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nochmal Schilddrüsenwerte und Nierenwerte

Kategorie: Allgemeinmedizin » Forum Allgemeine Gesundheit

29.07.2019 | 13:40 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

da ich wegen der Angioödeme keine ACE-Hemmer, Sartane oder Aliskeren nehmen darf sollte ich jetzt als "Blutdrucksenker" Spironolacton nehmen. Laut Nierenarzt der Uniklinik wäre das auch antiproteinurisch. Das ist doch eine Wassertablette? Soll das vielleicht eine neue Erkenntnis sein? Ein bißchen Kopfschmerzen bereitet mir das schon: weil ich habe kaum bis gar keine sichtbaren Wassereinlagerungen, mein Natriumwert liegt schon immer gerade noch so in der Grenze des Normalen....habe ein wenig Bedenken, dass ich da irgenwie Probleme kriegen könnte zwecks Elektrolytverschiebungen? Ich hatte jetzt daher, weil man auch durch die Hitze so schwitzt, vornehmlich Amlodipin und Metobeta (soll ich ja auch dazu nehmen) genommen. Aber irgendwie muss ich ja auch mit dieser Spironolacton-Tablette mal richtig beginnen..

Wegen der L-Thyroxin 25 hat nun meine Endokrinologin wieder anders geraten als die Hausärztin.Sie meinte, dass wenn ich immer Tachykardien habe, dann soll ich es noch nicht nehmen, erst wenn ich wieder über der Norm des Tsh-Referenzbereiches liege.....da ich ja mit Tsh 3,1 (Norm bis 4,2) schon ziemlich kurz vorm Überschreiten bin und mein Gewicht steigt und steigt und für mich noch die Tatsache existiert, dass es auch eine membranöse GN gibt sekundär zu einer Hashimoto Thyreoiditis bin ich immer und immer wieder am Schwanken, wie ich mich nun verhalten soll. Weil es ja auch nicht klar ,wie im Lehrbuch, ist. Ich habe zwar eine inhomogene Schilddrüse die mit 8 ml nicht die Größte ist, aber eben diese Echoarmut noch nicht und auch keine Antikörper. Aber eben diese echoreichen kleinen Knötchen zur Inhomogenität dazu (und eine gesunde SD wird doch bestimmt homogen und echonormal aussehen). In Anbetracht dazu frage ich mich ständig, wenn Mutter und Zwilling Hashimoto haben, was soll ich dann haben? Keine andere Erkrankung erklärt meine stetige Gewichtszunahme von 59 kg auf mittlerweile 84.

Wäre das wiederum alles eine Wassereinlagerung von den Nieren, dann müsste ich ja geschwollene Knöchel haben oder an den Unterschenkeln eine Delle eindrücken können. Das habe ich nicht. Wenn dann nur spuradisch an den Unterschenkeln ein wenig und das auch nicht immer.

Ich bin wirklich sehr am verzweifeln und kann da auch nicht Ruhe geben. Trotzdem habe ich ein wenig Angst vor diesen Tachykardien.....der höchste Puls den ich hatte war 160 mit Luftnot und Schwindel...ich habe gedacht, dass mein letztes Stündlein geschlagen hat......hier aber auch die unterschiedlichsten Meinungen, wie dass das im Rahmen des Chronischen Fatique kommen kann, aber eben auch als paradoxes Symptom in der SD-Unterfunktion.......

 

 

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Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
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30.07.2019, 10:44 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Grundsätzlich sind Wassertabletten nicht nur ausschliesslich dann sinnvoll, wenn man Wassereinlagerungen hat, bei Nierenproblemen sind sie oftmals ein gutes Mittel. Elektrolytverschiebungen können vorkommen, deshalb sind anfangs Kontrollen sinnvoll, sind aber meist kein grosses Problem. Inzwischen kenne ich ja ein bisschen Ihre komplizierte Situation, ob es sich nun um eine Hashimotoerkrankung handelt, lässt sich wahrscheinlich nur anhand des Verlaufs durch regelmässige Kontrollen klären. Eine manifeste Unterfunktion der Schilddrüse liegt ja anscheinend nicht vor, so dass ich eher vermuten würde, dass die Gewichtszunahme nicht daher kommt. Wie oft und in welchen Situationen treten denn die Tachykardien auf und hat sich ein Kardiologe dies einmal angeschaut?

Gruss

Dr Schulz   

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31.07.2019, 09:08 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

im Herbst 2017 hatte ich täglich Herzrasen mit einem Ruhepuls zwischen 120-160, teilweise mit Schwindel und Atemnot. Da hatte ich den Eindruck, dass es durch den Calciumblocker dann gar nicht mehr aufgehört hat. 1 Stunde bis 1,5 Stunden nach Einnahme ist es dann extrem geworden. Dann hatten wir den Calciumblocker nur mit einem Betablocker ausgetauscht. Hier hatte ich den Eindruck, dass meine Fatique Symptome noch schlimmer wurden. Die Ärztin in der Uniklinik sagte dann, dass, wenn sie latente Hypothyreose ließt bzw. Tsh-Werte sieht am oberen Normbereich, dann würde sie das nicht wundern, weil Betablocker den Stoffwechsel verlangsamen...Ich solle ihn nicht mehr nehmen. Daraufhin sollte ich vornehmlich Spironolacton nehmen - bei wohl antiproteinurischer Wirkung -. Und den Betablocker praktisch nur im Notfall wenn das Herzrasen kommt und bei extremen RR-Werten dann auch den Calciumblocker.

Es hat sich aber auch gezeigt, dass ich ohne sämtliche Medikamente auch teilweise täglich und nur morgens so einen hohen Puls hatte. Meist beim Frühstücken. Ich fing an zu schwitzen und dann kam Unruhe dazu und Fahrigkeit und der Puls war wieder extrem hoch. Ich hatte dann schonmal an den Blutzucker gedacht. Dass vielleicht mit dem Essen der Blutzucker sehr steigt und dann rapide abfällt, aber warum dann vornehmlich morgens.....? Die Langzeitzuckerwerte waren aber im Normbereich.

Beim Kardiologen war ich auch schon. Er stellte eine Sinustachykardie fest. Meinte, man sollte ein Phäochromozytom etc. ausschließen. Dann war ich beim Endokrinologen. Dieser fand einen erhöhten Renin-Aldosteron-Quotienten mit 63,3 (Norm <52). Allerdings hat ein Kochsalzbelastungstest nichts angezeigt. Das Cortisol war mit 115 (Norm 124-662) erniedrigt. Aber hierzu hat sich keiner geäußert, warum das so ist.

Aus Verzweiflung hatte ich dann ein Zentrum für seltene Erkrankungen angeschrieben und alle Unterlagen komplett hingeschickt (200 Seiten Befunde). Dieses meinte, dass es ein chronisches Fatique Syndrom aufgrund der membranösen GN (Autoimmungeschehen) ist.

In eigener Recherche hatte ich dann aber selbst in Medizinlehrbüchern nachgelesen. Dort stand, dass man eine membranöse GN auch sekunder zu einer Hashimoto Thyreoiditis haben kann.Habe mich dann bei der forschenden Uniklinik erkundigt. Die meinten ja, das wäre so. Eine seronegative Hashimoto wäre dann allerdings eine Rarität. Der Nephrologe vor Ort zweifelt immer die Biopsie an und sagt mir ständig, dass eine 17 jährige keine membranöse GN hat. Deshalb sind wir ja auch dann auf Lupus gekommen - der ja auch sekundär eine membranöse GN als Lupusnephritis Typ IV beinhalten kann. Allerdings wir konnten nur Ana zwischen 1:320 und 1:1280 nachweisen sonst nichts. Im Jahr 2015 hatte ich ein Einziges Mal einen erhöhten dsDNA- AK aber nur im ELiSA-Test, der Abgleich mit Critidien war negativ. Also kein Lupus.

So kam ich wieder auf die Möglichkeit einer Hashimoto, da ja das Ultraschallbild nicht ganz gesund aussah. Komisch fand ich in meinen Befunden, dass bei nephrotischen Syndrom der Tsh vor 20 Jahren schon 4,77 war und bei Normalisierung des Tsh die Proteinurie sank. Hier weiß ich allerdings nicht, was Huhn oder Ei ist. Es gibt einen Zusammenhang. So weit ich irgendwo gelesen habe, binden die freien Hormone an Transportproteine und wenn man Albumin usw. ausscheidet, dann sind diese ja weg.....dazu bin ich leider kein Arzt.

Dann hatte ich in einem Buch über Hashimoto gelesen, dass man paradoxe Symptome haben kann. D.h. in der Unterfunktion Herzrasen, Unruhe und Schweißausbrüche, Zittern und in der Überfunktion dann eben das Gegenteil. Und ich gelesen, dass man innerhalb des Normbereiches des Tsh einen individuellen "Wohlfühlwert" hat. Manche Ärzte favorisieren einen Tsh zwischen 0,3-1,0 bei Hashimoto. Meine Schwester stimmt diesen voll und ganz zu. Bei meiner Mutter ist der Wohlfühlbereich eher zwischen 1-2 (aber sie ist 70, da sollen ja etwas höhere Werte zählen.

Was ich auch komisch finde, dass sich an den Außenseiten in meinen Oberarmen irgendwas im Unterhautfettgewebe ansammelt. Die Hautärztin hat es bestätigt, konnte sich aber keinen Reim drausmachen...ich kann keine Hautfalte abziehen. Es geht nicht, als ob da was festes eingelagert ist. Hätte ich jetzt eine manifeste Unterfunktion wäre mein erster Gedanke vielleicht ein Myxödem gewesen....Und Fett müsste eigentlich wabbelig sein....so meine Gedanken.....

So versuche ich allein irgendwie was herauszufinden, schließlich bin ich ständig krank geschrieben...das hat ja auch einen finanziellen Aspekt und ganz zu schweigen, dass ich am üblichen Leben - wie andere in meinem Alter - nicht teilnehmen kann.....

 

Dr. Sabine Schulz
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01.08.2019, 13:34 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

Betablocker können ein vorliegendes Fatigue-Syndrom natürlich nochmals verschlimmern, aber wenn nur allein der Betablocker gegen die Sinustachykardie wirkt, dann muss man einfach abwägen, was sinnvoll ist. Ggf lässt sich durch Behandlung des Fatiguesyndroms hier eine Besserung trotz Betablocker erzielen. Helfen kann hier ein multidisziplinärer Ansatz mit Entspannungstechniken (autogenem Training, Tai-Chi, autogenem Training), psychotherapeutischer Unterstützung, leichtem körperlichen Training. Auch eine Umstellung der Ernährung kann helfen (z.B. viele Antioxidantien, Rohkost). Hinsichtlich des TSH bzw einer eventuellen Thyroxinmedikation gilt ähnliches, würde wahrscheinlich, wie gesagt, der Empfehlung eines Behandlungsversuches mit niedrig dosiertem Thyroxin positiv entgegenstehen.  

Viele Grüsse

Dr Schulz 

 

 

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02.08.2019, 11:58 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

danke für Ihren Antwort. Wegen dem LT-Versuch, wie gehe ich da am besten vor: ich hatte schon einmal einen Versuch mit Euthyrox 25. Nach 4 Tagen hatte ich es abgesetzt, weil ich am 4. Tag ca. 1-2 Stunden nach Einnahme extremen Schwindel, Blässe, Ohnmachtsgefühle, Unruhe, nicht mehr laufen können, steife Muskulatur hatte.Dieser Zusammenbruch war mitten im Laden...ich hatte das Gefühl mein letztes Stündlein hat geschlagen.....

Beim 2. Versuch 1 Jahr später hatte ich dann für 8 Wochen LT 25 von Abz-Pharma. Hier hatte ich Dauerschwindel, als ob  jemand ständig meine Augen und mein Gehirn schüttelt.

Würde es Sinn machen nochmals einen anderen Hersteller zu probieren? Ich habe jetzt Henning da? Könnte man auch aufgrund meiner Tachykardien so vorgehen, dass man das irgendwie langsam einschleicht/steigert? Z.b. 3-4 Tage 6,25 ; dann 12,5, dann 18,75, dann 25? Was meinen Sie?

Bezüglich des Gewichts bzw. Essens hatte ich jetzt versucht weniger zu Essen und meine Ernährung etwas umzustellen. Bis jetzt habe ich 1,1 kg abgenommen.

Wegen Fatique hatte ich mit Walking angefangen. Allerdings ich schaffe nur 2 km und danach bin ich so fertig, müde, absolut bleiern als ob ich einen Marathon im Höchsttempo gelaufen wäre. Dazu Schwindel ohne Ende. Ich kann mich dann kaum auf den Beinen halten. Der Nacken ist dann allerdings auch komplett steif......Heute habe ich dann versucht ein wenig Rad zu fahren.

 

 

Dr. Sabine Schulz
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02.08.2019, 12:30 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

das ist natürlich schwierig, die Tabletten so zu teilen. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin, ob nicht ggf 12,5 für einige Tage und dann 25 sinnvoll wären. 2km walken ist doch garnicht so schlecht, wichtig ist die Regelmässigkeit!

Gruss

Dr Schulz.

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