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Corona, Corona-Impfung

Kategorie: Allgemeinmedizin » Hausarzt | Expertenfrage

18.10.2022 | 07:13 Uhr

Hallo,

leider sehe ich so langsam gar nicht mehr durch. Erstmal zum Thema impfen, ich hatte jetzt die Stiko so verstanden, dass alle ab 12 Jahren mit Vorerkrankungen eine 4. Impfung bekommen sollen. 

Nun hat mein Mann 51 bei seinem Pneumologen nachgefragt und dieser meinte, dass er keine 4. Impfung benötigen würde. Es werden nur alle Patienten Ü60 mit schweren Lungenerkrankungen geimpft. Er selbst bekommt ein kortisonhaltiges Spray bei mittelgradiger Ostruktion und Restriktion wegen hyerreagiblen Bronchialsystem. Bisher hat er auch noch nie Corona gehabt. Bei "Verdachtsmomenten" haben wir immer getestet und es war negativ. Die Impfungen hat er bisher sehr gut vertragen und hätte jetzt, da auf Arbeit sehr viel Kontakt zu anderen Leuten besteht, die 4. Impfung genommen.

Ich weiß jetzt nicht, was ich denken soll, denn das ist jetzt schon ein paar mal so gewesen, dass man die Vorerkrankungen an das Alter von 60 koppelt, aber ich verstehe die Stiko da anders. 

2 unserer Verwandten (41 und 43 Jahre alt) haben bzw. hatten derzeit Corona. Eine Person davon hatte 39 Fieber, Husten, Abgeschlageheit und Schnupfen. Diese Person war 10 Tage positiv. Die andere Person ist nun erst ab dem 14. Tag negativ. Sie hatte sehr starken Husten, auch mit Verschleimung und Probleme beim Abhusten. Laut Aussage als ob der Brustkorb ein Panzer ist und der Schleim nicht losgeht, trotz Prospan. Dazu starke Übelkeit und Gliederschmerzen, erhöhte temperatur und Schwäche. Beide sagen, weil sie auch Asthmasprays (Salbutamol bzw. auch ein Kortisonhaltiges nutzen), dass sie Corona nciht so schnell wieder haben möchten. Sie sind bisher 2,5 und 3 Wochen krank geschrieben, da die Ärztin sagte, dass die Lunge nicht frei wäre. Beide haben auch dieses Problem mit dem Bronchialsystem und haben Hashimoto (wo immer gesagt wurde, das wäre nichts), dazu nimmt noch eine Person Blutverdünner wegen einer unbekannten Gerinnungsstörung nach Embolie. Bei beiden hat der Arzt die 4. Impfung auch abgelehnt. 

Nun mache ich mir Gedanken, was man am besten macht. Angeblich haben sich Leute 3x geschüttelt und hätten nichts gemerkt, sie wären auch angeblich nach 5 Tagen wieder negativ gewesen und dann hört man aber sowas wieder. 

Das bringt einen ganz schön durcheinander und man weiß nicht, was man glauben soll. 

Liegen denn nun schon mittlerweile Daten zu den neuen Impfstoffen vor? Da gibt es ja auch wieder eine Klientel, die sagt "Mäuse-Impfstoff" usw. Andererseits haben schon ein paar Leute in meinem Umfeld die Impfung bekommen und haben kein Problem. 

Wäre es doch ratsam eine 4. Impfung für meinen Mann, seine letzte Impfung ist 13 Monate her und wie gesagt, er hatte noch nie Corona?

Was mache ich nun mit meiner Mutter, Ü70 mit chron. lymph. Leukämie (ohne Chemo), bisher auch kein Corona gehabt, 4. Impfung 8 Monate her? Hier gibt es in der Empfehlung ja d ie Möglichkeit, dass der Arzt entscheidet, ob man nochmal eine 5. Impfung gibt. Ihr Onkologe sagte angepassten Impfstoff nehmen....

Wir sind total verunsichert.....

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Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
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18.10.2022, 21:01 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo,

Sie haben die Empfehlungen der Stiko richtig verstanden, bei relevanten Vorerkrankungen würde man auch unter 60jährige impfen. Das hyperreagible Bronchialsystem Ihres Mannes hat der Pulmologe demnach nicht als relevant angersehen, das ist nachvollziehbar. Natürlich haben Ärzte auch einen Spielraum bei der Entscheidung, wir haben ja auch genügend Impfstoff. Ich würde Ihren Mann wahrscheinlich nach vorangegangener Aufklärung impfen, wenn er möchte, auch Ihre Mutter würde ich mit dem angepassten Impfstoff impfen. Bei bestehender  oder nur kurz zurückliegender Infektion impft man natürlich erstmal nicht.Viele Daten gibt es noch nicht zu den neuen Impfstoffen, das liegt in der Natur der Sache und nach wie vor sind die Verläufe bei Infizierten sehr unterschiedlich. Auch wenn Omikron meist nicht schwerwiegend verläuft, sind individuelle Pronosen schwierig,

 

Gruss

Dr Schulz 

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19.10.2022, 07:52 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

also müsste er nicht unbedingt impfen, max. wenn er für sich selbst der Meinung ist, dass wenn er noch nie infiziert war, dass er sich mit den omikronangepassten Impfstoff impfen lässt, um vielleicht weniger Krankheitssymptome zu bekommen...verstehe ich das richtig?

Und das Alter meiner Mutter und ihre CLL- Erkrankung ist ja mit Sicherheit relevant. Wir waren uns nur nicht einig, wie man das nun handhabt, da sie ja schon bei der Empfehlung der Stiko im Frühjahr die 4. Impfung (Februar) hatte....?

Bei mir, weiß ich auch nicht, was ich mache: bin Anfang 40, und habe momentan eine Proteinurie von 3300 mg wegen autoimmuner Nierenerkrankung. Dabei sind die GFR und das Kreatinin aber vollkommen normal. Ich hatte jetzt 2x Angina und habe Antibiotika bekommen sowie einen Magen-Darm-Infekt, hier hat sich dann die Proteinurie immer noch höher geschaukelt, also dann auf 5000 mg durch den Infekt....ich hatte auch leichte Schwellungen um die Augen und die Knöchel waren leicht geschwollen. Ich bin seit Feb. auch schon 4x geimpft, hatte bisher kein Corona. Soll ich mich auch ein 5. mal impfen lassen? Ab und an hat der Nephro vom Einsatz von Rituximab gesprochen, aber bisher hat er sich zurück gehalten....Wenn ich dann Corona bekommen würde und mich positiv isolieren muss zu Hause, was macht man dann, wenn die Wasseransammlungen mehr werden, die Arztpraxen wollen ja dann nicht, dass man da hinkommt, so war es bei meiner Schwester auch....

Dr. Sabine Schulz
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20.10.2022, 15:01 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Bei Ihrer Mutter würde ich eine 5. Impfung mit dem Omikron-angepassten Impfstoff empfehlen, auch für die 4. Impfung Ihres Mannes wäre ein Omikron-angepasster Impfstoff sinnvoll. Ich würde auch für Sie  eine fünfte Impfung mit einem Omikron- angepassten Impfstoff empfehlen. Sollten Sie Corona- positiv sein und medizinische Behandlung benötigen, sollten Sie Ihren Hausarzt telefonisch kontaktieren. Falls eine ärztliche Behandlung notwendig ist und Ihr Hausarzt dies ablehnt, bleibt keine andere Alternative, als den Notruf anzurufen. Patienten werden dann im Krankenhaus unter Isolationsbedingungen behandelt,

Gruss

Dr Schulz

 

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