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Diabetes Risiko durch Direktsaft?

Kategorie: Allgemeinmedizin » Hausarzt | Expertenfrage

06.07.2022 | 06:37 Uhr

Guten Morgen. Ich hatte vor 3 Monaten eine Blutabnahme und mein Blutzuckerwert lag nüchtern bei 77. Ein sehr guter Wert also. Seitdem habe ich auch nach wie vor gesund gelebt mit viel Bewegung und grossteils auch gesunder Ernährung. Allerdings hatte ich die letzten etwas mehr als 2 Monate die schlechte Angewohnheit entwickelt meine Orangen und Apfelsäfte besonders als Durstlöscher zu verwenden sodass ich am Tag oft ungefähr 1 Liter davon getrunken habe. Jetzt mache ich mir Sorgen dass ich in dieser Zeit villeicht einen Diabetes oder zumindest Prädiabetes entwickelt habe. Ich muss allerdings dazu sagen dass es zumindest Direktsaft aus dem Bioladen war und kein zusätzliches Zucker enthält. Frukrose enthält es aber natürlich. Oft bin ich am selben Tag noch spazieren gegangen und habe den Zucker wahrscheinlich noch mehr oder weniger abgebaut. Nur an vereinzelten Tagen habe ich noch vor dem Schlafen gehen zu Mandeln und Orangen Orangensaft getrunken und an 2 oder 3 Tagen habe ich auch eine 1 Liter Cola und an einem andern Tag eine 1 Liter Sprite getrunken. An einem anderen Tag auch einen grünen Tee von Pfanner. Aber das waren Einzelfälle in den meisten Fällen handelte es sich um die Orangen und Apfelsäfte. Im Internet stehen relativ widersprüchliche Aussagen zu Studien die ein Risiko für Diabetes darin sehen und andere wiederum nicht. Auch dir Höhe des Risikos variiert stark bei den Ergebnissen. Meinen sie in diesen rund 2 Monaten kann sich bei einem 30 jährigen Mann in so kurzer Zeit ein Prädiabetes oder gar Diabetes entwickelt haben oder brauche ich mir keine Sorgen zu machen? Meine Mutter habe ich wie zumeist bereits gefragt und sie meint sie macht sich überhaupt keine Sorgen da in so kurzer Zeit nichts passiert sein kann und selbst wenn der Zuckerspiegel leicht angestiegen seien sollte würde sich das wieder einpendeln. Sie ist allerdings trotz mancher Studien nach wie vor der Meinung dass keine süssen Dinge Diabetes verursachen sondern es in erster Linie eine Folge des Übergewichts, der Genen und des Alters ist. Symptome die für einen erhöhten Blutzucker sprechen könnten habe ich übrigens keine. Wie schätzen sie die Lage ein? Muss ich mir Gedanken machen oder kann ich es ed acta legen und künftig einfach wieder mehr Tee und Wasser trinken? 

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06.07.2022, 07:45 Uhr
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Ich vergass zu erwähnen dass ich in dem Zeitraum auch öfter Eistee getrunken habe. Meine Mutter meint allerdings dass der nicht so viel Zucker hatte auch wenn er süss schmeckte und er war auch Bio. Ansonsten habe ich gelegentlich Süßigkeiten gegessen aber nicht viel. Alkohol habe ich in in dem Zeitraum an 2 Tagen getrunken in Form von mehreren 0,33 Flaschen. Manche waren normales Becks Bier und manche von dem süßen Mixery. Allerdings habe ich in jüngeren Jahren deutlich öfter getrunken als heutzutage. Ansonsten trinke ich morgens seit meiner Kindheit eine Tasse Kabba. Aber die hat mir offenbar nie geschadet. Im Zentrum der Frage stehen schon die Direktsäfte die ich vorher nur gelegentlich in geringem Maße getrunken habe. Ich hoffe diese ca 2 Monate haben mir jetzt nicht geschadet. Meine Mutter meint durchaus dass ich künftig wieder mehr Wasser und Tee trinken sollte und es allgemein nicht gerade das gesündeste war aber dieser kurze Zeitraum ist ihrer Meinung nach unbedenklich und ich muss keine erneute Blutabnahme machen sondern es reicht einfach künftig wieder weniger süsse Dinge zu trinken. Ich konnte aus Angst die ganze Nacht nicht schlafen meine Mutter hat mich aber gerade eben etwas beruhigt. Jetzt warte ich erstmal ab was sie dazu sagen 

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06.07.2022, 14:01 Uhr
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Zum Schluss wollte ich noch hinzufügen dass ich an den vereinzelten Tagen als ich noch jeweilseine grosse Flasche Cola, Sprite und Pfanner Eistee trank nicht weiss wie viel ich vorher auch schon von den Fruchtsäften oder dem Eistee getrunken habe. An diesen vereinzelten Tagen könnten es also auch rund 2 Liter oder so Süssgetränk gewesen sein. Ich hoffe wirklich dass nichts passiert ist und mein Körper mir diese kurze Phase verziehen hat 

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06.07.2022, 20:44 Uhr
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Ps: Die Säfte habe ich meistens Mittags nach der Bewegung zwischen 15:00 und 18:00 und nicht zu einer Mahlzeit gegessen. Meistens habe ich am Abend dann nochmals Bewegung gemacht. Nur an manchen Tagen habe ich mich danach nicht mehr bewegt und die Säfte noch spät Abends zusammen mit Mandeln und Orangen getrunken 

Dr. Sabine Schulz
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07.07.2022, 10:38 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Ich wäre da ebenso wie Ihre Mutter überhaupt nicht beunruhigt. Man benötigt eine genetische Veranlagung um einen Diabetes zu entwickeln. 

Gruss

Dr Schulz

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07.07.2022, 11:31 Uhr
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Danke für die Antwort. Die genetische Veranlagung ist bei mir leider gegeben da meine Oma väterlicherseits ( ich glaube eine ihrer Schwestern auch) und mein Opa mütterlicherseits beide im höheren Alter Diabetes bekommen haben. Nur meine Eltern selbst haben keinen Diabetes. Im Zweifelsfall könnte ich ja noch mal eine Blutabnahme machen aber ich weiss nicht ob das sinnvoll wäre

Dr. Sabine Schulz
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07.07.2022, 12:26 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Das bedeutet nicht unbedingt, dass Sie eine genetische Veranlagung haben, Ihre Eltern haben ja schliesslich keinen Diabetes. Ich halte eine Blutzuckerbestimmung nicht für erforderlich oder sinnvoll. Ein Diabetes entsteht nicht, wenn man einmal während eines Zeitraums vermehrt Zucker zu sich genommen hat,

Gruss

Dr Schulz

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09.07.2022, 23:06 Uhr
Antwort

Danke für die Antwort. Ich habe meiner Mutter Ihre Antwort heute Mittag gezeigt und sie meint Sie und das Lifeline Gesundheitsteam scheinen gute Antworten zu geben. Ich habe meiner Mutter die Studien die mich beunruhigt haben auch gezeigt. In einer davon wurden Leute über 28 Tage lang beobachtet die am Tag größere Mengen Fruktose konsumiert haben und es soll sich eine Insulinresistenz gezeigt haben und es könne auch ein kurzfristig zu hoher Konsum von Fruktose zu metabolischen Konsequenzen führen. In einer anderen Studie wurde gar gesagt dass sehr hohe Fruktoseaufnahme von etwa 250 g/ Tag  innerhalb einer Woche eine Insulinresistenz verursacht. Mengen von 210 g/ Tag sollen es nur in Geweben auslösen, die über das Enzym Fruktokinase verfügen (Leber, Fettzellen). Bei Dosen von 100 g/ Tag  ist allerdings keine Insulinresistenz aufgetreten. Es wird auch angenommen dass die Dosissschwelle bei zunehmender Beobachtungsdauer noch deutlich abnehmen würde. Meine Mutter meinte aber dass es sich hierbei sicher nicht um eine manifeste Insulinresistenz handeln kann sondern diese Studien lediglich aufzeigen wollen dass sich bereits Veränderungen zeigen können die aber temporär und wieder umgekehrbar sind. Denn auch wenn hier von teilweise sehr hohen Fruktose-Dosen gesprochen wird so ist es wohl kaum möglich innerhalb einer Woche (also wohl sogar teils unter einer Woche) eine manifeste wirklich gefährliche Insulinresistenz zu entwickeln aus der gar ein Diabetes entstehen kann. Mein Vater meinte er habe in den 80er Jahren für eine lange Zeit sogar meist 2 Liter 100% Direktsäfte am Tag oder ab und an gar etwas mehr getrunken und er hat bis heute keine Anzeichen für einen Diabetes. Wenn das so schnell ginge hätten ja viel mehr junge Leute sehr schnell eine Insulinresistenz oder gar einen Diabetes. Es gibt ohnehin auch Studien die anzweifeln ob Direktsäfte überhaupt einen negativen Einfluss auf den Stoffwechsel haben. Ich werde wie gesagt dennoch in Zukunft Fruchtsäfte wieder moderater konsumieren. Sehen Sie das auch so dass diese Studien sofern sie aussagekräftig sind lediglich eine temporäre Veränderung aufzeigen können? Es dürfte ja eigentlich unmöglich sein durch süsse Getränke innerhalb so kurzer Zeit und wie die eine Studie besagt sogar innerhalb einer Woche eine dauerhafte Insulinresistenz zu entwickeln. Dann wären die die besagten Studienteilnehmer ja nach diesen Studien dauerhaft krank gewesen oder hätten möglicherweise deswegen noch Diabetes bekommen. Am Ende wurde zur "Wochenstudie" allerdings auch abschliessend von der Internetseite auf der ich sie las erwähnt dass ein schädlicher Einfluss bei einem dauerhaft hohen Fruktosekonsum demzufolge also nicht auszuschließen ist. Nicht auszuschließen und dauerhaft relativiert die Sache ja auch direkt wieder. Wie gesagt ist für meine Mutter klar dass das nur die möglichen temporären Veränderungen/Prozesse aufzeigen soll die die Verbraucher dafür sensibilieren soll vosichtiger zu sein aber nicht dass man in so kurzer Zeit wirklich krank wird. Wie ist Ihre Meinung dazu? Ich muss mir doch nach wie vor keine Sorgen machen oder? 

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10.07.2022, 11:34 Uhr
Antwort

Ich habe vorhin gesehen dass Cola gar einen höheren Fruktosegehalt hat als Fruchtsäfte. Die 1,5 Liter Cola Flaschen habe ich zwar nur an jeweils 2 Tagen und die 5 Stück 0,33 Cola Mixery Bierflaschen ebenfalls an jeweils 2 Tagen in diesen 2 Monaten zusätzlich zum 1 Liter Fruchtsaft konsumiert aber an diesen Tagen dürfte ich in einen kritischen Fruktose-Bereich gekommen sein. Zwar eher nicht auf 250 g villeicht auch nicht auf 210 g aber zwischen 170 und 200 g könnte schon sein und das war in dieser Studie ja ein blinder Bereich da sie nach 210 g ja direkt auf 100 g beim Test runtergingen. Meine Mutter meint allerdings weiterhin dass es nicht sein kann dass ich deswegen jetzt dauerhaft krank geworden bin und alles gut ist wenn ich das in Zukunft nicht mehr so fortführe. Mir selbst kommt es ja auch kaum zu glauben dass man sich in so einer kurzen Zeit nachhaltig schädigen kann diese Kurzstudien vor allem diese "Wochenstudie" hat mich nur verunsichert. Meine Mutter meinte aber abermals dass es sicher nur die Intention war den schädlichen Einfluss aufzuzeigen um die Leute zu warnen aber nicht um den Leuten an denen es getestet wurde nach einer Woche zu sagen " Sie sind jetzt krank". Da ich seit knapp 2 Jahren viel seltener Alkohol trinke als früher und dieses Jahr auch mit dem Rauchen aufgehört habe und viel Bewegung mache wäre es wirklich schade wenn ich mir jetzt ausgerechnet mit sowas in so kurzer Zeit geschadet habe ich hatte wirklich vor in Zukunft gesund zu leben und war sehr motiviert

Dr. Sabine Schulz
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11.07.2022, 10:23 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

ich sehe da auch absolut kein Diabetesrisiko für Sie und würde das Thema möglichst ad acta legen. Sie können sich da sicher immer auf die Einschätzung Ihrer Mutter verlassen! Und ja, auch das, was Ihr Vater sagte ist richtig, Es gibt viele Leute, die über einen längeren Zeitraum sehr viele zuckerhaltige Getränke oder Direktsäfte konsumieren - nicht dass das empfehlenswert wäre-  ohne dass ein Diabetes entsteht,

Gruss

Dr Schulz  

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