Leukozyten erhöht und 38 Grad Fieber

Hallo!

Meist weist eine deutliche Erhöhung der Leukocyten mit Fieber auf eine (bakterielle) Entzündung hin, hier kommen alle möglichen Organe in Frage, bei Halsschmerzen vor allem Entzündungen des Mund-Rachenraums oder der Mandeln. Aber auch viele andere Organe können sich entzünden z.B. Zähne, Blase/Niere, Darm, Lunge etc. Meist ist hier jedoch auch das CRP erhöht. Tumore oder Lymphome bzw  Knochenmarkserkrankungen kommen ebenfalls in Frage, sind aber deutlich seltener. Leider ist aus der Ferne kein Auschluss oder eine Diagnosestellung möglich. Ihr Arzt hat Sie sicherlich untersucht und auch abgehört, war da alles in Ordnung? 

Gruss

Dr Schulz

Es sind nicht wirklich Halsschmerzen sondern hatte nur etwas leichtes Halskratzen was jetzt auch weg ist. Momentan nur 38Grad Fieber sonst nichts. Lunge wurde abgehört war lt. Arzt frei und Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen habe ich auch nicht. Habe vorhin auch die Bestätigung bekommen, dass mein Coronatest negativ ist. Ich mache mir nun grosse Sorgen, da das CRP ja nicht erhöht ist und ich keine weiteren Symptome ausser Fieber habe denke ich direkt an Krebs. Ich soll morgen früh zur erneuten Blutabnahme vorbeischauen.

Hallo nochmal,

Laborwerte sind immer nur ein Baustein in der medizinischen Diagnostik. Um eine Diagnose zu finden oder Erkrankungen auszuschliessen gehören z.B. auch die gründliche körperliche Untersuchung und ggf weitere apparative Untersuchungen dazu. Leichte Abweichungen im Differentialblutbild wie bei Ihren Lymphocyten und Monocyten sind relativ häufig und gibt es auch manchmal bei Gesunden. Würde empfehlen, dass man weiter nach den Ursachen für die erhöhte Temperatur und Leukocytose forscht, und zunächst z.B. die Lunge röntgt und eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums durchführt. Verstehe Ihre Sorge, aber wie gesagt, leider ist eine ausreichende Einschätzung aus der Ferne nicht möglich, würde aber nicht gleich an das Schlimmste denken!

Gruss

Dr Schulz

Wie ist es denn zu bewerten, dass die Leukos nach 2-3 Tagen wieder etwas gesunken sind? Mein Hausarzt ist der Meinung dass das bei Leukämie weiter ansteigen würde und es sich um Werte ab 20 handeln würde. Habe mich dennoch zum Hämatologen überweisen lassen. Eine Frage habe ich noch zur Fiebermessmethode? Ich habe mit dem Infrarotthermometer an der Stirn andere Werte, am Ohr andere Werte und rektal andere Werte. Welche ist denn nun die richtige Temperatur? Was ist die genaueste Messung?

Hallo!

Sorry, wollte Sie natürlich auf keinen Fall verunsichern. Ein Besuch beim Hämatologen kann helfen, da ja - falls ich Sie richtig verstanden habe- ein deutlicher Leidensdruck durch Angst vor z.B. einer Leukämie besteht. Ein Infekt war ja auch meine Vermutung! 

Gruss

Dr Schulz

Hallo Dr.Schulz, wie Sie wissen habe ich ja Fieber ohne Symptome seit letzten Dienstag. Die Blutergebnisse zeigten bis gestern noch keine bakteriellen Entzündungswerte nur eben die erhöhten Leukozyten. Sowohl am Freitag als auch gestern Abend noch im Krankenhaus wurden Urinproben genommen, die unauffällig waren. Jetzt vorhin also am 7.Tag des Fiebers ohne Symptome habe ich das zweite Mal heute schon beim Wasserlassen ein stechenden Schmerz verspürt. Kann das möglich sein? Also kann man zuerst Fieber bekommen und der Harnwegsinfekt macht sich dann eine Woche später bemerkbar? Wie gesagt CRP war bis gestern noch die ganze Zeit normal und die abgegebenen Urinproben auch? Ist jetzt das Stechen im Urin von heute nun ein blöder Zufall oder könnte man durchaus denken, dass das Fieber und die erhöhten Leukozyten mit diesem erst nach 1 Woche ausgebrütetem Harnwegsinfekt in Verbindung stehen? Dass man das quasi später "ausgebrütet" hat? Können zuerst die Leukos steigen wenn auch mit sinkender Tendenz (Mittwoch waren sie bei 14,6 Samstag 12,1 und heute bei 10,5) und dann erst 1 Woche später die Blasenentzündung ausbrechen also meine damit so zeitlich versetzt? Das würde ja dann Einiges erklären...und ich wäre soo erleichtert...  

Hallo!

Wenn keine Hinweise auf eine Entzündung bestehen, würde ich abklären lassen, ob nicht z.B. eine Autoimmunerkrankung (z.b. Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis) vorliegen könnte oder eine wiederkehrende allergische Reaktion. Hier wären ein Rheumatologe bzw ein Allergologe die richtigen Ansprechpartner. Würde zur weiteren Abklärung ggf weitere Laborwerte wie z.B. eine Elektrophorese und den Rheumafaktor bzw Antinukleäre Antikörper bestimmen lassen,

Gruss

Dr Schulz 

Hallo Dr.Schulz, die ANA Antikörper wurden letztes Jahr im Juli im Rahmen der Kinderwunschbehandlung mal bestimmt. In einem Referenzbereich von 1:<100 hatte ich damals einen Wert von 1:100 Titer; ist der Wert so in Ordnung gewesen? Die anderen von Ihnen genannten Werte werde ich auf jeden Fall bestimmen lassen; muss ich hierfür zu einem Rheumatologen? Vielen Dank.