Hallo Lifeline-Team,
Ich leide seit ca. März / April letzen Jahres, 2021, an innerer Unruhe und Nervosität ohne äußere erkennbare Ursache.
Die innere Unruhe kam sehr langsam und schleichend, entwickelte sich nicht über Nacht.
Vor allem morgens und vormittags ist die Unruhe stark ausgeprägt, über Nachmittag und Abend lässt sie meistens nach und geht praktisch weg, außer an besonders schlechten Tagen.
Über die Zeit wurde es insgesamt schlimmer und ich habe immer wieder regelrechte "Anfälle" - insofern man das so nennen kann - von heftiger Gereiztheit und Aggressivität.
In diesen Anfällen verliere ich die Kontrolle über meine Gedanken und Gefühle fast vollständig. Ich bin so aggressiv, wie gesagt ohne äußeren Auslöser oder ohne dass etwas passiert wäre (!), dass ich am liebsten jemanden verletzen würde und ich habe Angst, dass es noch so weit ausartet, wenn ich mir nicht weiter zu helfen weiß.
Diese Anfälle entwickelten sich ebenfalls über die Zeit, und deren Häufigkeit und Intensität nahmen über den Verlauf zu. Hatte ich anfänglich noch einen "Anfall" einmal pro Woche mittelstark, habe ich momentan zwischen 3-8 heftige Anfälle in der Woche, manchmal mehrmals täglich.
Es ist manchmal so schlimm, dass ich meinen Kopf gegen die Wand schlagen oder meine Arme verletzen muss, damit das unaushaltbare Gefühl aufhört.
Es fühlt sich so an, als würde es mich zerreißen. Meine Gedanken schießen in alle Richtungen, so schnell, dass ich keinen fassen oder stoppen kann.
Wie gesagt habe ich darauf geachtet, ob es einen äußeren Auslöser geben könnte: Über mehrere Wochen und Monate habe ich so gut wie exakt das Gleiche getan, gegessen, gedacht, gesagt, etc..
Dennoch kommen die Anfälle willkürlich und zufällig.
Ich habe zusätzlich schon länger eine Verdachtsdiagnose auf ME / CFS, wobei das vegetative Nervensystem massiv gestört ist. Könnte es damit irgendetwas zu tun haben? Welchen Einfluss hat das vegetative Nervensystem auf die Stimmung?
Kann es evtl. auch sein, dass sich im Laufe meiner Krankheitsphase eine Depression o.ä. entwickelt hat? Und wenn ja, kann es sein dass die beschriebenen Anfälle entstehen können, auch wenn man an nichts Bestimmtes denkt?
Weil normalerweise ist es ja so, dass an einen Gedanken ein bestimmtes Gefühl geknüpft ist, z.B. denkt man an eine Freundschaft und fühlt sich fröhlicher oder an den Tod eines Geliebten, dann fühlt man sich traurig.
Die Anfälle allerdings treten ohne diese Gedanken auf, sie kommen wie geschrieben völlig zufällig.
Es fühlt sich an als ob ich den Verstand verlieren und verrückt werden würde. Deswegen bitte ich dringend um Hilfe oder Ideen!
Herzlichen Dank für eine Rückmeldung!
LG, Jay
