Probleme überhaupt mal das Haus verlassen zu wollen oder zu können, liegen die letzten größeren ärztlichen Untersuchungen, wie Magenspieglung und Röntgenbilder usw, auch Jahre zurück und ich hatte auch falls ich es geschafft hatte einen Arzt auf zu suchen, nicht die Möglichkeit ihm verständlich zu machen wie schlecht es mir wirklich geht.
Meine Atemnot, die oft fast zu einem Notarztanruf geführt haben und das tausendfache Räuspern täglich und die Angst vor Speisröhrenkrebs oder ähnliches, durch den jahrelangen Reflux.
Ich habe dann versucht mich selbst zu behandeln, mit Medikamenten wie Pantoprazol, Bronchicum, ACC Akut usw. und habe mir eingeredet das ein Arzt wohl auch nicht mehr machen könnte und hatte wohl Angst vor einer ernsthaften Diagnose und bei der letzten standart Untersuching, wie Lunge abhören usw. vor ein paar Monaten, oder waren das doch schon Jahre? ist dem Arzt auch nichts aufgefallen.
Ist vielleicht alles nur psychosomatisch? Oder halten Sie es für wahrscheinlich, dass Reflux extreme Atemnot und tausendfaches Räuspern, ein beklemmendes Gefühl und fast Fieberartige Zustände auslösen kann? Eine zusätzliche oder dadruch ausgelöste chronische Bronchitis halte ich auch für wahrscheinlich.
Ich danke Ihnen jetzt schon einnmal, falls Sie diesen extrem langen Text halbwegs aufmerksam gelesen haben sollten. Ich weiß Sie wollen keine Ferndiagnose stellen und werden mir raten, schnell einen Arzt aufzusuchen und alle möglichen Untersuchungen zu machen. Ich weiß auch das Nikotin und Alkohol vermieden werden sollte und die Ernährung umgestellt usw. Doch es ist die Frage ob ich es überhaupt schaffe demnächst einen Arzt aufzusuchen und ihm ehrlich zu berichten.
Haben Sie vielleicht Tipps bzgl. Medikamente oder Hausmittel gegen diese Beschwerden?
Was es auch nicht einfacher macht ist, dass ich mein Antidepressivum vor 2-3 Monaten abgesetzt habe, von heute auf morgen und extreme Nebenwirkungen wie eine Grippe hatte. Nach 3 Jahren 40mg Citalopram ohne ausschleichen war ein großer Fehler und ohne viel Alkohol oder andere Drogen, wie z.B.: Benzos, ist schlafen oder ein Kontakt zu anderen Menschen kaum möglich. Sind diese extremen Nebenwirkungen selbst 2-3 Monate später normal? Ich meine hauptsächlich die körperlichen, wie Entzugserscheinungen (fieberartige Schübe, extreme Unruhe mit "restless leg syndrome", Schweißausbrüche usw), das sollte bei dem Medikament ja eigendlich nicht der Fall sein, dass man davon richtige Entzugserscheingen bekommt oder kommt das schon von den Drogen, mit denen ich gegen die Schlaflosigkeit, durch die Unruhe und den verhassten Räusperzwang gekämpft hab? Das waren meine 2 "kurzen" Fragen und ja ich weiß, das kann nur ein Arztbesuch klären oder auch nicht, wie ich oft genug festgestellt habe.
Ich bin für Tipps und theoretisch mögliche Krankheitsbilder und Behandlugsmöglichkeiten dankbar, werde diese aber natürlich nicht allzu ernst nehmen, da eine richtige Ferndiagnose nicht möglich bzw. nicht erlaubt ist, sondern dient mir nur als theoretische Informationsquelle.
Danke, falls sich jemand die Mühe gemacht hat den ganzen Kram zu lesen oder sogar zu antworten.
Gruß,
sebbo.