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Proteinurie

Kategorie: Allgemeinmedizin » Hausarzt | Expertenfrage

15.08.2022 | 21:03 Uhr

Hallo,

wie lange kann man mit einer Proteinurie von 3000-4000 mg auskommen, ohne dass es Komplikationen gibt? Die GFR und Kreatinin sind normal. Das Albumin im Serum ist auch normal. Ödeme sind kaum vorhanden....Also noch kein Vollbild eines nephrotischen Syndroms.

Kann man das über Monate so lassen oder kann die Niere da trotzdem einen Schaden nehmen? 

Therapie ist bisher nur Tabletten gegen Bluthochdruck und Blutfettsenker. 

Muss man das erst behandeln, wenn es komplett nephrotisch ist mit Ödemen und niedrigen Albuminwerten? Also verstehe ich das richtig, dass ein nephrotisches Syndrom erst wirklich zu dauerhaften Schäden führt oder kann das vorher auch schon der Fall sein....?

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Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
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16.08.2022, 17:40 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Man muss natürlich immer die zugrundeliegende Erkrankung behandeln um ein Fortschreiten der Grunderkrankung und der Proteinurie zu verhindern. Eine Proteinurie wiederum kann selbst zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion beitragen, die Verläufe sind da aber sehr unterschiedlich. Was ist denn Ursache der ausgeprägten Proteinurie?

Gruss

Dr Schulz   

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17.08.2022, 08:32 Uhr
Kommentar

Hallo,

die Ursache ist eine Autoimmunerkrankung (membran. GN). Ich hatte auch schon Rituximab bekommen, ist aber nun schon 2 Jahre her. Nun war ich nochmal beim Arzt die Proteinurie ist auf fast 5000 mg/g Krea gestiegen. 

Ich hatte den Eindruck, dass der Arzt diesmal nicht so ran will an Rituximab usw. Er hatte mir gesagt, dass ich dann eine Immunantwort für mind. 9 Monate vergessen könnte. Wir hatten auch das Thema impfen besprochen. Meinte ich soll mich mit dem angepassten Corona-Impfstoff impfen lassen, wenn verfügbar.  4x geimpft bin ich schon seit Februar. Also wäre das Nr. 5. Bisher hatte ich noch kein Corona. Grippe-Impfung soll ich auch nehmen. Pneumokokken habe ich schon. 

Ich habe das Gefühl gehabt, dass er es rauszögern möchte, generell, nicht nur wegen der Impfungen. Diesmal ist er sehr zurückhaltend. 

Meine Hausärztin war voll darauf aus, dass sie mich zum Facharzt schickt und ich wieder eine Infusion oder was anderes bekomme....

Daher verunsichert mich die Situation....

 

 

Dr. Sabine Schulz
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17.08.2022, 16:54 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Das kann ich gut verstehen, dass Sie verunsichert sind. Es ist aber in jedem Fall richtig, die Situation vom Facharzt, welcher Erfahrung mit Rituximab hat, beurteilen zu lassen. 

Gruss

Dr Schulz

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18.08.2022, 16:49 Uhr
Kommentar

Hallo,

ich habe gerade die neue Empfehlung der Stiko gelesen, die soeben herausgekommen ist. Hierin wird benannt, dass alle Personen ab 5 Jahre mit Grunderkrankungen eine 4. Impfstoffdosis bekommen sollen. Also wären jetzt auch definitiv Leute mit Hashimoto, Gerinnungsstörungen, Asthma und Bluthochdruck dran? 

Es steht weiter drin, dass man nicht auf die angepassten Impfstoffe warten soll. Ja, wartet man oder nicht, sollen diese nicht doch schon im September / Oktober rauskommen? Man kann sich ja nicht die 4. Impfung holen und dann kommt einen Monat später der angepasste Impfstoff raus, das wäre ja dann auch blöd. 

Dann steht noch Folgendes drin: 

"Für Personen, die bereits 4 immunologische Ereignisse hatten, wird vorerst keine weitere Auffrischimpfung empfohlen. Bei besonders gefährdeten Personen (z.B. Hochbetagte) kann es aufgrund einer nachlassenden Leistungsfähigkeit des Immunsystems (Immunoseneszenz) sinnvoll sein, nach dem 4. Ereignis (z.B. 2. Auffrischimpfung) noch eine weitere Impfstoffdosis zu verabreichen. Die Indikation sollte unter Berücksichtigung des Gesundheitszustands und der Gefährdung individuell getroffen werden."

D.h. für mich, dass Personen mit 3 Impfungen + Infektion oder 4 Impfungen keine Impfung vorerst erhalten. Haben wir jetzt was falsch gemacht, denn meine Mutter Ü70 und CLL ohne Krebstherapie haben im Februar schon die 4. Impfung bekommen und würden somit in Herbst/Winter gehen ohne eine weitere Impfung? Bisher waren wir nicht infiziert. 

Bei mir ist es so, wie soll ich mich verhalten, wenn der Nephrologe die Rituximab-Infusion nicht mehr rauszögern kann, weil die Proteinurie weiter steigend ist und irgendwann die Grenze zum nicht machbaren erreicht ist? Er meinte ja zu mir ich soll mich mit dem angepassten Impfstoff impfen lassen...Den scheint es ja nicht zu geben bisher und eine 4. Impfung habe ich schon.....Höchstens könnte man dann sicherheitshalber unter dem letzten genannten Satz noch verstehen, dass man eine 5. Impfung geben könnte? 

Insgesamt habe ich Bedenken, dass wir nun Monatelang nicht mehr "frisch geimpft sind" und so über Herbst/Winter kommen müssen......

Dr. Sabine Schulz
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18.08.2022, 23:12 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo,

ich würde nicht sagen, dass Sie da etwas falsch gemacht haben, mit der 4. Impfung in Februar. Die Impfung schützt ja trotzdem weiter gegen einen schweren Verlauf. Wann die angepasste Impfung kommt, steht leider immer noch nicht fest, in England ist aber bereits ein angepasster Omikronimpfstoff  von Moderna zugelassen,

Gruss

Dr Schulz  

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19.08.2022, 08:27 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

bisher haben wir noch kein Corona gehabt. Allerdings gehen wir noch immer zum Einkaufen mit FFP2-Maske, genauso ÖPNV, Treffen meistens im Garten, Restaurant draußen und um die Uhrzeit wo es nicht so stark besucht ist usw....anosnten gut gelüftet Räume und wir testen vorher. 

Wir sind uns da unsicher, ob man sich mit Absicht infizieren sollte, so hat man die 3 oder 4 Impfungen und eine Infektion. Allerdings hatten wir immer bedenken, ob es trotzdem zu Heikel ist mit einer Krebspatientin (CLL) über 70 usw. 

In meinem Fall hatte der Arzt gemeint, dass jede Infektion meine Werte Achterbahn fahren lassen kann. Das war der Grund, dass  wir weiter trotzdem vorsichtig sind, obwohl man ja nun mittlerweile von anderen Personen als "Witzfigur" ausgelacht wird. 

Sind wir da zu übervorsichtig? Ich dachte immer so für mich, dass wir einschließlich Herbst und Winter noch abwarten, so weit ich verstanden habe ist es noch nicht endemisch, oder? 

Dr. Sabine Schulz
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20.08.2022, 16:37 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo,

eine absichtliche Infizierung ist nicht notwendig und vor allem nicht empfehlenswert, es handelt sich letztlich ja um eine Krankheit. Dass Sie allerdings weiter vorsichtig sind, ist durchaus empfehlenswert. Auch wenn eine schwere Erkrankung unwahrscheinlich ist , ist es besser vorsichtig zu sein. Würde ich immer Patienten mit schweren Vorerkrankungen empfehlen! Wie es mit Corona weitergeht, wissen wir alle leider nicht, aber eine Herdenimmunität wird es leider bei Corona nicht geben,

viele Grüsse

Dr Schulz 

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