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Auffrischimpfung Corona

Kategorie: Allgemeinmedizin » Hausarzt | Expertenfrage

11.04.2022 | 07:00 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

ich habe nochmal eine Frage bezüglich der Auffrischimpfung Corona. Wie geht man nun als vorerkankter Personenkreis (1x Asthma, 1x Asthma, Bluthochdruck, Autoimmunthyreoiditis, 1x Autoimmunthyreoiditis und Z.n. Lungenembolie) mit einer 2. Auffrischimpfung um. 

Wir hatten jetzt mehrere Ärzte gefragt, diese meinten, der o.g. Personenkreis benötigt keine 2. Auffrischimpfung. Sie würde nichts besser machen, als das was sie durch die 3 Impfungen sowieso schon hätten. Es gab auch die Aussage, dass es besser sei, jetzt auf die 3 Impfungen eine Infektion zu bekommen. 

Ich selbst habe die 4. Impfung in einer Impfstelle bekommen, aufgrund von Immunsuppression und selbst auch aufgrund einer unbehandelten Autoimmunerkrankung hätte ich dort die 4. bekommen. Dem dortigen Arzt habe ich von den anderen erzählt. Er schlug eine Tabelle von der Stiko auf und zeigte dann darauf und meinte, "Autoimmunerkrankungen unbehandelt, steht doch hier". Nach dieser hätte er zumindest die Personen mit Autoimmunthyreoiditis auch das 4.x geimpft. Außerdem hatte ich bei ihm den Eindruck, dass er auch jede andere vorerkrankte Person nochmals geimpft hätte. Leider ist der Arzt nicht mehr da. 

Nun wissen wir nicht, ob es sich jetzt 6 Monate nach der 3. Imfpung noch lohnt, irgendwie noch eine 4. Impfung zu bekommen. Erstens, weil vielleicht ein angepasster Impfstoff kommt, zweitens es dann vielleicht wärmer wird und die Infektionszahl sinkt oder 3. weil die EMA ja nun ein Statemente abgegeben hat, dass eine 4. Impfung nicht unbedingt nötig sei oder so ähnlich. 

Die o.g. Personen arbeiten alle im Handel, d.h. von anderen gibt es da mittels Mundschutz keinen Schutz mehr. Sie selbst haben jetzt FFP2 Maske auf Arbeit auf. 

Was würden sie jetzt machen, auf den Herbst warten mit impfen? 

Dann haben wir noch das Problem, dass wir noch Eltern haben Ü70, die die 4. Impfung ablehnen. Sie gehen ohne Mundschutz in die Geschäfte, treffen sich überall mit Leuten, gehen in Gaststätten sind in Hotels unterwegs. Mir machen uns da Gedanken, dass ohne die 4. Impfung sie vielleicht schwer erkranken könnten, zumal auch Krebspatienten dabei sind, zwar ohne Chemo oder Bestrahlung, aber trotzdem. Sind diese mit den 3 Impfungen halbwegs geschützt?

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Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
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11.04.2022, 14:43 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Es lohnt sich auf jeden Fall eine 2. Boosterimpfung bei Risikopatienten wie Älteren oder Personen mit gewissen Vorerkrankungen  durchzuführen, mit dem angepassten Impfstoff kann erst im Herbst gerechnet werden. So lautet auch die Empfehlung der Stiko. Es ist jetzt natürlich so, dass bei der Einstufung der Vorerkrankungen z.T. unterschiedliche Bewertungen getroffen werden. Es ist richtig, dass mit "nur" Asthma keine Impfempfehlung zur 4.Impfung der Stiko vorliegt. Ich selbst würde die og Personen trotzdem ab 3 Monate nach der 1.Boosterimpfung und nach einem Aufklärungsgespräch über die fehlende Impfempfehlung der Stiko erneut boostern, wenn sie es denn wünschen. Aber wie gesagt, da gibt es leider unterschiedliche Sichtweisen. Grundsätzlich hatben auch 3 Impfungen eine Schutzwirkung vor einem schweren Verlauf, 

Gruss

Dr Schulz

 

 

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