Hallo Frau Schulz,
ich melde mich mal wieder zum Thema Extrasytolen. Grundsätzlich habe ich mittlerweile verstanden, dass diese ungefährlich sind, sofern - wie bei mir der Fall - die Untersuchungen wie Langzeit-EKG, Echo und Ergometrie unauffällig sind. Soweit so gut.
Bei mir ist mehr oder weniger das Problem, dass die Extrasystolen so unregelmäßig und in so unterschiedlichem Umfang vorkommen, dass ein Gewöhnungseffekt schwer fällt.
Aktuell ist es z.B. so, dass ich über mehrere Wochen, sogar ungefähr einen Monat, nahezu keine Extrasystolen gespürt habe. Lediglich ab und an mal vereinzelt, aber das waren wirklich Ausnahmen.
Am vorgestrigen Abend war es dann so, dass ich abends auf dem Sofa mal wieder etwas stärker Extrasystolen gespürt habe. Wie immer in einem solchen Fall, habe ich in der Folge dann automatisch auch wieder mehr in mich hineingehorcht und war stärker darauf fokussiert - wodurch ich natürlich auch gestern und heute Extrasystolen gespürt habe.
Früher war es in Phasen von Extrasystolen meistens so, dass ich auch tagsüber dann regelmäßig einzelne ES gespürt habe. In den letzten drei Tagen war es anders. Tagsüber und während der Arbeit - teils wohl auch durch die Ablenkung - habe ich fast keine Extrasystolen gespürt. Sobald ich mich aber abends auf das Sofa lege, geht es direkt nachdem ich liege los und das dann auch in stärkerem Maße als ich es sonst kannte.
Direkt nach dem Hinlegen kommt es dann meistens dazu, dass ich direkt drei oder vier Extrasystolen innerhalb von 20 Schlägen habe, teils auch im Muster ES - normaler Schlag - ES usw. Auch kommt es abends auf dem Sofa vor, dass ich mehrere Minuten am Stück 1-3 ES pro Minute habe, irgendwann wird es dann besser und ich habe erstmal einige Zeit Ruhe.
Nun zu meinen Fragen:
1. Lässt sich irgendwie begründen, warum die ES immer über verschiedene ZEiträume und in so unterschiedlichem Umfang auftreten? Sicherlich ist es so, dass ich durch die Erwarungsangst, die damit verbundene Anspannung die Selbstfokussierung die Sache nicht besser mache, aber ist es ggf. schon damit begründet?
2. Wie oben beschrieben kann ich mich aufgrund des unregelmäßigem Auftretens der ES nicht richtig dran gewöhnen. Gibt es hier ggf. iwelche Tipps oder dergleichen? Und auch wenn ich es eigentlich weiß, aber ES können bei strukturell gesundem Herzen nicht in Kammerflimmern o.ä. übergehen, korrekt? Es fülht sich einfach immer so unangenehm an.Und sind auch kurzfristig viele ES in einer Minute unbedenklich?
3. Gibt es ggf. eine Erklärung dafür, dass die ES bei mir in so verstärktem Maße vor allem abends im Liegen und Sitzen (mit anlehnen) auf dem Sofa stattfinden? Sobald ich mich im Sitzen vorlehne oder aufstehe, wird es direkt besser.
4. Können Sie aus Ihrer Erfahrung in Ihrer Praxis/Ihrem Berufsalltag einen groben Schätzwert angeben, wieviele ES durchschnittlich in einem Langzeit.-EKG registriert werden? Ich hatte in meinem letzten Langzeit-EKG knapp 90, da hieß es das sei nichts. Wenn ich aber Erfahrungsberichte in diversen Iternetforen lese, liegen die meisten eher im Bereich 0-20, sodass es mir scheint, dass ich den Eindruck habe, dass ich deutlich über dem Durchschnitt liege.
Vielen lieben Dank im Voraus und viele Grüße